Rothko II

Werktitel
Rothko II
KomponistIn
Entstehungsjahr
2000–2003
Dauer
20m
Genre(s)
Neue Musik
Subgenre(s)
Modern/Avantgarde
Gattung(en)
Ensemblemusik
Elektronische Musik
Besetzung
Elektronik live
Sextett
Besetzungsdetails

Flöte (1), Oboe (1), Klarinette (1), Bassklarinette (1), Altsaxophon (1), Trompete (1), Elektronik (1, live)

Art der Publikation
Manuskript

Auftrag: Österreichischer Rundfunk – ORF, Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich

Uraufführung
9. März 2004 - Los Angeles, Redcat Auditorium (USA)
Mitwirkende: Ensemble CalArts New Century Players

Beschreibung
"Nach Light, Earth and Blue, für Streichorchester (1990) ist Rothko II das zweite Stück um die Arbeit des nordamerikanischen Malers russischer Herkunft Mark Rothko (1903-1970). Der Wunsch, mich erneut damit zu befassen, ging aus den Eindrücken hervor, die der Besuch einer großen Retrospektive in Paris Anfang 1999 hinterließ.

Aus der Perspektive, die uns die Zeit über sein Gesamtwerk ermöglicht hat, scheint mir Rothko insgesamt als ein Künstler, der, ungeachtet der Bedürfnisse eines von täglichen Schlagzeilen lebenden Kunstbetriebes, in einem langsam über Jahren vollbrachten Tiefgang zur Reduktion die Fülle seiner Hauptthemen in unmissverständlicher und höchst eigenständiger Art in Raum und Farbe umsetzte. Bei Rothko wirkt gleichermaßen das, was sich unmittelbar zeigt wie das, was verborgen bleibt. Form- und Farbsprache entspringen aus der Reflexion über seine Themen, die griechischen Mythen, der Ursprung der Tragödie, die Struktur der Psyche, der Surrealismus, die Freskenmalerei des Fra Angelico, etc. Sie sind nicht ästhetischer oder ästhetisierender Selbstzweck. Das, was nach langsamer Destillierung übrig bleibt, beinhaltet das Wesen alldessen, von dem es herrührt. Nicht nur das, was man sieht, ist dann enthalten, sondern auch das, was äußerlich entbehrlich geworden ist.

Rothko II ist strenger gebaut als Light, Earth and Blue. Grundmerkmal ist stets das Vorhandensein von Klangschichten, die in den Vordergrund treten oder verdeckt werden. Nicht Figur oder Entwicklung sondern Kombination und Variation bestimmen die Form. Diese besteht aus 10 klar gegliederten, ja fast isolierten Teilen. Ähnlich wie bei Inventario III ist jeder Teil von einem Instrumentalklang bestimmt. Die Elektronik ist der subtile aber immer vorhandene Resonanzraum in dem die Instrumente nachklingen."
Germán Toro Pérez (2003), abgerufen am 25.09.2020 [http://www.toro-perez.com/works/instruments-electronics]