
Martin Klein © Christian Pinkernell
"Martin Wolfgang Werner Klein wuchs in Innsbruck auf. Als Kind lernte er Schlagzeug und Cello und spielte mit seinen Schwestern in einem Streichquartett. Im Elternhaus stand auch ein altes Piano, auf dem er sich das Klavierspielen selbst beibrachte. Sein Vater stammt aus Siebenbürgen, seine Mutter aus Lienz in Osttirol. Mit etwa 15 Jahren spielte er in ein paar lokalen Jazz- und Rockbands Schlagzeug. Später übersiedelte er nach Wien, dann nach Utrecht (Niederlande), wo er an der Hogeschool voor de Kunsten Utrecht bei Bert van den Brink Jazzklavier studierte.
Inspiriert von der regen holländischen Songwriter-Szene begann er, selbst Songs zu schreiben, kehrte nach Wien zurück und nahm dort sein Debütalbum „Songs for My Piano“ auf.
Nach dieser CD-Veröffentlichung bekamen seine Lieder „Don’t Let It Get You Down“ und „On My Way to You“ massives Airplay auf dem alternativen Radiosender FM4. Der Falter schrieb von einem „Thom Yorke ohne Kunstrucksack und einem Maximilian Hecker ohne Elfenbeinturm“, Der Standard von „sensibler und obsessiver Kunst“ und das Music Information Center Austria von einem, der ohne Zweifel zu den hoffnungsvollsten Vertretern der heimischen Singer/Songwriter-Szene gehört.
Zwischen 2007 und 2010 spielte der Musiker Auftritte im Storm Club London, im Austrian Cultural Forum London, beim Tschirgart Jazzfestival als Support von Sophie Hunger, im Radiokulturhaus Wien und beim Fest der Salzburger Festspiele.
Im Jahr 2010 erschienen zwei weitere Singles: „Your Heart Has Gone“ und „Did I Ever Let You Know“. Letztere wurde von Sony Music auf der FM4 Soundselection 22 veröffentlicht.
Im November 2011 erschien sein zweites Album „Lass uns bleiben“ bei Traumton Records in Berlin. Mit diesem Album kehrte er zu seinen Wurzeln zurück und widmete sich seinen Songs in schlichter Solo-Besetzung. Die Lieder wurden live im Studio und unter Verzicht auf Overdubs aufgenommen. Die CD wurde am Chansonfest Berlin und bei brut im Konzerthaus Wien präsentiert.
Bayern 2 wählte Lass uns bleiben zum Musik-Favoriten, FM4 schrieb von „einem nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich beeindruckenden Werk“, und das deutsche Fachmagazin Jazzthetik ortete „traumverlorene kleine Meisterwerke“. Der größte deutsche MP3-Blog Tonspion schrieb gar:
„Wenn echtes Leben auf Traumwelten eines Poeten trifft – so muss Musik sein.“
Zwischen 2011 und 2013 spielte Martin Klein vermehrt Konzerte in Deutschland, wie etwa im Rationaltheater München, im Zimmer 16 Berlin, im Horns Erben Leipzig oder der Veränderbar Dresden. Sein bisher größtes Konzert fand im Juni 2013 am Karlsplatz Wien statt, als er solo am Flügel sitzend die Stadt von der Seebühne aus in den Schlaf wiegte.
Am Berliner Ensemble war er mit Maresa Hörbiger in Welcome back, Fräulein Else als Theatermusiker zu erleben. Als Gastmusiker ist er auf Alben von Wolfgang Ambros, Clara Luzia, Martin Spengler und Walkner.Möstl zu hören.
Im Jahr 2013 veröffentlichte Martin Klein das experimentelle Album „Tracks for My Keyboards“. Mit diesem Werk wurde er seinem Ruf als unberechenbarer Künstler gerecht, der sich nichts aus musikalischen Erwartungshaltungen oder Stilschubladen macht. Tracks for My Keyboards ist eine tanzbare Elektro-Platte geworden, die Martin Klein in seiner Wohnung während der letzten fünf Jahre aufgenommen hatte. Die Erweiterung seines Equipments bewirkte auch eine musikalische Expansion. Er selbst titulierte die bislang an ihm unbekannte musikalische Seite als „Elektro-Trash-Punk aus dem Wiener Untergrund“.
Die Tageszeitung Die Presse schrieb darüber:
„Die weltabgewandte Schönheit von Songs wie ‚Vienne‘ und ‚Cello Song‘ lässt erkennen, wie wenig sich Klein von der Behelfsmäßigkeit des Lebens beeindrucken lässt. Seine Träume scheinen wirklicher als alle Wirklichkeit. Sein Utopia versucht nichts weniger, als die Entzauberung der Welt rückgängig zu machen.“
Im September 2013 schrieb gar das New Yorker Nycrophone:
„If you love the piano and captivating melodies, definitely familiarize yourself with his music.“
Im Jahr 2014 komponierte Martin Klein die Musik zum Film „Das Kind in der Schachtel“ von Gloria Dürnberger. Der Film gewann den Publikumspreis der Diagonale 2014. Weiters spielte er ein Solo-Konzert in der Hafenstadt Triest im Rahmen der Ausstellung MAK – Salotto Vienna.
Im Oktober 2015 erschien sein viertes Album „Das Leben hat’s doch gut mit uns gemeint“, das – so wie „Lass uns bleiben“ – ohne Overdubs und solo am Klavier sitzend eingespielt wurde. Deutschlandradio Kultur, ö1, Radio FM4 und Bayern 2 stellten Lieder des neuen Albums in ihren Sendungen vor.
Bayern 2 ortete eine Art „neuzeitlichen Franz Schubert“ und das deutsche Fachmagazin MusikWoche berichtete:
„Das Album ist ein wahres Kleinod – um diesen fast schon aus der Mode gekommenen Begriff zu verwenden, der aber genau zur weltabgerückten, romantischen, poetischen Kunst des 32-jährigen Eigenbrötlers passt. Sein Zyklus aus 13 Liedern endet mit ‚Gute Nacht‘ aus Franz Schuberts ‚Winterreise‘ und beginnt mit dem Titel ‚In sich ruht die Welt‘, der programmatisch für das Album stehen könnte und dessen Text die Stimmung eines entrückten Augenblicks in der Nachmittagssonne beschreibt. Zwischen diesen Eckpfeilern singt Martin Klein mit sanfter, verträumter Stimme am Klavier seine lyrischen Songs, die fragil wirken und doch beim Hören ihre innere Kraft entfalten.“
Das Album „Das Leben hat’s doch gut mit uns gemeint“ schaffte es auf die Longlist für den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
Im Jahr 2016 komponierte Martin Klein die Bühnenmusik für ein Tanzstück (Balthazar, Leitung: Nikolaus Adler), das im Nestroyhof Wien seine Uraufführung hatte.
2018 ließ der Musiker mit der EP „Lost Songs“ aufhorchen, auf der scheinbar verlorengegangene Songs aus Martin Kleins Feder zu hören sind. Die Liedersammlung erschien auch auf Vinyl. Radio FM4 spielte davon mehrere Lieder, vor allem aber den Song „The Sun“. The Sun wurde von Radio FM4 auch auf einer Soundselection veröffentlicht. Weiters steuerte Martin Klein 2018 gemeinsam mit Axel Wolph den Kampagnensong für die Licht ins Dunkel-Aktion des ORF bei.
2020 veröffentlichte der Musiker sein Album „Nachtlieder“, das von Presse und Publikum wohlwollend aufgenommen wurde. Das Album verbindet zwei Zugänge: sowohl minimale Klavier- als auch epische Rockband-Arrangements. Die Single „Und du bist frei“ (Bandversion) erhielt massives Airplay auf Radio FM4. Der ORF Kulturmontag sendete daraufhin ein ausführliches Porträt über den Songwriter im Fernsehen. Der Song wurde auch in der Netflix-Serie Kitz eingesetzt, wodurch Martin Klein einem breiteren Publikum bekannt wurde.
2022 spielte Martin Klein mit seiner Band ein Konzert im Wiener Konzerthaus. Weiters wurde die Single „Walk with Me“, eine Kollaboration mit dem Trio Elektro Guzzi, veröffentlicht.
Im September 2025 erschien sein Album „A Musician’s Life“. Das Music Information Center Austria schrieb darüber:
„über die musikalische Bandbreite des Pianisten, Komponisten und Singer-Songwriters Martin Klein muss man nicht viele Worte verlieren: Wer seine bisherigen Arbeiten kennt, weiß, dass er in der Lage ist, Klangwelten zu erschaffen, die gleichzeitig filigran, spannend und zutiefst berührend sind. Sein selbstproduziertes neues Album überrascht dennoch, denn es zeigt den Musiker auf besonders eindringliche Weise: Jeder Song öffnet einen eigenen Raum – atmend, tiefgründig und von intensiver Gefühlskraft getragen.“"
Martin Klein: Biography, abgerufen am 8.10.2025 [http://www.martinklein.info/]
Stilbeschreibung
"Über die musikalische Bandbreite des Pianisten, Komponisten und Singer-Songwriters Martin Klein muss man nicht viele Worte verlieren: Wer seine bisherigen Arbeiten kennt, weiß, dass er in der Lage ist, Klangwelten zu erschaffen, die gleichzeitig filigran, spannend und zutiefst berührend sind. Sein selbstproduziertes neues Album überrascht dennoch, denn es zeigt den Musiker auf besonders eindringliche Weise: Jeder Song öffnet einen eigenen Raum, atmend, tiefgründig und von intensiver Gefühlskraft getragen."
Michael Ternai (2025): Martin Klein – „A Musician’s Life“. In: mica-Musikmagazin.
Ausbildung
Studium am Musik-Konservatorium in den Niederlanden (Bert van der Brink)
Tätigkeiten
Zusammenarbeit als Gastmusiker zB mit Clara Luzia, Oliver Welter und Wolfgang Ambros
Komposition von Filmsoundtracks für "Das Kind in der Schachtel" (Geyerhalter Film, Regie: Gloria Dürnberger), "Dedicated To Life" (Terra Mater/ Servus TV / Illuminati Filmproduction), "Traces" (Experimentalfilm von Rudolf Müller), "Unter der Oberfläche" (Slice of Life, Regie: Dennis Iwan), "Lost And Found" (Illuminati Filmproduction)
Komposition für Theater: "Welcome back Fräulein Else" (Berliner Ensemble, Regie: Marie Steiner/Jutta Ferbers)
(mit Maresa Hörbiger), Sommer-Theater in Weitra ("Mirandolina", Regie: Marius Schiener)
Aufführungen (Auswahl)
RadioKulturhaus Wien
Österreichisches Kulturforum London - Austrian Cultural Forum London London
Lange Nacht der Musik Wien
Porgy & Bess Wien
Posthof - Zeitkultur am Hafen Linz
ARGEkultur Salzburg ARGEkultur Salzburg - Österreich
Arena Wien
weitere Auftritte zB bei Horns Erben Leipzig, Veränderbar Dresden, Rationaltheater München, Fest zur Festspieleröffnung Salzburg, Storm Club London, TschirgArt, Jazzfestival, Chansonfest Berlin, New Orleans Jazz Festival Innsbruck, Gartenbau Kino Wien, Wuk Port Festival
Pressestimmen (Auswahl)
7. Oktober 2025
über: A Musician’s Life - Martin Klein (Rossori Music, 2025)
"„A Musician’s Life“ ist ein Werk, das seine Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine intensive Reise mitnimmt. Es ist kein lautes Spektakel, sondern ein einnehmendes, emotional dichtes Hörerlebnis: ein Album voller Überraschungen, feinfühliger Dynamik und stilistischer Vielfalt, das die musikalische Sprache Martin Kleins in all ihrer Tiefe, Sensibilität und Ausdruckskraft präsentiert."
mica-Musikmagazin: Martin Klein – „A Musician’s Life“ (Michael Ternai, 2025)
"Die Lieder Martin Kleins sind sehr direkt und treffen den Nerv der Zeit. Text und Melodie stehen in Symbiose. Mit Bedacht wurde versucht die Live-Stimmung in eine CD zu packen."
fm5.at
zur CD "Tracks for My Keyboards":
... Elf elektronische Miniaturen von verhuschter Anmutung und sechs von sehnsuchtsvollen Elfenchören umschmuste Songs locken in eine Gegenwelt, in der innere Unruhe zur Poesie wird.
Kleins beständiges Davonlaufen vor einem Festgenageltwerden ist vielleicht neurotisch, aber doch gut nachvollziehbar. Statt eines persönlichen Stils zelebriert er lieber den Zauber neuer Anfänge..()..Die weltabgewandte Schönheit von Songs wie "Vienne" und "Cello Song" lässt erkennen, wie wenig sich Klein von der Behelfsmässigkeit des Lebens beeindrucken lässt. Seine Träume scheinen wirklicher als alle Wirklichkeit. Sein Utopia versucht nicht weniger, als die Entzauberung der Welt rückgängig zu machen.
Samir H. Köck (Die Presse)
Keine Platte zweimal zu machen: Martin Klein scheint diesen Anspruch sehr ernst zu nehmen. Nach seinem englischsprachigen Singer/Songwriter-Balladendebüt "Songs For My Piano" machte sich der Tiroler Sänger und Pianist auf seinem zweiten Album "Lass uns bleiben" daran, in deutscher Sprache über die Liebe zu singen, ohne Richtung Schlager abzudriften. Das dritte Album "Tracks For My Keyboards" tönt jetzt wieder ganz anders: elektronisch, weitgehend instrumental und streckenweise durchaus tanzbar. Dass Klein ein großer Romantiker ist, lässt sich allerdings auch unter geänderten Vorzeichen kaum überhören.
Falter
Wohl einer der begnadetsten Musiker Österreichs. Wahrscheinlich weil er in alles was er tut sein ganzes Herz hineinlegt. Wenn man sein neues Album hört, würde man fast glauben, ein anderer Musiker würde sich hier austoben. Aber Tracks for My Keyboards ist durch und durch von dem Pianisten, Cellisten und Songschreiber Martin Klein. Es ist sein bis dato wohl schrägstes, witzigstes und experimentellstes Werk geworden.
Radio FM4
zum Album "Lass uns bleiben":
Martin Klein, Pianist und Singer/Songwriter aus Wien, begeistert mit seinem zweiten Album die Kritik. Dank seiner wandlungsfähigen Stimme und dem souveränen Klavierspiel gelingen ihm Songs, die einem in ihrer Schlichtheit und Brillanz den Atem rauben.
Mit zeitlosen Liedern und starken Texten zieht Klein das Publikum in seinen Bann: "authentisch und traumhaft schön zugleich.
Bayern 2
Wenn echtes Leben auf Traumwelten eines Poeten trifft. So muss Musik sein: authentisch und traumhaft schön zugleich.
Tonspion
Traumverlorene kleine Meisterwerke.
Jazzthetik
Martin’s music is just beautiful and inspiring and NYCROPHONE decided to feature a few of his tracks to show our music lovers out there that the German language CAN sound poetic and soft. If you love the piano and captivating melodies, definitely familiarize yourself with his music!
Nycrophone.com
Diskografie
2025 A Musician’s Life - Martin Klein (Rossori Music)
2013: tracks for my keyboards (teabreak records)
2011: lass uns bleiben (traumton records)
2008: songs for my piano (lindo records)
Literatur
mica-Portrait: Martin Klein, mica-Interview mit Martin Klein,
2023 Deisenberger, Markus: „Spielen, üben und Glück finden” – MARTIN KLEIN im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2025 Ternai, Michael: Martin Klein – „A Musician’s Life“. In: mica-Musikmagazin.
Links
Facebook, YouTube-Video: Träum
Normdaten
Wikipedia: Martin Klein Wikipedia-Eintrag
Wikipedia-Personensuche: https://persondata.toolforge.org/p/Martin_Klein
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 8. 10. 2025): Biografie Martin Klein. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/183932 (Abrufdatum: 17. 10. 2025).