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7 Gedanken zum Bardo Thödol

Werktitel
7 Gedanken zum Bardo Thödol
Untertitel
zu 7 Raumklängen von Michael Enzenhofer
Komponist:in
Entstehungsjahr
2008
Dauer
23m 41s
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Elektronische Musik
Besetzung
Soloinstrument(e)
Elektronik
Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"1) Gedankliche Grundlage zu meiner Komposition für ein beliebiges Instrument + sound-Installation, die im Wesentlichen ohne Aufregungen, Spannungen, komplizierten rhythmischen Abläufen, wie man sie heute vielfach in der Neuen Musik vorfindet, auskommt ist das tibetanische Totenbuch, Bardo Thödol. Ein Buch, das 49 Tage im Zwischentodreich, also den Zeitraum vom physischen Ableben bis zur Wiedergeburt, beschreibt.
2) Das Symbol eines 7 x aufspringenden Balles zieht sich wie ein roter Faden durch, wie überhaupt die Zahl 7 nicht nur symbolisch, sonder wesentlich ist für die Improvisationen zu den Raumklängen des Komponisten Michael Enzenhofer. Das Spiel des live-Instrumentalisten-in (zum Beispiel Flötist,-in) geschieht zu 7 vorgefertigten sounds in 7 Abschnitten, die sich vom Charakter unterscheiden. Die Dauer der 7 Teile ist abnehmend: 5’43’’, 4’47’’, 3’51’’, 2’55’’, 1’59’’, 1’03’’, 07’’. Der letzte Abschnitt kann beliebig gedehnt werden. 
Im Buch des Bardo Thödol (tibetanisches Totenbuch) kann man auch von 7 Grundvokalen lesen, ich ordne die Vokale folgenden Tönen zu: c=o, d=u, e=e, fis=li, g=ri, a=a, be=i, (h=o). 
3) Die 7 Teile werden durch Pausen unterbrochen, die Pausen werden immer kürzer: Am Anfang, vor dem 1. Improvisations-teil, 49’’(ff), dann 42’’(f), 35’’(mf), 28’’(mp), 21’’(P), 14’’(pp), 07’’. In den Pausen improvisiert der Spieler auf dem Tam Tam mit einem großen Schlägel und vibriert mit einem Stick. In der Pause vor dem 7. Abschnitt geschieht nichts. 
4) Für die Improvisation kommt zusätzlich eine große Trommel dazu, die manchmal eingesetzt wird. Für den Improvisator wird ein Improvisationsbuch angelegt, das ein work in progress ist. Die Improvisationsteile sind Vorschläge, die der Spieler in der Reihenfolge ändern kann. Es sind Oktavierungen möglich, Spieltechniken und Phrasierungen sind weitgehend frei.
Der Grundcharakter des Werkes ist nicht nervös oder hektisch, sondern ruhig ohne große Spannung."
Michael Hazod

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 4. 1. 2024): Hazod Michael . 7 Gedanken zum Bardo Thödol. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/184552 (Abrufdatum: 18. 4. 2024).