MIt freundlicher Genehmigung von Familie Takacs ©
Jenő Takács - 1902 im während der k.u k. Monarchie zu Ungarn gehörigen Siegendorf geboren - absolvierte bereits während seines Studiums an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Konzertreisen durch Deutschland, Ungarn und Jugoslawien. Nach Beendigung seines Studiums machte er die Bekanntschaft Paul Hindemiths und Béla Bartóks, ein Kontakt der bis zur Emigration Bartóks andauerte. Professuren an den Universitäten von Kairo und Manila, die auch sein musikalisches Schaffen beeinflußten, sowie Konzertreisen nach China und Japan folgten, ehe er 1939 nach Sopron übersiedelte um sich dem Zugriff durch das nationalsozialistische Regime zu entziehen. 1949 kehrte er dem nunmehr kommunistisch beherrschten Ungarn den Rücken und ließ sich vorerst in der Steiermark nieder, setzte aber seinen "polyglotten" Lebenswandel mit Gastprofessuren in Genf und Lausanne und reger Konzerttätigkeit fort. Seine Reisen führten ihn durch Europa und in die USA, wo er bis 1970 eine Professur an der Universität Cincinnati inne hatte. Zu seinen Schülern zählte unter anderem James Levine. Seinen Lebensabend verbrachte er in seinem Geburtsort Siegendorf. 2002 wurde er anläßlich seines hundersten Geburtstags mit zahlreichen Konzerten geehrt. Takács kompositorisches Schaffen, das einsteils von seinen zahlreichen Auslandsaufenthalten andernteils von seiner burgenländischen Herkunft und der Freundschaft mit Bartók geprägt ist, deckt einen weiten Bogen von Lehrstücken für Klavierschüler bis hin zu anspruchsvollen Kompositionen für den Konzertsaal ab.
Zeitraum | Ausbildung | Instrument | AusbildnerIn | Organisation | Ort |
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Unterricht bei Paul Weingarten | |||||
Kontrapunkt (Hans Gál) | |||||
Musikwissenschaft | |||||
Kompositionsstudium |
Zeitraum | Tätigkeit | Organisation | Ort |
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1927 - 1932
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Musikkonservatorium Kairo: Professur für Klavier | ||
1932 - 1934
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Manila University: Professur für Klavier und Komposition | ||
1934 - 1937
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Musikkonservatorium Kairo: Professur für Klavier | ||
1942 - 1948
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Konservatorium Pécs: Direktor | ||
1949 - 1952
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Konservatorium Genf: Gastprofessur | ||
1949 - 1952
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Konservatorium Lausanne: Gastprofessur | ||
1952 - 1970
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University of Cincinnati, Ohio: Professur für Klavier und Komposition |
Zeitraum | Aufführung | Werk | Organisation | Ort |
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1996
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1996
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Radenci Festival Slowenien | |||
1996
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1997
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Philharmonisches Orchester Szeged | |||
2001
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2001
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2002
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2002
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Pécser Symphonisches Orchester | |||
2002
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2004
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Festsaal des Bochumer Stadtparks | |||
2005
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2006
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2007
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2007
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Symposion, CD- Präsentation "Hommage à Jenö Takács" und Portraitkonzert | |||
2008
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Time Period | Auszeichnung | Werk | Auszeichnende Organisation |
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1953
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Verleihung des Titels Professor | ||
1962
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Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland | ||
1963
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Österreichischer Staatspreis | ||
1976
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Landeskulturpreis | ||
1981
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Artisjus: Bartók-Medaille | ||
1983
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Kodály-Medaille | ||
1987
|
Ehrenmitgliedschaft | ||
1987
|
Ehrenmitgliedschaft | ||
1990
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Bartók-Pászthory-Stiftung: Würdigungspreis | ||
1992
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Würdigungspreis für Musik | ||
1993
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Verdienstkreuz | ||
1993
|
Ehrenmedaille in Gold | ||
1993
|
Haydn-Medaille | ||
1997
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Komturkreuz | ||
2001
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Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse | ||
2002
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Goldene Würdigungsmedaille |
Meine Tonsprache ist an keine bestimme Richtung gebunden. Sie verleugnet allerdings ihre österreichisch-ungarische Abstammung nicht. Sicher aber prägen musikalische Eindeücke, die ich bei meinen Reisen und während meiner Tätigkeit als Volksmusikforscher gesammelt habe, nicht nur meine folkloristischen Suiten. Neue Klangvorstellungen und Kompositionstechniken prüfe ich grundsätzlich auf ihre Verwendbarkeit; wenn brauchbar, assimiliere ich sie meinem Personalstil.
Jenö Takacs
14. November 2005
Sein Name nimmt in der kulturellen Biographie des Burgenlandes für das 20. Jahrhundert jene zentrale Position ein, die Joseph Haydn für das 18. und Franz Liszt für das 19. Jahrhundert besetzen.
Die Presse