Rothko IV

Werktitel
Rothko IV
Untertitel
Version Stereo
KomponistIn
Entstehungsjahr
2008
Dauer
13m
Genre(s)
Neue Musik
Subgenre(s)
Elektro-akustische Kompositionen
Modern/Avantgarde
Gattung(en)
Elektronische Musik
Besetzung
Elektronik
Besetzungsdetails

Solo: Elektronik (1)

Art der Publikation
Manuskript

Uraufführung
19. Oktober 2008 - Wien, Ruprechtskirche
Veranstalter: neue musik in st. ruprecht

Beschreibung
"Aus der Perspektive, die uns die Zeit über sein Gesamtwerk ermöglicht hat, scheint mir Rothko insgesamt als ein Künstler, der, ungeachtet der Bedürfnisse eines von täglichen Schlagzeilen lebenden Kunstbetriebes, in einem langsam über Jahre vollbrachten Tiefgang zur Reduktion, die Fülle seiner Hauptthemen in unmissverständlicher und höchst eigenständiger Art in Raum und Farbe umsetzte. Bei Rothko wirkt gleichermaßen das, was sich unmittelbar zeigt wie das, was verborgen bleibt. Form- und Farbsprache entspringen aus der Reflexion über seine Gegenstände, die griechischen Mythen, der Ursprung der Tragödie, die Struktur der Psyche, der Surrealismus, die Freskenmalerei des Fra Angelico, etc. Sie sind nicht ästhetischer oder ästhetisierender Selbstzweck. Das, was nach langsamer Destillierung übrig bleibt, beinhaltet das Wesen alldessen, von dem es herrührt. Nicht nur das, was man sieht, ist dann enthalten, sondern auch das, was äußerlich entbehrlich geworden ist.

Rothko IV definiert eine klare Syntax basierend auf Modellen, die kontinuierliche und diskontinuierliche Elemente verbinden. Diskontinuierliche Elemente erscheinen als Objekte, die in den Hörraum eintreten und ihn wieder verlassen. Kontinuierliche Elemente bilden Schichten aus Klangflächen und fluktuierenden Klängen. Das Stück ist ein weiterer Versuch, Raum durch Tiefenwirkung zu gestalten, als Überlagerung von Klangereignissen, die das Hörfeld bedecken und wieder freilegen und dadurch weitere im Hintergrund existierende Schichten hörbar machen. Das suggeriert einen Prozess, der jenseits bewusster Wahrnehmung weiter geht."
Germán Toro Pérez (2008), abgerufen am 25.09.2020 [http://www.toro-perez.com/works/electroacoustic-works]