Rhapsodie I

Werktitel
Rhapsodie I
Untertitel
Fassung für Alt, Violine und Akkordeon
KomponistIn
Entstehungsjahr
2002
Überarbeitungsjahr
2008
Dauer
~ 6m
Genre(s)
Neue Musik
Subgenre(s)
Tradition/Moderne
Gattung(en)
Ensemblemusik
Besetzung
Trio
Besetzungsdetails

Alt (1), Akkordeon (1), Viola (1)

Schwierigkeitsgrad
4
Art der Publikation
Verlag
Verlag/Verleger
Digitaler Notenverkauf über mica – music austria

Titel: Rhapsodie I
ISMN / PN: 9790502282011
Ausgabe: Partitur
Sprache der Partitur: Deutsch
Seitenlayout: A4
Seitenanzahl: 16
Weitere Informationen: Bei Interesse am Leihmaterial kontaktieren sie bitte den Komponisten oder mica – music austria.
Verkaufspreis (inkl. Mwst.): 10,00 EUR

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Beschreibung
Die Rhapsodie I für Alt, Violine und Akkordeon entstand 2002/03 zunächst als eines von zwei Stücken für Singstimme und Viola d’amore und wurde 2008 für die vorliegende Besetzung umgearbeitet. In ihr verbindet sich lyrische Empfindung mit lockerer Spielfreude. Dabei entfalten sich zwischen den Instrumenten breite lyrische Bögen und beziehungsvolle Wechselgesänge. Der Vokalpart ist durchwegs instrumental gehalten und bewegt sich teils dialogisierend, teils gemeinsam mit Violine und Akkordeon. Eine überraschende Stretta markiert zum Schluss hin eine Öffnung. Zunächst einige Worte über jene Ebene Rodins, die ich nicht angetastet habe: die Symbolik der Skulpturen. Die Skulpturen sind (wie viele andere Werke Rodins auch) Studien über die Liebe: Gott hat, könnte man sagen, die Liebe in Gestalt eines Paares (!) geschaffen, mit all jener Erotik, die der Bildhauer auf so unvergleichliche Weise zum Ausdruck gebracht hat. Die Liebe ist somit „Gottes Haus“ auf Erden: die Kathedrale (es handelt sich um zwei rechte Hände!). All dies freilich ist ein „Geheimnis“. Dieser Ebene ist nichts hinzuzufügen, zumal Musik ja ohnehin (gute zumindest) stets geheimnisvoll bleibt. Aber es gibt noch andere faszinierende Schichten: das Brüchige, Unfertige etwa, das in Rodins Werken immer eine große Rolle spielt. Ein Bereich auch, der mich fesselt (und der übrigens in der Musik des 20. Jh. eine entscheidende Rolle spielt): abrupte Stimmungsumschwünge, „unfertige“ Entwicklungen, Anti-Schlüsse etc. Auch Liebe ist nie „fertig“. Der Betrachter/Zuhörer kann ja in Gedanken „vollenden“. Die „Hand Gottes“ hat etwas in Gang gesetzt, nichts Fertiges jedenfalls, und wir bemühen uns, nach „Vollendung“ strebend, um Zuversicht. Die Assoziation zum Bach-Choral „Was Gott thut, das ist wohlgethan“ ergab sich für mich aus der meditativen Betrachtung; distanziert allerdings – mit einem Fragezeichen versehen. Bei der Musik zur Kathedrale standen, mehr als bei den anderen Stücken, formale Überlegungen im Vordergrund: Das Bild der zwei gleichen Hände, die einander durch Ähnlichkeit ergänzen und so Verschiedenheit mit Gleichheit verbinden, ging für mich auf in Gestalt eines zweistimmigen Umkehrungskanons, vorwiegend manualiter gespielt. Wichtig für mich war hier der optische Eindruck der Skulptur: Das Bild der Finger, die, durchlässig, etwas zu halten versuchen, schlug um in ein Netz von Tönen, in komplementärer Rhythmik und mit leicht minimalistischem Einschlag. Die Rodin-Meditationen setzen, neben all diesen Überlegungen, drei Facetten meines musikalischen Empfindens um: energische Dramatik mit abrupten Stimmungsverläufen, ein Bereich des appassionato vielleicht in der Hand Gottes, lyrische Empfindungen, rätselhaft gebrochen im Geheimnis, und spielerische Motorik in der Kathedrale.