Zeitraum | Ausbildung | Instrument | AusbildnerIn | Organisation | Ort |
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1932 - 1938
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Komposition (Ernst Lothar von Knorr, Paul Hindemith) | ||||
Dirigieren | |||||
Komposition (Paul A. Pisk) |
Zeitraum | Tätigkeit | Organisation | Ort |
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1946
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Gründung gemeinsam mit Erwin Leuchter und Ernesto Epstein | ||
1946 - 1976
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künstlerischer Leiter, Lehrer für Methodik und Musikpädagogik, Chorleiter | ||
1947
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Unión de Compositores de la Argentina: Gründungsmitglied, zusammen mit Julián Bautista, José María Castro, Juan José Castro, Washington Castro, Roberto García Morillo, Luis Gianneo, Alberto Ginastera y Pía Sebastiani | ||
1955 - 1980
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Nationale Universität La Plata: Komposition, Orchestrierung und Chorleitung | ||
1956 - 1962
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Asociación Amigos de la Música de Buenos Aires: Chordirigent | ||
1958
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Vorträge zu musikwissenschaftlichen Themen, zu Komposition und Musikpädagogik | ||
1963
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Herausgeber zahlreicher Ausgaben lateinamerikanischer Volksmusik | ||
1964
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Sociedad Argentina de Educación Musical, Argentinien: Gründer und Vizepräsident | ||
1975
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Internationales Orff-Symposium: Einladung | ||
1983
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Nationale Universität La Plata: Emeritierung | ||
1984
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Fondo Nacional de las Artes: Direktor | ||
Conférencia Interamericana de Educación Musical: Vortragender in Santiago de Chile, Medellín und Caracas | |||
zahlreiche Beiträge zu musikpädagogischen Fachzeitschriften | |||
Neuausgabe und Neueinrichtung des Orff-Schulwerks für Argentinien, Chile, Kolumbien, Guatemala, Mexiko und Uruguay |
Zeitraum | Auftrag | Werk | Auftraggebende Organisation | Auftraggebende Person |
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Time Period | Auszeichnung | Werk | Auszeichnende Organisation |
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1952
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1953
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Asociación Amigos de la Música | ||
1958
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Premio Municipal de Buenos Aires | ||
1971
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Sociedad Argentina de Educación Musical | ||
1976
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IV. Internationaler Wettbewerb "Henryk Wieniawsky" in Polen | ||
1980
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Internationaler Wettbewerb "Guido d'Arezzo pour compositions polyphoniques" in Italien | ||
1980
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Tribuna Nacional de Compositores de Buenos Aires | ||
1982
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Ministerio de Cultura de la Nación | ||
1983
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Sociedad Argentina de Autores y Compositores (SADAIC) | ||
1986
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Gran Premio de la SADAIC | ||
1988
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Premio Konex | ||
1990
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Premio Reforma Universitaria | ||
1992
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Fondo Nacional de las Artes | ||
1992
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Premio Trayectoria |
Das Schaffen von Guillermo Graetzer läßt sich in Perioden einteilen, die, von den Lebensumständen und Zeitereignissen bestimmt, aufeinander folgen oder sich überlagern. Bis in die fünfziger Jahre sind bei einem ausgeprägten Personalstil die Einflüsse seines Lehrers Paul Hindemith und ein gewisser Schönberg-Lyrismus zu bemerken. Das große Interesse an Renaissance- und Barockmusik, vor allem aber an Johann Sebastian Bachs Werk dokumentiert sich in zwei Orchesterwerken, einer Bearbeitung der "Kunst der Fuge" für großes Orchester und einer für Kammerorchester. Guillermo Graetzers Musik bewegt sich zwischen Polytonalität und Atonalität, zwischen seriellen Entwicklungen und komplexen Texturen, die von seinem Interesse für die "Geheimnisse der Farbe und der Instrumentation" durchdrungen sind. Dabei war er kein Anhänger allein der mitteleuropäischen Ästhetik; seine Werke beziehen sich auf Musik verschiedenster Herkunft (afrikanische Chöre, hebräische Lieder, spanische Musik des 16. Jahrhunderts). In den Jahrzehnten ab etwa 1960 bis zu seinem Tod entwickelte er eine Leidenschaft für die lateinamerikanische Überlieferung, besonders für die Kultur der Mayas; sie vollendet sich in seinem Oratorium-Ballett "La creación según el Pop wuj maya" 1989.
Guillermo Graetzer war von der Wichtigkeit der Musik für die menschliche Entwicklung überzeugt. Nicht voneinander zu trennen ist das Wirken als Komponist und als Pädagoge in vier Formen, der Verbreitung von Musik in Konzerten, Vorträgen und Seminaren, dem Verfassen von Schulbüchern und Instrumentalschulen, dem Musikunterricht für Kinder und Erwachsene (Laien) sowie der professionellen Ausbildung von Komponisten.
Sein Leben abseits der großen kulturellen Zentren ermöglichte ihm eine Position fern von modischen Strömungen und ein Wirken als Komponist, das sich nicht in theoretischen Spekulationen verliert, indem er seiner Maxime treu blieb: "Was komponiert wird, muß anhörbar sein."
Carlos Graetzer 1997