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Landesmann Hans

Vorname
Hans
Nachname
Landesmann
erfasst als
musikalische:r Leiter:in
Künstlerische:r Leiter:in
Veranstalter:in
Geburtsjahr
1932
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich
Todesjahr
2013
Sterbeort
Salzburg

© APA/Roland Schlager

Hans Landesmann wurde am 1. März 1932 in Wien in eine Dynastie von Wirtschaftstreibenden und Industriellen geboren und wuchs in Budapest und Wien auf. Schon während seiner Gymnasialzeit studierte er Klavier an der Wiener Musikhochschule. Nach der Matura in England studierte er Mathematik, Physik und Chemie an der Sorbonne in Paris und beendete seine Studien an der Columbia University in New York (1954 Diplom Ingenieur, 1956 Promotion zum Doktor der Chemie). 1957 kehrte er wieder nach Wien zurück. Er begann seine berufliche Laufbahn zunächst im elterlichen Betrieb, dem Vieh- und Fleischgroßhandel "Alexander Landesmann und Sohn" in St. Marx. Schon bald aber zog es ihn – zunächst neben seinem Brotberuf – zum Musikmanagement.

Ab 1964 gehörte Landesmann dem Vorstand der Wiener Konzerthausgesellschaft an, ab 1974 als Vizepräsident. Von 1. Dezember 1977 bis 31. Dezember war er Generalsekretär. In den sechs Jahren seiner Amtszeit gelang es ihm, das Konzerthaus als fortschrittliches Unternehmen mit europäischem Ruf zu führen, Schwerpunktprogramme zu setzen und im Biennium vielbeachtete Musikfeste innerhalb der Wiener Festwochen zu organisieren. Sein Wirken artikuliert sich hinsichtlich der Veranstaltungspolitik einerseits durch die Einführung des Zyklus "Für Kinder und Kenner" (seit der Saison 1978/79), andererseits durch ein Programmkonzept vom Dezember 1982. Wesentliche Ziele dieser Überlegungen waren – abgesehen von der Pflege der Musik des 20. Jahrhunderts – eine Aufweichung der Grenzen zwischen E- und U Musik, das Engagement von renommierten KünstlerInnen, die nur selten in Wien zu hören waren, sowie die Förderung des Nachwuchses, seit der Saison 1980/81 etwa durch den Zyklus "Talente stellen sich vor" im Rahmen der Konzerte des Wiener Kammerorchesters.
Es folgten Tätigkeiten als Konsulent des Barbican Centre in London oder als Exekutivsekretär der Europalia in Brüssel. Landesmann engagierte sch als Präsident und künstlerischer Leiter sehr für den Aufbau des Gustav Mahler Jugendorchesters und förderte die Auseinandersetzung mit dem Werk Mahlers.

1988 wurde Landesmann in das Direktorium der Salzburger Festspiele berufen, 1991 bis 2001 war er kaufmännisch-organisatorischer Leiter. 2001 bis 2004 fungierte Landesmann als Musikdirektor der Wiener Festwochen, wo er sich besonders für moderne Musik einsetzte. 2002 konnte er für die Neuausrichtung des Theaters an der Wien gewonnen werden. Er arbeitete am Konzept des Musikprogramms des Wiener Mozartjahres 2006 mit. 2009 begründete er die Salzburg Biennale, ein Festival für zeitgenössische Musik.

Landesmann starb am 18. September 2013 nach langer Krankheit in Salzburg.

Ausbildung
1945 - 1949 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Klavier Hauser Richard
Paris-Sorbonne University Paris Mathematik, Physik und Chemie 
1954 Columbia University New York Diplom-Ingenieur 
1956 Columbia University New York Promotion zum Doktor der Chemie 

Tätigkeiten
1957 Rückkehr nach Wien
1957 - 1964 Wien im Familienunternehmen tätig
1964 - 1983 Wiener Konzerthausgesellschaft Wien Mitglied im Vorstand
1974 - 1977 Wiener Konzerthausgesellschaft Wien Vizepräsident
1977 - 1983 Wiener Konzerthausgesellschaft Wien Generalsekretär
1979 - 1983 Wiener Festwochen Wien Mitglied des Programm-Komitees
1984 - 1985 London Organisation des spartenübergreifenden Festivals "Mahler, Wien und das 20. Jahrhundert" (gemeinsam mit Claudio Abbado)
1984 - 1988 Leitung des Jugendorchesters der Europäischen Gemeinschaft
1986 Gustav Mahler Jugendorchester Gründung des Orchesters (gemeinsam mit Claudio Abbado)
1986 - 1987 Brüssel Musikbeauftragter der Österreichischen "Europalia"
1988 Musiktage Mondsee Initiator des Festivals
1989 - 2001 Salzburger Festspiele Mitglied des Direktoriums
1991 - 2001 Salzburger Festspiele kaufmännisch-organisatorischer Leiter und Verantwortlicher des Konzertbereiches
2001 - 2004 Wiener Festwochen Wien Programmverantwortlicher
2007 - 2009 Salzburg Biennale Mitbegründer und künstlerischer Leiter
Konsulent des Barbican Centre London und der Alten Oper Frankfurt

Auszeichnungen
1984 Amt der Wiener Landesregierung Großes Silbernes Ehrenzeichen 
1984 Titel "Professor" 
1990 Republik Österreich Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich 
1992 Stadt Wien Ehrenmedaille in Gold 
2007 Amt der Wiener Landesregierung Großes Goldenes Ehrenzeichen 

Links mica-Archiv: Hans Landesmann

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 7. 3. 2024): Biografie Hans Landesmann. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/193418 (Abrufdatum: 19. 3. 2024).