Peter Ablinger © Siegrid Ablinger
"Im Jahre 1959 in Schwanenstadt in Oberösterreich geboren, besucht Peter Ablinger zunächst die Graphik-HTL in Linz, bevor er, vom Free Jazz begeistert, den Beschluss fasst, Jazzklavier in Graz zu studieren. Anschließend nimmt er noch privaten Kompositionsunterricht bei Gösta Neuwirth in Graz, und bei Roman Haubenstock-Ramati an der Musikhochschule Wien. 1982 übersiedelt Peter Ablinger nach Berlin, wo er an der Musikschule Kreuzberg bis 1990 unterrichtet und als freischaffender Komponist tätig ist. Schon damals legt der Oberösterreicher in seiner Arbeit großen Wert darauf, die herkömmlichen und verfestigten Muster und Gewohnheiten der Musikproduktion und -aufführung hinter sich zu lassen. Das 1988 von ihm gegründete Ensemble Zwischentöne – eine aus Profis und Laien bestehende Formation – versteht der Künstler als "Infragestellung falscher Professionalität und Routine". Ähnliches verfolgt der gebürtige Oberösterreicher auch mit dem gemeinsam mit den Komponisten Bernhard Lang, Klaus Lang und Nader Mashayekhi gegründeten Verlag "Zeitvertrieb Wien Berlin".
Überhaupt stößt sich der bereits mehrfach ausgezeichnete Peter Ablinger (u.a. erhielt er 1998 den Förderpreis der Akademie der Künste Berlin, 2001 ein Stipendium der Villa Aurora Los Angeles, 2008 den Andrzej-Dobrowolski-Kompositionspreis für das Lebenswerk, und 2010 den Deutschen Klangkunstpreis), der sich als Künstler selbst keinerlei Einschränkungen unterwirft, weder in den Ansätzen noch in der Methodik, an den zu sehr festgefahrenen Strukturen und Vorstellungen in der Musik von heute, auch an denen in der zeitgenössischen. "Das ist eher etwas, was ich manchmal an der Neuen Musik als inhärente Art von Konservativismus kritisiere, dass sie eigentlich nichts erfunden hat, außer Dinge, die mit Tonsatzkategorien, mit Notenpapier und Schreibweisen, vielleicht noch mit Instrumentenkategorien zu tun haben, während sie die Grundbedingungen des Komponierens, Aufführens und so weiter völlig unangetastet gelassen hat und gleichartig weiterbetreibt wie schon in früheren Jahrhunderten", so der Komponist. (mica-Interview, 2008).
Einen zentralen Bestandteil der Arbeit des Künstlers, der seit 1992 an verschiedenen Universitäten und Instituten als Gastprofessor und Dozent tätig ist, bilden "Untersuchungen der Grundbedingungen des Hörens". Und diese müssen nicht zwangsläufig in den Konzertsälen oder festgesetzten Aufführungsformaten erfolgen. Peter Ablinger, der sich selbst am ehesten als traditioneller Komponist sieht, weil die Musik gewissermaßen die Ausgangsposition seiner Arbeiten darstellt, und von der er seine Wege in die anderen Disziplinen bestreitet, will mit seinen musikalischen Installationen vor allem eines, die Wahrnehmungsfähigkeit des Hörers einer Probe unterziehen, "ihn dazu anregen, die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung von Wirklichkeit zu schärfen".
Bis 1994 sind es vor allem solistische und kammermusikalische Besetzungen bis zu 25 Instrumenten, die den Schwerpunkt seiner Arbeiten bilden (u.a. "Der Regen, das Glas, das Lachen"). In den darauffolgenden Jahren entfaltet sich Ablingers Schaffen in mehreren parallelen Werkzyklen, die in ihrer Form und in ihren Ansätzen höchst unterschiedlich ausfallen. So etwa nimmt in verschiedenen Projekten die Beschäftigung mit Instrumenten und Elektroakustik viel Raum ein. Beim Werk-Komplex "Weiss/Weisslich" sind es Instrumentalstücke, Installationen, Objekte, Aufnahmen, Hinweise und Prosa, welche die zentralen Bestandteile bilden.
Seit 2001 entstehen zudem vielteilige Serien-Stücke, wie etwa "Voices and Piano" oder die "Landschaftsoper Ulrichsberg", in denen verschiedene musikalische Gattungen und Besetzungen miteinander kombiniert sind. Wiewohl Peter Ablinger aber auch meint: "Letzten Endes habe ich eine Vorstellung von meiner Arbeit, dass im Grund genommen eigentlich alle Serien, die ich jemals begonnen habe und vielleicht noch beginnen werde, zusammengenommen gewissermaßen nur ein einziges "Stück" sind, das sich immer wieder unter einer jeweils anderen Perspektive zeigt." (mica-Interview 2008)"
mica-Musikmagazin: PORTRÄT: PETER ABLINGER (Doris Weberberger, 2011)
- Stilbeschreibung
"Das zentrale Thema in Peter Ablingers künstlerischer Arbeit ist das Rauschen und bereits seit Mitte der 1990er Jahre beschäftigt sich der Komponist unter anderem auch intensiv mit dem Baumrauschen. Die Idee, sozusagen als eine permanente Klanginstallation eine Reihe von Bäumen nach akustischen Gesichtspunkten zu pflanzen, trug Ablinger bereits seit mehreren Jahren mit sich herum. Dank der Einladung und des unermüdlichen Engagements von Alois Fischer, dem Leiter des Ulrichsberger Jazzateliers konnte diese Idee nun realisiert werden, auf einem Hügel in Seitelschlag, auf einem ganz besonders windigen Plätzchen. Ausschlaggebend für die Verteilung der Bäume waren zum einen deren Lautstärke, und zum anderen deren Klangfarbe, denn jede Baumart rauscht ein bisschen anders."
Ö1.ORF.at: Landschaftsoper Ulrichsberg (2017), abgerufen am 09.05.2020 [https://oe1.orf.at/artikel/215205/Landschaftsoper-Ulrichsberg#top]"Peter Ablinger zählt zu jenen Komponisten, die sich in ihren Arbeiten stets auf die Suche nach dem Neuen und Ungewöhnlichen machen und die Musik im Gesamten nicht als abgeschottetes System verstehen. Der gebürtige Oberösterreicher versucht, Tore aufzustoßen, mit traditionellen Methoden zu brechen, um Wege für neue Ansätze freizumachen. Dabei agiert er mit Vorliebe zwischen den unterschiedlichen Kunstdisziplinen, führt Dinge zusammen, die auf den ersten Blick nicht wirklich kompatibel zu sein scheinen. „Genreüberschreitendes ist für mich niemals Selbstzweck oder bewusster Ausweitungsversuch des Komponierens, es ist eher, dass man eben den Schritt hinaus wagen muss aus dem eigenen Haus, um die Umrisse des Hauses in dem man wohnt zu erkennen“, so Ablinger im mica-Interview aus dem Jahre 2008. Es sind die Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Klanges und die Frage nach dessen Wirkung in verschiedenen Umgebungen und Kontexten, welche sein künstlerisches Schaffen bestimmen, die ihn immer wieder dazu zwingen, sein eigenes Musikverständnis einer Überprüfung zu unterziehen, und damit letztlich auch jenes des/der Hörers/In."
mica-Musikmagazin: PORTRÄT: PETER ABLINGER (Doris Weberberger, 2011)"Der Komponist Peter Ablinger ist ein Mystiker der Aufklärung. Seine Anrufungen und Litaneien zielen auf das Erkennen. Die im Erkennen, in der Aufklärung angelegte Transzendenz ist das Geheimnis seiner monoton klaren Musik. Das Hinwegschreiten in eine andere Wirklichkeit fußt auf der Nichtwahrnehmbarkeit einer einzigen, das Ganze umfassenden Wirklichkeit. Deswegen gerät jede (künstlerische) Beschreibung eines Teiles dieser Wirklichkeit erstens selbst zu einer eigenen Wirklichkeit und zweitens zur Transzendierung derselben in jenen Versuch des Alles im Jetzt, der erfolglos bleiben muß. Peter Ablingers Musik formuliert dieses Dazwischen, diesen Aufenthalt an der unmöglichen Bruchstelle zwischen Allem und Allem. Es geht nicht um das illusorische Alles von Stille, Raum und Zeit, sondern um das realistische Alles von Schweigen, Ort und Augenblick. Peter Ablingers Musik sind Beschreibungsformeln genau dieses Realen [...]."
Musikprotokoll im Steirischen Herbst: Programmbuch (Christian Scheib, 1995), abgerufen am 30.04.2021 [https://musikprotokoll.orf.at/sites/default/files/2020-05/musikprotokol…]- Auszeichnungen
1991 Amt der Oberösterreichischen Landesregierung: Talentförderungsprämie
1992 Berliner Senat (Deutschland): Stipendiat
1994 Berliner Senat (Deutschland): Stipendiat
1996 SWR – Südwestrundfunk - Heinrich-Strobel-Stiftung (Deutschland): Stipendiat
1998 Akademie der Künste Berlin (Deutschland): Förderpreis
2001 Villa Aurora, Los Angeles (USA): Stipendiat
2005 Gesellschaft für Elektroakustische Musik Österreich: Preis
2008 Amt der Steirischen Landesregierung: Andrzej-Dobrowolski-Kompositionspreis für das Lebenswerk
2010 Deutscher Klangkunst Preis (Deutschland): Klangkunstpreis (Sitzen und Hören 1-6)
2011 Winfried Böhler Kultur Stiftung (Deutschland): Ad Libitum Kompositionspreis
2020 Bundesministerium für Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Österreichischer Kunstpreis für Musik für das Gesamtwerk- Ausbildung
1974–1976 HTL Linz: Grafikstudium
1977–1979 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Jazzklavier, Klavier
1979–1980 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Tonsatz (Erich Urbanner)
1979–1982 Graz: privater Kompositionsunterricht (Gösta Neuwirth)
1980–1982 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Roman Haubenstock-Ramati)- Tätigkeiten
1982–1990 Musikschule Kreuzberg, Berlin (Deutschland): Lehrer
1982–heute Berlin (Deutschland): freischaffender Komponist
1990–1992 Klangwerkstatt Berlin (Deutschland): Mitbegründer, Leiter
1993 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Gastprofessor
1996 Institut für Elektronische Musik und Akustik (IEM) Graz: Gastkomponist
1997 Festival Inselmusik Berlin: Leiter
1998 Konzertreihe "10 Jahre Zwischentöne" - Ensemble Zwischentöne, Berlin (Deutschland): Organisator
1999 Wiener Tage für Zeitgenössische Klaviermusik - mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Gastdozent
1999 Konzertreihe "Musik für Orte 1–3" - Ensemble Zwischentöne, Berlin (Deutschland): Organisator
1999 Verlag Zeitvertrieb Wien Berlin: Gründungsmitglied; gemeinsam mit Bernhard Lang, Klaus Lang, Nader Mashayekhi, Siegwald Ganglmair
2000 Konzertreihe "Für Christian, Nader und Pauline" - Ensemble Zwischentöne, Berlin (Deutschland): Organisator
2000–heute ausser-institutioneller Lehrer und vermehrte Arbeit mit jungen KomponistInnen
2001 Konzertreihe "Musik für den Blick nach draußen" - Ensemble Zwischentöne, Berlin (Deutschland): Organisator
2002 Institut für Elektronische Musik und Akustik (IEM) Graz: Gastkomponist
2003 Festival "Conceptualismus" - Akademie der Künste Berlin (Deutschland): Ko-Kurator
2005 turning sounds, Warschau (Polen): Kurator
2005 Konzertreihe "Hörsturz", Berlin - Ensemble Zwischentöne, Berlin (Deutschland): Organisator
2007 Institute for living voice, Buenos Aires (Argentinien): Vorträge
2007 Columbia University, New York (USA): Vortragender
2007–2008 BARD College, New York (USA): Vortragender, Dozent
2008 Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (Deutschland): Vortragender
2008 Zürcher Hochschule der Künste (Schweiz): Vortragender
2008 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Vortragender
2009 Frühjahrstagung - INMM – Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt (Deutschland): Vortragender
2009 Manhattan School of Music, New York (USA): Vortragender
2009–2010 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Gastprofessor
2010 Akademie der Künste Berlin (Deutschland): Vortragender
2010 Institute for Sonic Arts Research (IRZU), Ljubljana (Slowenien): Vortragender
2010 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Vortragender
2010 Akademie der bildenden Künste Wien: Vortragender
2011 Universität Mozarteum Salzburg: Dozent
2011 impuls Ensemble- und Komponistenakademie, Graz: Dozent
2011 BARD College, New York (USA): Dozent
2012–heute Akademie der Künste Berlin (Deutschland): Mitglied
2012 Zürcher Hochschule der Künste (Schweiz): Workshopleiter
2012–2017 Universität Huddersfield (Großbritannien): Professor
2013–2014 Workshopleiter und Residencies, u.a. in Basel (Schweiz), Teheran (Islamische Republik Iran), Sueca (Spanien), Ostrava (Tschechische Republik), Sarajevo (Bosnien und Herzegowina), Brüssel (Belgien)
2013–2014 Workshop "Composition Beyond Music" - Graz, Viitasaari, Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt, International Gaudeamus Music Week: Workshopleiter
2013–2014 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (Deutschland): Dozent
2015–heute Vortragender und Leiter zahlreicher internationaler Workshops/Meisterkurse, u.a. in der Schweiz (Basel, Luzern, Zürich), Spanien (Barcelona, Toledo), Tschechische Republik (Ostrava), Großbritannien (Huddersfield, Cork, Bristol), Russland (Chaykovsky), Island (Reykjavik), Deutschland (Berlin, Stuttgart, Köln, Dresden, Darmstadt), Niederlande (Den Haag), Norwegen (Oslo), Italien (Venedig, Rieti), Irland (Dublin), Frankreich
2018 Wiener Tage für Zeitgenössische Klaviermusik - mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Gastdozent
2019 Symposium "Transformations of the Audible", Den Haag (Niederlande): Vortragender
2019 Königliches Konservatorium Den Haag (Niederlande): Gastprofessor
2019 Universität Leyden (Niederlande): GastprofessorMitglied in Ensemble/Band/Orchester
1988–2007 Ensemble Zwischentöne, Berlin (Deutschland): Gründer, Leiter- Aufträge (Auswahl)
Auftraggeber sind u.a: Steirischer Herbst, Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Wien Modern, Festival Rümlingen, SWR – Südwestrundfunk, Donaueschinger Musiktage, Wittener Tage für Neue Kammermusik, Mühlenbecker Klanglandschaften, Senat Berlin, Denkmalschmiede Höfgen-Kaditzsch, Hedda, Klangforum Wien
- Aufführungen (Auswahl)
1985 Wien: Traktat (UA)
1990 Berlin (Deutschland): Weiss/Weisslich 3 (UA)
1991 Österreichischer Rundfunk (ORF) – Fernsehen, Wien: Verkündigung (UA)
1991 Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: Weisse Litanei (UA)
1991 Musik-Biennale Berlin - Internationales Fest für zeitgenössische Musik (Deutschland): Ohne Titel / 14 Instrumentalisten (UA)
1991 Lange Nacht der Neuen Klänge, Wien: Ohne Titel / 3 Klaviere 1-6 (UA)
1992 Berlin (Deutschland): Anfangen (: Aufhören) (UA)
1992 Unerhörte Musik, Berlin (Deutschland): Weiss/Weisslich 4 (UA)
1994 Steirischer Herbst, Graz: Der Regen, das Glas, das Lachen (UA)
1994 Linz: Grisailles (UA)
1994 Festival Inselmusik Berlin (Deutschland): Ohne Titel / 3 x 3 Instrumentalisten (UA)
1995 Klangwerkstatt Berlin (Deutschland): Regenstück 1-6 / 6 (3) Klaviere (UA), Regenstück 1-6 / 6 (3) Schlagzeuger (UA)
1995 Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Grazer Congress: Weiß/Weißlich 15a (UA)
1995 Festival Rümlingen, Basel (Schweiz): Weiss/Weisslich 6 (UA), Weiss/Weisslich 7: Quadrat (UA), Weiss/Weisslich 8, Schneckengehäuse (UA), Instrumente und ElektroAkustisch Ortsbezogene Verdichtung - "Läuterung des Eisens" (UA)
1997 Donaueschinger Musiktage (Deutschland): Instrumente und ElektroAkustisch Ortsbezogene Verdichtung - "für Johann Michael Fischer" (UA)
1997 Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: Instrumente und ElektroAkustisch Ortsbezogene Verdichtung - "das Blaue vom Himmel" (UA)
1998 Klangforum Wien, Sylvain Cambreling (dir) - Berliner Festspiele (Deutschland): Quadraturen IV: Selbstportrait mit Berlin (UA)
1998 KNM – Kammerensemble Neue Musik Berlin, Berlin (Deutschland): Instrumente und ElektroAkustisch Ortsbezogene Verdichtung - "Nerz und Campari" (UA)
2000 Donaueschinger Musiktage (Deutschland): Quadraturen V: Musik (UA)
2001 Kulturzentrum bei den Minoriten, Minoritensaal Graz: Instrumente und ElektroAkustisch Ortsbezogene Verdichtung - "2 Stationen" (UA)
2001 Santa Monica Museum of Art, Chicago (USA): California Score (UA)
2002 Radiokulturhaus Wien: Mehr Wirklichkeit 3 / Hören in 4 Sätzen (UA)
2002 Teatro Colón, Buenos Aires (Argentinien): Ohne Titel 1-3 (I) - Mappe 13a der Überlegungen (UA)
2004 Wiener Konzerthaus: 3 Minuten für Orchester (UA)
2005 Happy Nordic Music Days, Oslo (Norwegen): 3 Orte - Oslo (UA)
2005 mehrere Veranstaltungsorte als Teil des Konzepts - Steirischer Herbst, Graz: Stadtoper Graz (UA)
2006 Berlin (Deutschland): REGENSTÜCK (UA), KEIN KONZERT (UA)
2007 Berlin (Deutschland): ECHTZEIT (UA)
2007 Potsdam (Deutschland): 16 STÜCKE (UA)
2008 Peter Ablinger (pf), Winfried Ritsch (elec) - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: Quadraturen IIIc (UA)
2008 Wien Modern: Personale
2009 Ulrichsberg: Landschaftsoper Ulrichsberg (UA)
2009 Philharmonie Luxembourg (Luxemburg): Personale
2010 Donaueschinger Musiktage (Deutschland): WACHSTUM UND MASSENMORD (UA), The Woman Who Married a Dog (UA)
2010 Huddersfield Contemporary Music Festival (Großbritannien): Instrumente und Rauschen (UA)
2010 Festival SPOR, Kopenhagen (Dänemark): 1-127 (UA)
2011 Buenos Aires (Argentinien): CITY OPERA BUENOS AIRES (UA)
2011 Wittener Tage für Neue Kammermusik (Deutschland): WEISSE WÄSCHE - Weiss/Weisslich ohne Nummer (UA)
2011 Ars Electronica, Linz: DEUS CANTANDO (God, Singing) (UA)
2012 Soundart: Klang als Medium der Kunst - Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM) (Deutschland): Weiss/Weisslich 32e, Gallery Piece (UA)
2013 Teatro Do Reitoria, Curitiba (Brasilien): RUA QUINZE DE NOVEMBRO (UA)
2014 Ensemble Modern Frankfurt - Donaueschinger Musiktage (Deutschland): POINTS & VIEWS (UA)
2014 Festival Rümlingen, Basel (Schweiz): Kreis für Ado (UA)
2017 Werkraum Berlin (Deutschland): The vertical Unthought (UA)
2019 Club Ausland, Berlin (Deutschland): Weiss/Weisslich 11c (UA)
2019 Duo Stump-Linshalm - KomponistInnenforum Mittersill, Webernstube: "A.W.-Memorial" (UA)
2019 Köln (Deutschland): Public Litanies (UA)
2019 ORF Radio Symphonieorchester Wien, Marin Alsop (dir) - Eröffnungskonzert - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: 4 WEISS (UA)
2020 Hedda, Sophia Goidinger-Koch (vl), Klaus Haidl (git) - via Live-Stream - Hedda, Wien Modern, Reaktor Wien: Titel (UA)
2020 Mila Chervenivanova (org) - Wien Modern, St. Ursula Wien: Kleine Naturstudie (UA)
2022 Anna Koch (Klarinette), Platypus Ensemble - Dreams 1, Wien: not available (ÖEA)
2023 Polwechsel, Wien Modern - POLWECHSEL 30, Wien: Orakelstücke (UA)- Pressestimmen
02. Dezember 2019
"Wie der Leiter des Festivals Wien Modern, Bernhard Günther, beim Abschlusskonzert anmerkte, bekam das Publikum an diesem Samstagabend in Form von drei Erstaufführungen höchst unterschiedliche Visionen von Neuer Musik zu Gehör. [...] Den Abschluss machte mit Peter Ablingers "Wachstum, Massenmord" ein Konzeptstück, das Ablingers radikale Kritik an der Institution Symphonieorchester zum Ausdruck bringen sollte. Der Komponist hatte dafür die Obertonspektren der titelgebenden Worte computergestützt analysiert und in Orchesterklänge übersetzt. Ein abwechslungsreiches Festival-Finale, das mit einem Fragezeichen endete."
Wiener Zeitung: Visionen von Neuer Musik (https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/klassik/2040660-Visione…]01. November 2019
"Wenn die Dirigentin vor einem Stück ihre Ohrenstöpsel auspackt, ist das kein gutes Zeichen. Und wenige Sekunden später beneidete das Publikum Alsop um die kleinen Gummihelfer. Das große Streichorchester neben ohrenbetäubendem Rauschen hätte der 60-jährige Ablinger getrost auch durch ein Percussionensemble, eine Trachtenkapelle oder eine Schar in Panik geratener Gänse ersetzen können - man hörte schlicht nichts vom analog produzierten Teil der Partitur. In vier ausgewaltzten "Sätzen" erklingt das immer gleiche, alles übertönende, unveränderliche "Weiße Rauschen", bekannt aus den Urtagen des Fernsehen nach Sendeschluss, während der Oberösterreicher das RSO zur Pantomime verdammt."
Salzburger Nachrichten: 32. Festival Wien Modern "rauschend" eröffnet, abgerufen am 05.05.2020 [https://www.sn.at/kultur/allgemein/32-festival-wien-modern-rauschend-er…]März 2013
"Composition beyond Music (zu Deutsch: Komposition jenseits von Musik) war ein erstmaliges Sonderprogramm innerhalb der Impuls Akademie, dessen Leitung Peter Ablinger innehatte und durch das EU-Netzwerk Ulysses möglich gemacht wurde. Ablinger gilt als ein wahrer Grenzgänger zwischen den beiden Disziplinen der Musik und der Bildenden Kunst. Mit einfachen künstlerischen Verfahrensweisen bringt er Überhörtes wieder ins Bewusstsein zurück. In seinem Zyklus Weiss/Weisslich erhebt er etwa akustische Erfahrungen, wie das Rauschen eines Radios oder die Wahrnehmung von Natur- und Alltagsgeräuschen zu ästhetischen Momenten, welche einem die eigene Präsenz im Hier und Jetzt verdeutlichen. Die Grundidee des in Graz betreuten Kurses bestand nun ebenfalls darin, Werke entstehen zu lassen, die – wie Ablinger meint – "beim Publikum alternative Formen des Klingens und Hörens evozieren und kritischen Analysen musikalischer Vorbedingungen und Konventionen anregen sollen." [...]"
nmz – neue musikzeitung: Wie klingt denn eigentlich ein Blätterhaufen? (Katrin Hauk, 2013), abgerufen am 30.04.2021 [https://www.nmz.de/artikel/wie-klingt-denn-eigentlich-ein-blaetterhaufen]Juni 2009
"In kaum einer Epoche hat es ein so intensives Aufeinandertreffen der verschiedenen Kunstbereiche gegeben, wie in unserer Zeit. Führte das romantische Gesamtkunstwerk eher zu einer Gleichschaltung der Künste, da alles unter der Hand eines Autoren geschah, hat die zeitgenössische Kunst einen völlig anderen Weg eingeschlagen: Gerade das Nicht-Vereinheitlichbare der Kunstsektoren enthält ein knisterndes kreatives Potential. Die traditionelle Frühjahrstagung des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt griff diesen Gedanken auf, und widmete sich in diesem Jahr den Bezügen zwischen der Neuen Musik, der Literatur, der Bildenden Kunst und der Architektur. [...] Genauso spritzig wie diese Performance ist Peter Ablingers Installation WEISS/WEISSLICH 31e. Nasse Schwammtücher werden an einem Gestell befestigt und erzeugen, da sie auf Glasröhren tropfen, aleatorische Strukturen. Trotz des simplen Aufbaus entstehen komplexe rhythmische Überlagerungen, die an Ligetis "Poème Symphonique" erinnern. Viele andere Stücke des Performancekonzerts am Donnerstag verknüpfen demgegenüber so lose musikalische Improvisationen mit neuartigen Instrumenten oder Filmprojektionen, dass sich ihr Klangbild trotz unterschiedlicher Ausgangskonzepte kaum voneinander unterscheidet."
nmz – neue musikzeitung: Möglichkeiten und Grenzen ausloten (Georg Miehr, 2013), abgerufen am 30.04.2021 [https://www.nmz.de/artikel/moeglichkeiten-und-grenzen-ausloten]26. August 2008
"Ulrichsberg und seine Umgebung werden zum ganzjährigen Aufführungsort der "Landschaftsoper". Das Projekt wurde von dem in Berlin lebenden Österreichers Peter Ablinger komponiert und sei der "Versuch eines kreativen Neubeginns" innerhalb der Musikform Oper, hieß es. Dabei werden vor allem lokale Eigenheiten rund um die Gemeinde einbezogen. Jeder der sieben Akte des Werkes steht im Zeichen einer eigenen Gestaltungsform: Baumpflanzung, Wanderkarte, Klangarchiv, Videoinstallation, Schaufensterstück, ein Vorhaben mit Schülern und als konzertanter Höhepunkt ein Fest."
Der Standard: Regionalisierung als Teil der Kulturhauptstadt (APA), abgerufen am 8.5.2020 [https://www.derstandard.at/story/1219725040263/regionalisierung-als-tei…]21. Oktober 2003
"An Ressentiments und Ablehnung hat es nicht gefehlt, als der Österreicher [...] seine "Komplementäre Studie" für Cello und Rauschklänge vorstellte. Es ist vielleicht noch nie so deutlich geworden wie an diesem Wochenende, dass wir nicht mehr wissen, was wir meinen, wenn wir von Musik sprechen."
Tageszeitung Berlin (Björn Gottstein)09. Februar 2001
"Dem Rezipienten erschließt sich aber ein in der Wahrnehmung kaum zu erfassendes Riesenuniversum, dass seine Ohren nicht genug weit offen sein können, um alle Schichten auf einmal mitzubekommen."
Wiener Zeitung (Alfred Pranzl)22. Oktober 1997
"Die Komplexität des Hörens: Darum ging es auch in einer Art philosophischem Klangexerzitium [...] und seinem aufregenden Stück "IEAOV", einer Studie, einer Klangversuchsanordnung [...] - das interessanteste Stück überhaupt dieser Donaueschinger Musiktage? Manche hielten es dafür."
Süddeutsche Zeitung (Wolfgang Schreiber)- Diskografie (Auswahl)
- Literatur
mica-Archiv: Peter Ablinger
1997 Günther, Bernhard (Hg.): ABLINGER Peter. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich. Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 227–229.
2006 Hiller, Egbert: Porträt des österreichischen Komponisten Peter Ablinger. In: MusikTexte 111.
2006 Reinholdtsen, Trond Olav: "Die Klänge interessieren mich nicht". Ein Email-Interview mit Peter Ablinger. In: MusikTexte 111.
2007 Knessl, Lothar: Wittener Tage für neue Kammermusik 2007 – Ein Rückblick. In: mica-Musikmagazin.
2008 Rögl, Heinz: Vorschau auf Wien Modern 2008 (26. Oktober – 16. November). In: mica-Musikmagazin.
2008 Rögl, Heinz: Wien modern Woche 2 – "Musik & Gehirn". In: mica-Musikmagazin.
2008 Rögl, Heinz: mica-Interview mit Peter Ablinger. In: mica-Musikmagazin.
2009 mica: Peter Ablinger & auch die Ulrichsberger Bewohner machten die "Landschaftsoper Ulrichsberg". In: mica-Musikmagazin.
2009 Rögl, Heinz: Modern '09 – Die zweite Woche (Rückblick). In: mica-Musikmagazin.
2009 Rögl, Heinz: 14. KOFOMI in Mittersill: Farben (Nachbericht). In: mica-Musikmagazin.
2009 Rögl, Heinz: 25 Jahre Klangforum Wien und 25 neue Werke in der Saison 2009/10. In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: Arcana Festival für Neue Musik in St. Gallen und Admont (Gesäuse), 28. Juli bis 8. August 2010. In: mica-Musikmagazin.
2010 Saxer, Marion: Komposition im Medienwandel. Operationsketten als kompositorische Strategien bei Peter Ablinger, Bernd Thewes und Isabel Mundry. In: Christian Utz (Hrsg.): Musiktheorie als interdisziplinäres Fach. Saarbrücken.
2010 Rögl, Heinz: Das Klangforum Wien feiert sein Jubiläum mit Aufträgen und Uraufführungen – zuletzt von Peter Ablinger, Klaus Lang & Jorge E. López im Konzerthaus. In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: Die Orchesterminiaturen – 40 Jahre ORF Radio-Symphonieorchester Wien / Vorschau auf den Sommer und die Saison 2010/11. In: mica-Musikmagazin.
2010 Weberberger, Doris: Donaueschinger Musiktage 2010. In: mica-Musikmagazin.
2010 Weberberger, Doris: Donaueschinger Musiktage 2010. In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: Musikprotokoll in Graz 2010 (Nachbericht). In: mica-Musikmagazin.
2010 Neuner, Florian: Das Rauschen des Böhmerwalds. Peter Ablingers "Landschaftsoper". In: MusikTexte 124.
2010 Ternai, Michael: Klangforum Wien eröffnet Konzertzyklus im Wiener Konzerthaus. In: mica-Musikmagazin.
2011 Weberberger, Doris: PORTRÄT: PETER ABLINGER. In: mica-Musikmagazin.
2011 mica: WIEN MODERN 2011. In: mica-Musikmagazin.
2011 Caduff, Corina: Literatur und Komposition. Yoko Tawada trifft Isabel Mundry, Aki Takase und Peter Ablinger. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Yoko Tawada (= Text + Kritik 191/192). München.
2013 Fellinger, Andreas: SoundproduzentInnen des frühen 21. Jahrhunderts. In: mica-Musikmagazin.
2013 Polaschegg, Nina: Komposition – Improvisation – Experiment: Österreichs Komponierende im 21. Jahrhundert. In: mica-Musikmagazin.
2014 Den Rahmen selbst verstehen lernen Ein Gespräch mit Peter Ablinger. In: Christoph Herndler, Florian Neuner (Hrsg.): Der unfassbare Klang. Wien.
2016 Rögl, Heinz: Bilanz der ersten drei Wochen von WIEN MODERN 2016: Versuch einer Rekapitulation und Würdigung. In: mica-Musikmagazin.
2017 mica: Klangspuren Schwaz starten in letztes Festivalwochenende. In: mica-Musikmagazin.
2017 Saxer, Marion: Hörmodelle medienreflexiven Komponierens von John Cage, Peter Ablinger und anderen. In: Klaus Aringer, Franz Karl Praßl, u.a. (Hrsg.): Geschichte und Gegenwart des musikalischen Hörens. Wien.
2017 mica: shut up and listen! 2017 – Interdisziplinäres Festival für Musik und Klangkunst. In: mica-Musikmagazin.
2018 Rögl, Heinz: Wien Modern 2018: Eine Bilanz. In: mica-Musikmagazin.
2019 Grünzweig, Werner: Wie entsteht dabei Musik? Gespräche mit sechs Komponisten und einer Komponistin über ihre Studienzeit. Peter Ablinger, Orm Finnendahl, Georg Friedrich Haas, Hanspeter Kyburz, Bernhard Lang, Isabel Mundry, Enno Poppe. Neumünster.
2019 mica: Wachstum – Wien Modern 2019. In: mica-Musikmagazin.
2019 Rögl, Heinz: "Wachstum": Vorbericht Wien Modern 2019 (28.10.–30.11.2019). In: mica-Musikmagazin.
2019 Rögl, Heinz: Wien Modern 2019 – Halbzeit-Bilanz (bis 17.11.). In: mica-Musikmagazin.
2019 Tanšek, Martin: Schoenberg to the letter. Peter Ablingers "A Letter from Schoenberg". In: MusikTexte 163.
2019 Gratzer, Wolfgang: Ablinger, Peter, BIOGRAPHIE. In: MGG Online.
2019 mica: RSO-Chefdirigentin Marin Alsop dirigiert Uraufführungen von Lera Auerbach und Peter Ablinger. In: mica-Musikmagazin.
2020 Benz, Nicola: Happy Baptism Day, Ludwig! – Teil 3: Bezüge zu Symphonien. In: mica-Musikmagazin.
2020 mica: Kunstpreisträgerinnen und -preisträger 2020 stehen fest. In: mica-Musikmagazin.
2020 mica: Wien Modern diese Woche live aus Wiener Konzerthaus, Stephansdom, Porgy & Bess, Reaktor und deSingel Antwerpen: 16 Uraufführungen im kostenlosen Live-Videostream. In: mica-Musikmagazin.
2021 Wendrock, Sylvia: "Eigentlich ist das wildgewordene Klavier das Reale." – Peter Ablinger im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.- Quellen/Links
Webseite: Peter Ablinger
austrian music export: Peter Ablinger
Wikipedia: Peter Ablinger
Verlag Zeitvertreib: Peter Ablinger
Bandcamp: Peter Ablinger
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 19. 11. 2024): Biografie Peter Ablinger. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/50012 (Abrufdatum: 22. 12. 2024).