Proy Gabriele
Gabriele Proy geboren in Wien, zählt zu den anerkanntesten zeitgenössischen Komponistinnen Österreichs. Von 2001 bis 2013 Präsidentin des Europäischen Forums Klanglandschaft.
Sie wurde mit dem Österreich-Auftrag des Österreichischen Außenministeriums zum „Österreich-Japan-Jahr-2019“, zur europäischen Kulturhauptstadt „Marseille-Provence-2013“, zum „Österreich-Japan-Jahr-2009“ und zum „EU-Japan-Jahr-2005“ ausgezeichnet. Die Stadt Leipzig beauftragte sie als Österreich Vertretung mit dem Chorwerk „Frieden“ beim Europäischen Friedenskonzert Leipzig 1813-1913-2013. 2013 wurde sie von der Stadt Wien mit der höchsten Auszeichnung – dem Preis der Stadt Wien für Musik geehrt.
Ihre Kompositionen für Chor, Orchester und Kammermusik, die zahlreiche Preise erringen konnten, wurden von renommierten Klangkörpern, Dirigenten, Solistinnen und Solisten zur Aufführung gebracht;genannt seien u.a. der Philharmonische Chor München, das ORF Radiosymphonieorchester Wien, der Denkmalchor Leipzig, der Wiener Concert-Verein, die Wiener Symphoniker, das Hilaris Chamber Orchestra, das Staatliche Kammerorchester der Philharmonie Minsk und das Estro Armonico sowie Andreas Herrmann, Gottfried Rabl, Philippe Entremont, Kai Röhrig, Günter Haumer, Ulrike Anton, Lucia Hall, Armin Egger, Christina Schorn, Elena Denisova, Russell Ryan, Ana Topalovic, Nikola Djoric und Ivan Mancinelli.
Ihre Kompositionen werden erfolgreich in Europa, Belarus, China, Iran, Japan, Türkei, Ukraine, Kanada, Lateinamerika, USA und Australienaufgeführt.
Stilbeschreibung
"Eine wesentliche Inspirationsquelle für meine Kompositionstätigkeit ist die Natur. Naturbezüge finden sich sowohl in meinen Instrumental-und Vokalwerken als auch in meinen Soundscape-Kompositionen.
Im Liederzyklus ‚Silber’ für Bariton und Orgel beispielsweise verweisen die drei Gesänge ‚Pflaumenblüte’, ‚Mitten im Regen’ und ‚Bäume, blätterlos’ nach Zen-Kôan auf eine Form der Naturbetrachtung als Meditation und eine mögliche Erfahrung von Transzendenz.
Gleich einem ‚Zeitanhaltenwollen’ sollen meine Stücke eine gewisse innere Ruhe ausstrahlen und auch nach hochdramatischen Passagen in eine innere Ruhe einpendeln. Mein Ansatz in der Musik ist die Hörkunst: Es geht mir als Komponistin darum, dass die Zuhörerin, der Zuhörer ein intensives Hörerlebnis hat – ich möchte auch mit zeitgenössischer Komposition Menschen berühren."
Gabriele Proy
Auszeichnungen
1992 Zero-Net-workshop für Datentransfer und Vernetzung: Stipendium
1993 5th International Forum Computer Space '93: Einladung als österreichische Vertretung für Computermusik und Medienkomposition
1993 Stadt Wien: Arbeitsstipendium für Komposition (Nominierung)
1994 Internationales Symposium und Seminar Zeitgleich für Klanginstallation und Medienkomposition: Stipendium
1994 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
1994 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Kompositionsförderung im Rahmen der Female Music Rush Hour für "Voices"
1995 Kompositionswettbewerb Zeitgleich, Universität Innsbruck und Verein Transit: Preisträgerin Klangquote - Interaktive Klanginstallation
2000 Festival Radio Burst Trent Radio, Peterborough/Kanada: Preisträgerin für "Lagom"
2002 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2006 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2013 Stadt Wien: Preis der Stadt Wien für Musik (Tuerkis)
2015 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2016 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2017 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2022 Niederösterreichischer Kulturpreis für Musik
2023 International Soloists Ensemble (WISE), Wien: Composer in Residence
Ausbildung
1983 Matura, Einführungspraktikum für Musiktherapie
1983–1985 Universität Wien: Philosophie
1984–1987 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Friedrich Neumann, Erich Urbanner)
1987–1992 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: IGP Gitarre (Gunter Schneider, Hans Hein) - Diplom mit Auszeichnung
1992–1996 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Computermusik und Elektronische Medien Elektroakustik (Dieter Kaufmann, Tamas Ungvary)
1997 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Studium irregulare Klangkunst und Instrumentalpädagogik, Diplom mit Auszeichnung und Mag.art., Magisterarbeit "Klangzeichen - Klangsprache" über Semiotik und Semantik in der Klangkunst Kaufmann Dieter
Tätigkeiten
1997–1999 Universität für angewandte Kunst Wien Wien Wissenschaftliche Mitarbeit im Forschungsforum Medien-Welten
1998–2001 Donau Universität Krems Krems Lehrauftrag für Sound Design
2000–2001 Institut für Musikwissenschaft/Universität Wien Wien Lehrauftrag für Soundscape und Sound Design
2003 Melbourne La Trobe University: Gastseminar
2003 Sofia New Bulgarian University: Gastseminar
2005 Accademia di Belle Arti di Catania, Italien: Gastseminar
2005 Tokyo - Japan University of the Sacred Heart: Gastseminar
2011 IES Abroad - Vienna Wien Dozentin für Komposition
2013 IES Abroad - Vienna Wien seither leitet die Kompositionsklasse
Europäisches Forum Klanglandschaft (FKL): Präsidentin
Nürnberg Schule für Rundfunktechnik: Lehrauftrag für Klangkomposition und Sound Design
ÖKB - Österreichischer Komponistenbund Arbeitskreis Ernste Musik
Theodor Körner Fonds Musikbeirat des Theodor-Körner-Fonds
freiberuflich tätig als Komponistin, Klangkünstlerin, Instrumentalpädagogin, Musikerin
Aufträge (Auswahl)
1993 5th International Forum Computer Space '93 Schlachthof II - Kompositionsprojekt
1994 Internationales Frauenmusikfestival Wien Female Music Rush Hour Voices - Interaktive Klanginstallation
1995 Kunstverein ESC Graz Konzertreihe Künstliche Systeme Binary Voices I - Interaktive Klanginstallation
1995 Österreichisches Kulturservice Großstadtdschungel - Klangweltkomposition
1997 ORF - Österreichischer Rundfunk Wien West Bahnhof - Tonbandkomposition
1998 Niederösterreichisches Musikschulwerk Klingende Werkstatt
2005 Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres der Republik Österreich Waldviertel
2009 EU-Japan-Year-2009
2013 European Capital of Culture Marseille-Provence
2013 Stadt Leipzig, Doppeljubiläum 1813-1913-2013
Aufführungen (Auswahl)
2000 Havanna VIII Festival Internacional de Música Elctroacústica - Primavera en la Habana 2000, Casa de la Obrapía
2003 Melbourne BMW Edge Atrium: Konzert "Island and Canopies - a concert of real and imaginary acoustic environments"
2003 Sofia New Bulgarian University: Eröffnungskonzert des Festivals "Electroacoustic Autumn in Sofia 2003"
2003 Poznan (Posen) Sala Kominkowa im Kaiserschloss: Konzert "Soundscapes - landscapes"
2004 Österreichisches Kulturforum London - Austrian Cultural Forum London London Konzert im Festival "Soundings: Exploring the Cutting Edge"
2005 Palermo: Festival "Ascolta Palermo, Palermo Ascolta"
2005 Hyakkokumachi Tenjikan, Hirosaki/Japan: Portraitkonzert
2006 Sezione Musica Contemporanea Bozen
2007 Alte Schmiede Wien Konzert "Soundscapes. Landscapes. Soundscapes by Gabriele Proy"
2007 Wien Festival "Shut up & listen!"
2008 Echoraum Wien Eröffnungskonzert beim Festival "Winter im Herbst"
2009 ORF - Österreichischer Rundfunk Zeit-Ton Portrait
2009 Internationale Gesellschaft für Neue Musik - IGNM Österreich Wien Konzert "Strom-Musik"
2010 Salzburg MozARTE Quintett Salzburg, Schloss Goldegg Granat
2013 Ensemble Wiener Collage Alte Schmiede Wien Konzert "Inner landscapes"
2013 Donauphilharmonie European Capital of Culture Košice 2013, Slowakei Lavandula Vera
2014 1. Campanula-Festival, Elena Denisova (vl), Schifferstadt, Deutschland Campanula
2015 Konzerthaus Berlin Portrait-Konzert Inachis io
2015 Wien Portrait-Konzert, Brick-5
Diskografie
2020 Friedens·Hall (CD) - Fieden
Literatur
mica-Archiv: Gabriele Proy
2023 Woels, Michael Franz: „ALS KIND WOLLTE ICH ENTWEDER BOTANIKERIN ODER KOMPONISTIN WERDEN.“ – GABRIELE PROY IM MICA-INTERVIEW. In: mica-Musikmagazin
Quellen/Links
austrian music export: Gabriele Proy