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Hödlmoser - Opernfragmente

Werktitel
Hödlmoser
Untertitel
Opernfragmente
Komponist:in
Entstehungsjahr
2000
Dauer
~ 35m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Oper/Musiktheater
Sprache (Text)
Deutsch
Besetzung
Orchester
Solostimme(n)
Besetzungsdetails
Orchestercode: S, T, Bar - 2 Fl (2. auch Picc)/1 /1/1 - 2/2 in C/2/1 - 2 Perk, Hf - 10/8/6/6/4

Solo: Sopran (1), Tenor (1), Bariton (1)

Flöte (2), Oboe (1), Klarinette (1), Fagott (1), Horn (2), Trompete (2, in C), Posaune (2), Tuba (1), Perkussion (2), Harfe (1), Violine (18), Viola (6), Violoncello (6), Kontrabass (4)

Art der Publikation
Eigenverlag
Stilbeschreibung:

Ich möchte anhand einiger Beispiele auf die motivischen und strukturalen Bezüge und Klammern, welche für diese Komposition wesentlich sind und welche aus den Atmosphären und der Entwicklung des Stoffes entstanden sind, eingehen. Das Stück beginnt - ausgehend von Volksmusik - in hellem Dur. Die Überleitungsphrase von der Ouvertüre zur 1.Szene (Auftritt Hödlmoser) führt beim ersten Mal in den "schönen Tag" und in den, wenn auch durch kleine Gemeinheiten charakterisierten, so doch hoffnungsvollen Aufbau eines normalen, vielleicht sogar "glücklichen" Lebens. Beim zweiten Mal in der 7.Szene führt diese Überleitung direkt in den Abgrund. In der 5.Szene kommt es zum Bruch in der musikalischen Diktion: im Moment des Outings Hödlmoser's, des Offenbarens der finsteren Seite seiner Seele. Ein Outing, welches in der 7.Szene im Dialog mit dem "Wirt" weitergeführt wird: Die dazu verwendeten Rezitative sind anfangs aufgeregt hektisch, und beruhigen sich dann, - aber nicht auf gute Weise. Sie beruhigen sich zur Bösartigkeit. Der tonale Bezugspunkt der Harmonik wendet sich nach moll. Die tiefen Bläserstrukturen, die zuvor Hödlmoser's geradezu manischem Selbstbekenntnis in der 5.Szene zugrunde gelegt sind, werden wiederholt und mutieren in der Wiederholung - zum Schluss der 7.Szene - zur akustischen Bühne des Abschlachtens. Als Epilog die "Thernberger Hochzeitstänze". Als Erinnerung an den hoffnungsvollen Beginn. Die Helligkeit der Musik ist aber getrübt: eine Hochzeitsmusik zur Katastrophe, und doch eine Besänftigung in Form eines Heraustretens aus dieser Geschichte...
Thomas Pernes, zitiert mit freundlicher Genehmigung von http://www.pernes.net/werke.php?id=hoedlmoser - Stand Nov.2006



Auftrag:

Oper Graz



Uraufführung:
11. Oktober 2000 Opernhaus Graz

Text: nach dem Roman "Aus dem Leben Hödlmosers" von Reinhard P. Gruber

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 1. 3. 2020): Pernes Thomas . Hödlmoser - Opernfragmente. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/145234 (Abrufdatum: 30. 11. 2024).