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Stachel der Empfindlichkeit

Werktitel
Stachel der Empfindlichkeit
Untertitel
Für Mezzosopran, Countertenor, drei Violoncelli und vier PerkussionistInnen
Komponist:in
Entstehungsjahr
1997–1998
Dauer
~ 35m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Oper/Musiktheater
Vokalmusik
Besetzung
Solostimme(n)
Kammerorchester/Ensemble
Besetzungsdetails
Art der Publikation
Verlag
Verlag/Verleger

Beschreibung
"Es ist dunkel. Nichts, an dem sich das Auge festhalten kann. Es ist ein bißchen so, wie Radio hören in einem finsteren Raum. Und doch ist es spannender. Denn man weiß ja, daß da vorne, vor der ersten Zuschauerreihe, noch eine Bühne ist. Vielleicht wird sie sich erhellen? Sie wird. Doch erst einmal bietet das neue Musiktheaterstück von Carola Bauckholt „Stachel der Empfindlichkeit“ Material für die Ohren an, das nur blitzlichtartig von optischen Minieindrücken begleitet wird. Es erinnert ein bißchen an Musique concrete.
Motorengeräusch. Ein Moped? Vielleicht. Ein Lichtkegel kreist mehr als einmal für Sekunden durch den Zuschauerraum, ist aber mehr irritierende Lichtquelle als wirkliche Erhellung. Später wird man Hundegebell vernehmen. Irgendwann kommt die Ungewißheit: Sind die gleißenden Töne Instrumenten oder Maschinen zuzuordnen? Nach und nach heben sich Celli – akustisch wie optisch – aus der Finsternis heraus, erlangen für Auge und Ohr Konturen. Das Schlagquartett Köln, das das neue Werk der vielfach ausgezeichneten Komponistin im Stadttheater Bielefeld gemeinsam mit dem Cello-Trio „Blu“ uraufgeführt, bleibt jedoch noch länger ein Geheimnis. Dunkle Rhythmen der Holztrommel sind zwar auszumachen, aber vieles ist fremd. Die Kölner Schlagzeuger haben Instrumente ersonnen. Schwirrhölzer sind dabei, Konstruktionen aus Holz und Faden, die wie ein Lasso in der Luft geschwungen werden, oder Plastikgueros. Das ist ein Klirren, Knacken und Zischen…
neue musikzeitung: Von der Sehnsucht der Seele (Sabine Kreter, 1999), abgerufen am 2.9.2021 [https://www.nmz.de/artikel/von-der-sehnsucht-der-seele]

"Zwei Personen befinden sich in einer ähnlichen Situation: sie warten.
Person A wartet in einem Eisenbahnabteil auf das irgendwo Ankommen;
Person B wartet nachts an einer Bushaltestelle auf das irgendwann Abfahren.
Beide drehen in ihrer Situation durch. Die so stark ersehnte Begegnung wird zu Ende erzählt.
Der Text ist eine Phantasiesprache. Die Musik ist sehr konkret, sie macht die Situation wie ein Hörfilm sinnlich erfahrbar."
Schlagquartett Köln (2021), abgerufen am 2.9.2021 [http://www.schlagquartett.de/repertoire/komponisten/bauckholt.html]

Auftrag: Kultursekretariats NRW

Widmung: Schlagquartett Köln

Uraufführung
27. November 1998 - Bielefeld, Stadttheater 
Mitwirkende: Annette Roberts (Mezzosopran), Charles Edvard Maxwell (Countertenor), Cellotrio blu, Schlagquartett Köln, Geoffrey Moull (Leitung), Gregor Horres (Regie)

Aufnahme
Jahr: 2004
Titel: Instrumentales Theater 1984-2000
Label: BMG Ariola Classics 

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 14. 9. 2021): Bauckholt Carola . Stachel der Empfindlichkeit. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/203600 (Abrufdatum: 26. 4. 2024).