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Madame Baheux

Name der Organisation
Madame Baheux
erfasst als
Band
Quartett
Genre
Pop/Rock/Elektronik
Global
Gattung(en)
Ensemblemusik
Vokalmusik
Bundesland
Wien
Madame Baheux © Igor Ripak

Madame Baheux © Igor Ripak

Gründungsjahr: 2010

"«Frauen-Power» wäre eine Untertreibung in Anbetracht dieses neuen femininen Balkanquartetts. Jelena Popržan aus Serbien, Ljubinka Jokić aus Bosnien, Maria Petrova aus Bulgarien und Lina Neuner aus Wien: vier Stimmen, fünfzehn Saiten, zwei Bögen plus Percussion und Drums. Witzig, spritzig, schräg und groovy! Jung, feminin und frech! Mitreißende Folk-Songs aus Bulgarien, Serbien, Bosnien und Mazedonien in innovativen Arrangements, smarte Eigenkompositionen der Bandmitglieder und Lieder von Ewan MacColl, Bertolt Brecht, Georg Kreisler sowie ein Lied über ungastliche Wiener und ihre ausländischen Gäste in experimentellem Fiktiv-Wienerisch.

Obwohl die Musikerinnen ihre Wurzeln in Südosteuropa haben (außer «Gastarbajterka» aus Kloster Neuburg Lina Neuner) und ein Teil ihres Repertoires sich dazu bekennt, weist das Quartett sowohl in seinem Repertoire als auch in seinem künstlerischen Ausdruck weit darüber hinaus. Nach allen Richtungen offen zeigt es sich, Jazz, Rock, kritisches Lied ... in, Serbokroatisch, Bulgarisch, Englisch und «Weanarisch» ... Madame Baheux bringen etwas Neues auf die Bühne, das mitreißt, verführt, zum Lachen reizt, in Hirn, Herz und Beine geht ..."
Madame Baheux: Band Info, abgerufen am 31.01.2024 [https://www.madame-baheux.com/band-info/]

Stilbeschreibung

"Wenn sich vier Spitzenmusikerinnen solchen Kalibers wie Jelena Popržan, Ljubinka Jokić, Lina Neuner und Maria Petrova schon einmal dazu entschließen, gemeinsame Sache zu machen, dann darf man doch schon mit etwas besonderem rechnen. Mit viel Charme und ebenso viel Spielwitz sich im Versuch einer Neuinterpretation des traditionellen Liedguts des Balkanraums übend, formt sich das Vierergespann einen höchst eigenen Stil, welcher vor allem in einer großen musikalischen Vielfalt ihren Ausdruck findet [...]. Im Quartett begibt man sich gemeinsam quasi auf die Spurensuche nach den eigenen musikalischen Wurzeln, die aufgrund der Herkunft drei der vier Mitwirkenden klarerweise am Balkan und in der Donauregion liegen [...]. Von diesem Ensemble werden Brücken geschlagen und alle Trennungslinien, die zwischen den verschiedenen Klangtraditionen vermeintlich vorherrschen, ganz einfach mit einer gehörigen Portion Offenheit und viel Spielwitz überwunden. Was Jelena Popržan, Ljubinka Jokić, Lina Neuner und Maria Petrova betreiben, ist der Versuch der kunstvollen, respektvollen und innovativen Wiederbelebung des Alten und bereits Bekannten. Das Vierergespann bedient sich aus dem reichen Liedschatz Albaniens, Serbiens, Bosniens und Mazedoniens, garniert diesen mit dem etwas Wienerischen und leichten jazzigen Anleihen und formt auf diesem Wege mitreißende, beschwingte, stilistisch sehr vielschichtige und durchdacht arrangierte Folk-Songs, die gleichzeitig als Verbeugung vor der Tradition wie auch als eine spannende Neudeutung dieser verstanden werden dürfen."
Michael Ternai, 2013: Popržan/Jokić/Neuner/Petrova stellen sich vor. In: mica-Musikmagazin.

Auszeichnungen

2014 IGNM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik Österreich: Austrian World Music Award

Bandmitglieder

Jelena Popržan (Viola, Gesang)
Ljubina Jokić (Gesang, Gitarre, E-Gitarre)
Lina Neuner (Kontrabass)
2010–heute Maria Petrova (Schlagzeug, Perkussion)

ehemalige Mitglieder
2013–2016 Dietlinde Härtel (Violoncello, Gesang)

Pressestimmen (Auswahl)

03. Oktober 2018
über: Too big to fail - Madame Baheux (Lotus Records, 2018)
"Vor sieben Jahren brachten sie frischen Wind in die Szene - vier junge Migrantinnen (lediglich Bassistin Lina Neuner ist gebürtige Österreicherin), die ohne Scheu mit heimischen Codes spielen konnten, mit frechem Witz und mitreißender Dynamik aber zugleich ein Exempel statuierten, wie feminine Unangepasstheit aussehen kann [...]. Mit Zitaten aus allen Phasen der Rockgeschichte, punkigen Ausbrüchen der charismatischen Leadsängerin Jelena Poprzan, satirischen Songs, melancholische Balladen, wuchtigen Balkanparaphrasen, jazzinspirierter Kunstmusik: Mit ihrer zweiten CD liefert das Frauenquartett ein dichtes Werk ab, das sich kaum in eine Kategorie pressen lässt und auch seinen rechtmäßigen Platz in den Bereichen Underground, Independent oder Singer/Songwriter einnehmen kann [...]. Ob nun World-Music, Rock, Jazz, Singing-Songwriting oder Kunstmusik - Madame Baheux bringen frische Frauenpower in die heimische Musikwelt. Das drückt auch der Bandname aus: Baheux ist nichts weniger als die Französisierung des wienerischen Bahö. Und das kommt vom jiddischen Behole. Bahö heißt so viel wie Aufruhr machen. Selten klang ein Bahö spannender als bei Madame Baheux."
orf.at: Die wundersame Welt der Madame Baheux (Armin Sattler, 2018), abgerufen am 31.01.2024 [https://wien.orf.at/v2/news/stories/2938991/]

26. Oktober 2014
"Exzentrisch gab sich auch die Wiener Frauenkombo Madame Baheux. Die famose Sängerin Jelena Poprzan lockt in balkanische Schluchten ebenso wie auf die weinbewachsenen Wiener Hausberge. Georg Kreislers "Meine Freiheit, deine Freiheit", als altösterreichischer Rap angekündigt, begeisterte wie das hypnotische, gitarrengetriebene "Ljubi's Song". Highlight aber war "Das Schawapeanzara-Lied", das die Konflikte zwischen Hiesigen und "Zuagrasten" pointenreich abhandelte. Wie Poprzan da das imaginäre Experimentalwienerisch des Komponisten Richard Schuberth zungentechnisch bewältigte, das hatte wahrhaft Artistisches.
"
Die Presse: Jazz & The City - Kunstkrawall und Zungenartistik (Samir H. Köck, 2014), abgerufen am 31.01.2024 [https://www.diepresse.com/4197309/jazz-the-city-kunstkrawall-und-zungen…]

Diskografie (Auswahl)

2018 Too big to fail - Madame Baheux (Lotus Records)
2016 Radio Vienna: Sounds from the 21st Century (Galileo MC) // Track 19: Dimitrijo, Sine Mitre (mit Madame Baheux)
2014 Madame Baheux - Madame Baheux (Lotus Records)

Literatur

mica-Archiv: Madame Baheux

2013 Ternai, Michael: Popržan/Jokić/Neuner/Petrova stellen sich vor. In: mica-Musikmagazin.
2014 Ternai, Michael: Madame Baheux präsentieren ihr Debüt. In: mica-Musikmagazin.
2014 Ternai, Michael: Dort wo es keine stilistischen Grenzen mehr gibt – MADAME BAHEUX. In: mica-Musikmagazin.
2014 Ternai, Michael: Charterfolg für MADAME BAHEUX. In: mica-Musikmagazin.
2014 mica: AUSTRIAN WORLD MUSIC AWARDS 2014 - Die FinalistInnen stehen fest. In: mica-Musikmagazin.
2015 mica: IN BETWEEN – "Eingereiste" treffen auf "Einheimische". In: mica-Musikmagazin.
2017 mica: Musikfestival >>IN BETWEEN<< 10. In: mica-Musikmagazin.
2017 Ternai, Michael / Röggla, Philip: Die weibliche Handschrift in der österreichischen Musik. In: mica-Musikmagazin.
2019 Plank, Jürgen: Aktuelle Veröffentlichungen aus Österreich: Weltmusik (1/2019). In: mica-Musikmagazin.
2021 mica: WIENER MISCHKULANZ. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Website: Madame Baheux
austrian music export: Madame Baheux
SR-Archiv: Madame Baheux
Facebook: Madame Baheux

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 8. 2. 2024): Madame Baheux. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/187371 (Abrufdatum: 28. 3. 2024).

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