Flöte (3), Klarinette (3), Fagott (2), Kontrafagott (1), Horn (6), Trompete (3), Posaune (2), Tenorbassposaune (1), Tuba (1), Perkussion (4), Harfe (1), Klavier (1), Celesta (1), Violine (24), Viola (8), Violoncello (8), Kontrabass (6)
3 Violinen und 1 Trompete als Echo
ad Perkussion.
1. Spieler: Xylophon, Pauke, gr. Trommel
2. Spieler: Glockenspiel, Kastagnetten, 2 Tempelblock, Matimbaphon, Tamtam
3. Spieler: kl. Trommel, Trusta, Woodblock, Guero, Flaschen
4. Spieler: kl. Trommel, Schellentrommel, Claves, Crotales
2 Sätze
Stilbeschreibung:
Die Apparitions (Erscheinungen) für Orchester bestehen aus zwei Sätzen: "Lento" und "Agitato". Der zweite Satz ist eine freie Variation des ersten. Beim Komponieren der Apparitions stand ich vor einer kritischen Situation: mit der Verallgemeinerung der Reihentechnik trat eine Nivellierung in der Harmonik auf; der Charakter der einzelnen Intervalle wurde immer indifferenter. Zwei Möglichkeiten boten sich, diese Situation zu bewältigen: entweder zum Komponieren mit spezifischen Intervallen zurück zu kehren, oder die bereits fort schreitende Abstumpfung zur letzten Konsequenz zu treiben und die Intervallcharaktere einer vollständigen Destruktion zu unterwerfen. Ich wählte die zweite Möglichkeit. Durch die Beseitigung der Intervallfunktion wurde der Weg frei zum Komponieren von musikalischen Verflechtungen und von Geräuschstrukturen äußerster Differenzierung und Komplexität.
György Ligeti, Programmheft der Uraufführung
zitiert nach Universal Edition
Stand - März 2008
Uraufführung:
Köln
Mitwirkende: Bour Ernest
Veranstaltende Organisation: Internationale Gesellschaft für Neue Musik - Weltmusiktage
Band/Ensemble: NDR-Sinfonieorchester
Aufnahme:
Titel: The György Ligeti Edition. Complete Works
Label: Sony Music Entertainment Austria GmbH
"Die früheste - leider verschollene - Fassung des Werkes trug den Titel Viziók (Visionen und stammte wohl aus dem Jahr 1956 oder aus noch früherer Zeit. Spätestens damals hatte Ligeti konkrete Vorstellungen einer "statischen" Musik mit "neutralisierten" Klängen - Vorstellungen allerdings, die er damals technisch nicht realisieren konnte. Erst die Beschäftigung mit elektronischer Musik versetzte ihn dazu in die Lage. [...] Apparations läßt sich insofern als prototypisches Stück bezeichnen, als der Typus der Musik, den das Werk repräsentiert, sich als ausbaufähig erwies. Überdies konnten die kompositionstechnischen Verfahren, die Ligeti hier erstmals erprobte, in den späteren Werken (den Atmosphères und den Volumina), in den späteren Werken weiteretnwickelt werden. Gemeint ist die Klangflächentechnik in der besonderen Ausprägung der Clustertechnik."
zitiert aus: "Gyögy Ligeti", Constantin Floros; Österreichische Musikzeit Edition, Lafite - Wien; S 90 f.
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 1. 3. 2020): Ligeti György . Apparitions - für Orchester. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/125420 (Abrufdatum: 23. 12. 2024).