Les Adieux (Elegie)

Werktitel
Les Adieux (Elegie)
Untertitel
Für Orchester
Opus Nummer
WV 138
KomponistIn
Entstehungsjahr
2005
Überarbeitungsjahr
2007
Dauer
24m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Orchestermusik
Besetzung
Kammerorchester/Ensemble
Besetzungsdetails

Orchestercode: 1, Picc/1/1, BKlar/1, KFg - 2/1/2/0 - 2 Perc, Cel, Pf - 2/1/1/1

Piccoloflöte (1), Flöte (1), Oboe (1), Klarinette (1, in A), Bassklarinette (1), Fagott (1), Kontrafagott (1), Horn (2), Trompete (1), Posaune (2), Perkussion (2), Klavier (1), Celesta (1), Violine (2), Viola (1), Violoncello (1), Kontrabass (1, 5-saitig)

ad Perkussion 1: Vibraphon (auch mit Bogen), Tempelblock (groß), Tam-Tam, 2 Bongos, große Trommel, Glaspapier
ad Perkussion 2: Marimbaphon, Crotales (auch mit Bogen), Glockenspiel, Röhrenglocken, Peitsche, großes Hängebecken

Art der Publikation
Verlag
Titel der Veröffentlichung
Friedrich Cerha: Les Adieux (Elegie)
Verlag/Verleger

Bezugsquelle: Universal Edition
Partitur-Preview und Hörbeispiel: Universal Edition
Manuskript (Autograf): Archiv der Zeitgenossen
Ansichtsexemplar: Österreichische Nationalbibliothek
Ansichtsexemplar: mdw - Universitätsbibliothek

Beschreibung
"Ausgangspunkt für das 2005 entstandene Ensemblestück Les Adieux war ein Klavierstück Elegie aus dem Jahr 1963. Es ist ein Werk von kontemplativem Charakter, das vom Gegensatz zwischen raumgreifenden Klängen – zumeist im Pianissimo – und ganz kurzen Attacken lebt. Ich habe mich damals mit diesem Stück gegen Tabus in der 'Neuen Musik' aufgelehnt, wie das Vermeiden konsonanter Intervalle und Dreiklänge, aber auch gegen die herrschende nervöse Hektik. Les Adieux erwartet ein aufmerksames Hineinhören in die klanglich-varianten-gehaltenen Klänge und Nachhallakkorde, wie sie etwa das 'künstliche Pedal' des Klaviers durch stummes Niederdrücken von Tasten vor dem Anschlag von Tönen in einem anderen Bereich hervorbringt.

Der Titel Les Adieux bezieht sich einerseits auf den meditativen Charakter und andererseits darauf, dass ich mich darin von einigen Vorstellungsformeln, die mich in den vorhergehenden Jahren verfolgt haben, - nicht ohne einige nachdenkliche Wehmut – verabschiedet habe. Dazu gehört u. a. – letztlich weit hergeholt – eine auf die beiden letzten Takte des zweiten Lieds von Weberns op. 14 zurückgehende Koppelung einer raschen melodischen Linie mit kurzen Tonwiederholungen und einem Triller, die ich in sehr unterschiedlicher Weise variiert hatte, - oder das pulsierende Pochen von kurzen spiccato-Tönen der Streicher, wie es in den kurz vorher entstandenen Momenten für Orchester charakteristisch auftritt, - oder die Freude an isoliert erklingenden kleinen Figuren in Tönen von gleichen Dauern: Von all dem habe ich mich verabschiedet. Les Adieux hat in meinem Schaffen in anderem Material eine ähnliche Funktion wie seinerzeit das Klavierstück. Mit ihm gemeinsam hat das Werk den erwähnten Wechsel von pianissimo-Klängen, bei denen man das Gefühl für das Fortschreiten der Zeit verliert und den heftigen, raschen Attacken, durch deren Andeutung von Pulsation das Erlebnis von Zeitablauf wieder eingeholt wird, wobei das statische Element als Charakteristikum überwiegt."
Friedrich Cerha (Werkeinführung, Universal Edition), abgerufen am 29.03.2021 [https://www.universaledition.com/friedrich-cerha-130/werke/les-adieux-elegie-12667]

Widmung: Klangforum Wien

Uraufführung
30.Oktober 2006 - Wiener Konzerthaus
Mitwirkende: Klangforum Wien, Stefan Asbury (Dirigent)

Weitere Aufführungen
8. Oktober 2007 - Teste delle Vergini, Venedig
Veranstalter: Biennale di Venezia
Mitwirkende: Klangforum Wien, Stefan Asbury (Dirigent)