Beschreibung
"Anfangen (:Aufhören) für eine Violine in Bratschenstimmung ist ein zwanzig Minuten langes Stück. Das Hauptthema des Stücks, zumindest die Ebene des Stücks, die man als sein Hauptthema erkennen könnte, ist ein einziger Ton, der vom Bratschisten mit einem scharfen Anschlag gespielt wird. Dieser Ton taucht immer wieder auf, gespielt, als hätte es nie einen anderen gegeben. Es ist das Paradox eines konstanten Anfangs: dass jeder dieser wiederholten Töne mit der Energie und Überraschung des aggressiven Eröffnungsstücks gespielt wird. Vielleicht haben Sie den berühmten Film „Die sieben Samurai“ von Akira Kurosawa gesehen. Vor der Nacht des Showdowns macht einer der Samurai seine Übungen: immer wieder - und ausschließlich - zieht er sein Schwert aus dem Griff, nur diese eine (Öffnungs-)Bewegung. Er macht keine aufeinanderfolgenden Schläge, denn der erste Zug ist in jedem Fall gleichzeitig der letzte. Er macht also immer wieder diese eine Anfangsbewegung, das Ausziehen des Schwertes. Es ist immer dasselbe, und natürlich ist es auch nicht zweimal dasselbe."
Christian Scheib, Werkbeschreibung, Homepage des Komponisten, (Übersetzung mit DeepL) abgerufen am 05.06.2025 [https://ablinger.mur.at/werk89anfangen.html]

Weitere Informationen: ablinger.mur.at

Uraufführung
14. Februar 1992 - Berlin (Deutschland)

Aufnahme
Titel: Klangschnitte 4
Label: Grazer Etikett