Direkt zum Inhalt

Ikarus

Werktitel
Ikarus
Untertitel
Für Streichorchester
Opus Nummer
DWV 9
Komponist:in
Entstehungsjahr
1991
Dauer
15m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Orchestermusik
Besetzung
Orchester
Streichorchester
Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"Die erste Fassung dieses Werkes entstand 1994. Damals begann eine Phasekompositorischer Auseinandersetzungen mit der griechischen Antike, die mein Schaffen bis heute beeinflusst.
DIE GESCHICHTE DES IKARUS: Der legendäre athenische Erfinder Daidalos, dessen Name „derEinfallsreiche" bedeutete, wurde wegen eines Verbrechens aus Athen verbannt. Erging dann freiwillig an den Hof von König Minos von Kreta, für den erzahlreiche kunstvolle Arbeiten fertigte. Da sich Minos für die Existenz desMinotaurus schämte, beauftragte er Daidalos mit dem Entwurf eines kunstvollenLabyrinths, das nur einen einzigen Eingang haben sollte und so gebaut sein musste,dass niemand, der es einmal betreten hatte, wieder herausfand. Als Daidalosspäter Ariadne den Plan verriet, sperrte ihn König Minos zusammen mit seinemSohn Ikaros in dem Labyrinth ein. Mit Hilfe von Schwingen, die von Bienenwachszusammengehalten wurden, beschlossen sie zu fliehen. Er ermahnte seinen Sohn, mit seinen Federn der Sonne nicht zu nahe zukommen, da in der Sonnenwärme das Wachs zu schmelzen anfangen würde und auchnicht zu tief, da die Gischt des Meeres die Federn schwer machen würde. Ikarosflog aber immer höher, so sehr hatte er gefallen am Fliegen gefunden bis derSonnengott Helios zornig das Wachs mit seinen mächtigen Strahlen erhitzte undIkaros ins Meer stürzte, das noch heute seinen Namen trägt. Daidalos landeteauf der Insel Ikaria, barg den Leichnam aus dem Meer und bestattete ihn. (aus „Das Geheimnis der Griechischen Mythologie" von David Bellingham)
DIE KOMPOSITORISCHE UMSETZUNG
Der Flug des Ikaros bedeutet das Steigen und gleichzeitig das Fallen. DieSchwerkraft die ihn nach unten zieht steht der Sehnsucht zur Sonne zu fliegen gegenüber. Eine Verdichtung des immer stärker werdenden Wunsches und gleichzeitigdie Realität der langsam schmelzenden Flügeln und den damit abfallenden Federn. In meiner Komposition sind es lange flächenartige Klänge die sich durchDynamik zu ständig in sich kreisenden Harmonien entwickeln. Es kommt zu einer Clusterhaften Verdichtung, die Klänge beginnenzu pulsieren bis schließlich eine aufsteigende, durch alle Stimmen kreuzendeLinie entsteht, welche gleichzeitig, durch die überlagerte Dynamik, zu fallenbeginnt."
Johanna Doderer (2015)

Aufnahme
Titel: DW 9 - Ikarus
Plattform: YouTube
Herausgeber: Johanna Doderer 
Datum: 16.02.2015
Mitwirkende: SOV Symphonieorchester Vorarlberg

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 22. 1. 2021): Doderer Johanna . Ikarus. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/127354 (Abrufdatum: 16. 4. 2024).