Sex Jams

Name der Organisation
Sex Jams
erfasst als
Band
Quintett
Genre
Pop/Rock/Elektronik
Subgenre
noise rock
noise pop
Metal
Bundesland
Niederösterreich
Wien

Gründungsjahr: 2008

"Im Jahr 2008 entstiegen die Sex Jams zweierlei: Erstens jenen schwach glimmenden Rückständen aus Glut und Asche, die in den 1980er Jahren als Leuchtfeuer des Post-Punk und No-Wave noch heftig gelodert und legendäre Impulsgeber wie Sonic Youth oder Big Black hervorgebracht hatten. Diese beiden geistesverwandten Szenen schlugen nicht bloß rockhistorisch neue Breschen, sondern wirbelten auch die bisherige symbolische Ordnung der Popmythologie gehörig durcheinander: Der Rock’n’Roll als ideelles Vehikel der begehrenswerten Rampensau, die mit sechs Seiten Revolution in der Hand Weib und Welt in die Knie zwang, war als sexualisierter Überbau gerade am Obsoletwerden. Junge Musikschaffende, die in der Gitarrenwelt reüssieren wollten und gleichzeitig eine Affinität zur vermeintlich allürenloseren Kunstwelt pflegten, wussten mit diesem altbackenen Habitus nichts mehr anzufangen. An dessen bescheidenere Stelle traten einmal mehr das sachliche Aufbrechen tradierter Song-Schemata und das Ausloten dissonanter Grenzen.

Und zweitens, auf der personellen Ebene, entstiegen die Sex Jams dem Scherbenkehricht diverser Sturm-, Drang- und Anlaufprojekte. Der junge, inzwischen erfahrene Haufen war im Quartett bereits geeint durch eine artverwandte Sozialisierung: Alle vier – Katarina Trenk, Florian Seyser, Rudi Braitenthaller und Lukas Bauer – stammen ursprünglich aus der Hardcore-Ecke und tragen den verwegenen DIY-Schmiss bis heute musikalisch zur Schau [...]."
David Weidinger (2013): Porträt: Sex Jams. In: mica-Musikmagazin.

Stilbeschreibung

"Stilistisch wirklich einordenbar, ist das von Frontfrau Katarina Trenk und ihren Kollegen Dargebrachte aber dennoch nicht. Denn irgendwie sitzen Sex Jams musikalisch doch schon recht deutlich zwischen den Stühlen. Aber genau dieser Aspekt kann getrost, weil einfach unbedeutend, ausgeblendet werden. Welches Etikett man der fünfköpfigen Truppe auch umhängen mag, ob man sie nun in der Post-Hardcore-Pop, Noise-Pop oder Alternative-Indie-Punk-Irgendwas-Ecke verorten will, letztlich geht es einzig darum, einfach in schönster Manier so richtig lässig abzurocken. Und das noch dazu ohne irgendwie auswechselbar oder banal zu klingen [...]."
mica (2014): Nominiert für den Österreichischen Musikvideopreis: "Junkyard" von Sex Jams. In: mica-Musikmagazin.

Auszeichnungen

2012 Österreichischer Musikfonds: Förderung
2014 VIS – Vienna Independent Shorts, Screensessions, poolinale, mica - music austria: Nominierung Österreichischer Musikvideopreis  für das Video "Junkyard"
2014 IFPI Austria - Verband der Österreichischen Musikwirtschaft: Nominierung Amadeus Austrian Music Award i.d. Kategorie "FM4 Award"
2016 FOCUS ACTS - Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur, austrian music export, Wien: Tourneeförderung

Bandmitglieder

2008–heute Katharina Trenk (Gesang)
2008–heute Lukas Bauer (Gitarre)
2008–heute Rudi Braitenthaller (Schlagzeug)
2008–heute Florian Seyser-Trenk (Gesang, E-Bass)
2010–heute Wolfgang Möstl (Gitarre, Gesang)

ehemalige Mitglieder
2008–2009 Christoph Lindner (Schlagzeug)

Diskografie (Auswahl)

2017 So long and Thanx for All the Booze - Sex Jams (This Charming Man Records)
2016 Wien Musik 2016 (monkey music) // Track 9: Goldie Root
2016 Aber Der Sound Ist Gut (LP; Siluh Records) // Track B8: Riso Friday
2015 Catch! - Sex Jams (This Charming Man Records)
2014 Junkyard/Queens Club -  Sex Jams (7"; Siluh Records)
2014 TCM-Tones (LP; This Charming Man Records) // Track A2: Prayers
2013 Megafon Compilation Vol. 2 (Laserlife Records) // Track 11: Wild Curse
2013 Trouble, Honey - Sex Jams (Noise Appeal Records)
2012 No Face - Sex Jams (Siluh Records)
2011 Fettkakao Sampler 2011 (Fettkakao Records) // Track 9: Call Us Rats; Track 12: Gone Chillin'
2010 Split w/ Les Trucs - Sex Jams (7"; Fettkakao Records)
2010 Post Teenage Shine - Sex Jams (Siluh Records)
2010 TBA Loves Music (Geco Tonwaren) // Track 15: Julie Had A Brother
2009 Julie Had A Brother - Sex Jams (7"; Noise Appeal Records/Fettkakao Records)
2009 On Our Way Home Is Nowhere  - Sex Jams (7"; Fettkakao Records)

Literatur

mica-Archiv: Sex Jams

2016 mica: Sechs österreichische Acts erhalten die Export Spitzenförderung „Focus Acts“ 2016. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

austrian music export: Sex Jams
SR-Archiv: Sex Jams
Facebook: Sex Jams
Bandcamp: Sex Jams