Die musikalische Laufbahn der Künstler ist außergewöhnlich: Schon beim österreichischen Bundeswettbewerb gewinnen sie erste Preise im Solo, Duo und Trio. Internationale Wettbewerbssiege folgen: Goldmedaille des "Concorso Viotti", erste Preise im internationalen Wettbewerb "Città di Senigallia", "Dr. Karl Böhm Preis" der Wiener Philharmoniker u.a.
Sie maturieren mit Auszeichnung und schließen ihre Instrumentalstudien an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien mit Auszeichnung ab.
Ihre internationale Konzerttätigkeit beginnt bereits im jugendlichen Alter (siehe "Internationale Konzerttätigkeit "). Schon während ihrer Ausbildung interessieren sie sich für pädagogische Belange, wirken als Assistenten an der Wiener Musikhochschule und unterrichten seitdem an den bekanntesten Musikinstituten Österreichs:
- Dr. Johannes Kropfitsch ist Leiter einer Klasse künstlerischer Ausbildung Klavier an der Konservatorium Wien Privatuniversität und Vorstand der Tastenabteilung an diesem Institut.
- Mag. Elisabeth Kropfitsch ist Leiterin einer Violinklasse am Joseph Haydn Konservatorium in Eisenstadt (in Kooperation mit der Hochschule für Musik in Bratislava) und unterrichtet an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien (Joseph Haydn Institut für Kammermusik und Spezialensembles).
- Mag. Stefan Kropfitsch ist ao.Univ.Prof. an der Wiener Musikuniversität für Konzertfach Violoncello und betreut dort seit 2006 eine eigene Konzertfachklasse. Er ist außerdem Vorstand des Instituts Nr. 5 für Streicher und andere Saiteninstrumente der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst).
Das Trio spielt zahlreiche CDs bei EMI und RONDO ein. Die Streicher legen größten Wert auf die Tonschönheit ihrer Instrumente und gestalten ihre Einspielungen und Konzerte auf Instrumenten von Guarneri del Gesu, Antonio Stradivari, Giambattista Guadagnini und Hieronymus Amati. Elisabeth Jess-Kropfitsch spielt jetzt auf der ihr gehörigen Violine "d'Elia" gebaut im Jahr 1751 von Giambattista Guadagnini, Stefan Jess-Kropfitsch konzertiert auf seinem Violoncello, das im Jahr 1620 von Hieronymus Amati gebaut wurde.
Der Werdegang des Trios wird in dem Buch "JESS ZUR MUSIK - Von den Anfängen bis zum 1.000. Konzert", erschienen im Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, dokumentiert. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung - (26. 10. 1995) rezensiert das Jess-Trio-Wien unter der Überschrift "Drei Künstler - Ein Ereignis".
Band/Ensemble Mitglied
Jess-Kropfitsch Elisabeth (Violine)
Jess-Kropfitsch Johannes (Klavier)
Jess-Kropfitsch Stefan (Violoncello)
Pressestimmen
Die ungeheure Konzentration der Instrumentalisten erzeugte Hochspannung, die sich in tosendem Beifall entlud. Eine unerwartete Wendung erhielt dieser fast tragisch anmutende Kammermusikabend durch die beiden temperamentvoll gespielten Zugaben-Tanzmusik von Johann Strauß und ein Schlager-Potpourri von Johannes Jess-Kropfitsch.
Süddeutsche Zeitung
Angesichts der Fülle des in Wiens Klaviertrio-Szene Fabrizierten gilt es wohl, das Erwähnenswerte herauszuhören. Was aber ist das? Was auffällt. Auffallend miserable Konzerte also (über die man vernichtend sprechen kann, was meist leicht ist), oder auffallend geglückte und bewegende Konzerte (über die zu schreiben oft schwer fällt).
Erwähnenswert in diesem Sinn: das letzte Mozartsaal-Mittagskonzert des Jess-Trios. Ein-dringlich: Elisabeth Jess-Kropfitschs Spiel der Bachschen Chaconne aus der Partita Nr. 2 in d-moll, das gewissermaßen "einfleischt", weh tut, penetrant, konzentriert, endlos, dann wieder ums Ohr säuselt, süß, schwindelerregend. Keine Suche nach Virtuosität (denn die ist einfach), oder nach Schein und Show. Diese Musik kommt aus den Eingeweiden. - Fühlfähig und musikverständig sind die Geschwister Jess-Kropfitsch aber auch im Zusammenspiel. Irgendwann während Robert Schumanns Klaviertrio Nr. 1 (ebenfalls in d-moll) vergisst man sich selbst. Aber ist die Musik nicht gerade auch dazu da?
Gefühlsduselig dagegen: Mozart von einem anderen Trio-Ensemble im Brahms-Saal. Erwähnenswert bleibt aber die Uraufführung der "2. Liedfantasie für Bariton, Violine, Cello und Klavier nach Gedichten von Francesco Petrarca" des jungen Komponisten Akos Banlaky, in der Text und Musik im Einklang in himmlische Sphären führen. Durch fünf motivisch eigenständig behandelte Sonetten-"Töne" hindurch skizziert Banlaky mit großen Glissandi, hoch angelegten Ambiti, wallender Dynamik und oktavischem Tongeglitzer die von Petrarca sprachlich gefasste Einsamkeit des (verlassenen) Liebenden und seine Todessehnsucht. Beeindruckend: Sein stimmlicher Glanz in Banlakys Petrarca-Sonetten und solchen von Franz Liszt. Der Rest: nicht schlecht, aber auch nicht bewegend, und daher - nicht erwähnenswert.
Presse
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 7. 12. 2022): JESS Trio Wien. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/30162 (Abrufdatum: 22. 11. 2024).