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Portnoy

Name der Organisation
Portnoy
erfasst als
Band
Genre
Pop/Rock/Elektronik

In den 80ern war PORTNOY so was wie eine Kultband in Graz – einer Stadt, die damals streng zwischen Jazz- und Heavy-Metall-Mafias aufgeteilt war. Mit Alben wie „The Principle of Lust”, „The Invention of Solitude“ und einer erfrischenden Mischung aus skurillem Synthie- und sinistrem Brit-Pop bescherte die Combo den Freunden des guten Geschmacks seinerzeit so manches akustische Aha-Erlebnis. Nach mehreren Jahren der musikalischen Einzelhaft (in seinem kleinen aber feinen Tonstudio) „outet“ sich PORTNOY-Mastermind Heimo Mitterer nun mit 22 frischen Songs, die er unter dem Titel „The Anatomy of Melancholy“ auf einer Doppel-CD verewigt hat. Wenn man sich "The Principle Of Lust" (1993), "The Invention Of Solitude" (1995) und “The Anatomy Of Melancholy“ (2003) anhört, dann kommt einem vieles bekannt vor, man tut sich aber schwer, Ähnlichkeiten zu bestimmten Songs oder Sounds aus der Vergangenheit herauszufiltern. Portnoy versuchen, innerhalb des klassischen Schemas des Pop-Songs eine eigenständige Form von Pop zu machen. Sie sagen bewußt "eigenständige" und nicht "neuartige" Form von Pop, weil das ihrer Meinung nach nicht - nicht mehr - möglich ist. Die Musik von Portnoy ist ein riesiger Schmelztigel. Marcel Duchamp hat einmal gesagt, daß es in der Kunst immer um die neuerliche Untersuchung der immer gleichen Themen gehe, daß eine künstlerische Arbeit Inspiration für die Produktion anderer Arbeiten sei, und daß es letztenendes in der Kunst um die endlose Fortsetzung des Impulses zur Kunst gehe.


Pop-Grätsche zwischen Gitarrenrock des neuen Jahrtausends und der Psychedelic-Phase der späten 60er.


Pressestimmen

„Portnoy ist Mitterers Band und sie besteht im Wesentlichen aus ihm. Er ist ein Soundmagier. Portnoy gibt es schon ewig. Eine legendäre Grazer Band, beinahe sagenumwoben. Die raren Live-Auftritte haben fast schon Mythenbildung verursacht. Mitterers musikalischer Output hält sich quantitativ in Grenzen, ist jedoch Konzeptkunst auf höchstem Niveau. (...) Anklänge an alles, was uns einst berührte, insbesondere Beatles und Pink Floyd. Oder Pete Hamill. “Ich bin retro“, sagt Mitterer. Artifiziell unkünstlich. Ein Widerspruch, den Mitterer in Nichts aufgelöst hat. Ein durch und durch modernes Werk. Populärkultur auf der Höhe der Zeit. Erstaunlich.“ Wolfgang Wildner, Monat-Kulturredation, 09/2002 „...weben aus den songs eine dichte Textur, deren Fäden weit in die Pop-Geschichte ausgespannt sind. Speziell die 60er-Jahre mit ihren bahnbrechenden Grenzüberschreitungen sind es, deren kreativem Überfluss Portnoy 2003 beeindruckende Variationen abgewinnt – melodiöse, rockige, schräge. “The Anatomy Of Melancholy“ bietet 114 Minuten Klang- und Textabenteuer, die Vergleiche herausfordern, diese aber absolut nicht scheuen müssen...“ Walter Titz, Kleine Zeitung, 15.05.2003 „Schade also, daß dieser an sich interessanten Kreuzung eine zusätzliche Traverse in die Quere kommt. Denn quer travers durchkreuzt eben jene Reflexion der eigenen Befindlichkeit viele der Tracks, so daß aus dem Projekt "Musik trifft Literatur" eine irgendwie beflissene Simulation wird. Die Neigungsgruppe "Die tun was" spielt: Wir spielen "Wir tun was", und nimmt sich mit dieser mausgrauen Ironie leider und wahrscheinlich vorsorglich jegliche Relevanz. Ausgenommen seien hier noch ausdrücklich Portnoy, die - der Ungnade geographischer wie marktstrategischer Begebenheiten zum Trotze - hier so intensiv und kompromißlos Lilian Faschinger vertonen, wie man es von ihren Live-Performances kennt.“ C. Huemer, 07/2003 „...bestechen vor allem Portnoy, eine Grazer Band, die wir eigentlich schon in den ewigen Jagdgründen vermutet hätten, die aber recht vital klingt.“ Haubentaucher, 07/2002 „...Portnoy bringen das beste Stück des Samplers. Ebenfalls wieder Damengesang, sehr schräge Musik und ein stampfender, aber nicht elektronisch-technoider Rhythmus, sondern handgemacht.“ www.backagain.de, 22.07.2002

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 23. 2. 2020): Portnoy. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/32742 (Abrufdatum: 25. 4. 2024).