Phase (Idyll IV)

Werktitel
Phase (Idyll IV)
Untertitel
Für großes Orchester
KomponistIn
Entstehungsjahr
2004
Überarbeitungsjahr
2005
Dauer
15m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Orchestermusik
Besetzung
Orchester
Elektronik live
Besetzungsdetails

Oboe (2), Klarinette (3), Kontrafagott (1), Horn (4), Trompete (3), Posaune (3), Tuba (1), Perkussion (3), Synthesizer (1), Violine (24), Violoncello (8), Kontrabass (6), Elektronik live (1)

Ad Percussion: Marimba, 1 chin. Becken, Gong (Tohöhe: G), 2 Woodblocks (hoch, sehr hoch), 2 Metallprofle, 2 Logdrums (tief, mittel), gr. Trommel piano

Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"Der Begriff "Phase" verweist auf die physikalische Beschreibung von Wellenformen und deren Amplitude. Als Analogie dazu verwandte ich in diesem Stück eine begrenzte Anzahl von Klängen, die in unterschiedlichen Abständen - von simultan bis weit auseinander liegend - erklingen [...] Sehr kurze Klangereignisse haben für mich eine besondere Eigenschaft, da hier erst mit Hilfe der Erinnerung der Klang in all seinen Facetten erfasst werden kann - sozusagen "rückwärts" gehört wird. Anders als bei langen statischen Klängen, bei denen unsere Wahrnehmung das Gegenwärtige allmählich “ausblendet”, wird bei sehr kurzen Klangeinheiten durch die Erinnerung Gegenwart suggeriert.

Die verwendete Elektronik - im Titel nicht extra erwähnt, da ich es mittlerweile als selbstverständlich erachte, die Elektronik als Teil des gängigen Instrumentariums zu sehen - wird auf zweierlei Weise in diesem Stück eingesetzt. Zum einen als Klangzuspielung: Leise Klangflächen bilden einen kontinuierlichen Hintergrund aus sich ständig überlappenden Sinusakkorden; des Weiteren in Form von zugespielten Samples, die die Charakteristika der Instrumentalklänge (Hüllkurve, Klangfarbe, Spektrum ...) beeinflussen. So klingt zum Beispiel ein Streicherakkord, nahe dem Steg gestrichen - also mit wenig ausgeprägter Grundtonhöhe und großem Rauschanteil - plötzlich ungewohnt hart.

Die 1998 begonnene Werkreihe "Idyll" ist eine fortlaufende Auseinandersetzung mit dem 1762 erschienenen Erziehungsroman "Emile" des Schweizer Philosophen und Musikers Jean-Jacques Rousseau. Ursprünglich als Stoff für eine Oper gedacht, wurde dieses Buch für mich zu einem Impulsgeber für eine Reihe von Instrumentalstücken, die in der Besetzung von Solo-Schlagzeug bis zu großem Sinfonieorchester reichen."
mica-Musikmagazin: Porträt Wolfgang Suppan (Heinz Rögl, 2013)

Auftrag: SWR – Südwestrundfunk

Uraufführung
15. Oktober 2004 - Donaueschingen
Veranstalter: Donaueschinger Musiktage
Mitwirkende: SWR Symphonieorchester, Sylvain Cambreling (dir)