Monadologie III "Lamentatio/Metamorphosis"

Werktitel
Monadologie III "Lamentatio/Metamorphosis"
Untertitel
Für Streichorchester
KomponistIn
Entstehungsjahr
2008
Dauer
22m
Genre(s)
Neue Musik
Subgenre(s)
Modern/Avantgarde
Tradition/Moderne
Gattung(en)
Orchestermusik
Besetzung
Orchester
Streichorchester
Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"Monadologie III ist das dritte Werk einer neuen Serie, die aus dem vorhergehenden Zyklus „Differenz/Wiederholung” hervorgegangen ist und mittlerweile etwa dreißig Stücke und drei Musiktheaterwerke umfasst.

Es basiert auf dem Konzept musikalischer zellulärer Prozesse, das aus der Philosophie von Gottfried Wilhelm Leibnitz und Gilles Deleuze abgeleitet ist.
Der Begriff „zellulär” wird sowohl auf das einzelne musikalische Ereignis, das Atom des Klangs, als auch auf die darauf aufbauenden Strukturen angewendet. Diese Makrostrukturen bilden diskrete Schleifenzustände, die sich im Laufe des Stücks voneinander unterscheiden.

Die einzelnen Zellen sind in einem Raster angeordnet, das aus dem Konzept der zellulären Automaten abgeleitet wurde, einem Modell aus der Informatik, das zur Simulation verschiedener Arten von Wachstum und künstlichen Lebensformen verwendet wird. Ich habe zelluläre Automaten bereits in „Differenz/Wiederholung #9”, „Differenz/Wiederholung #12” und „The Stars of Hunger” verwendet, und natürlich auch in „Monadologie I”.

Die daraus resultierenden Texturen sind hochkomplex und stellen hohe Anforderungen an das Orchester. Sie erzeugen einen sich ständig verändernden, manchmal chaotischen Fluss, der jedoch stets streng festgelegten Veränderungsregeln folgt.

Die Organisation der Zeit basiert, wie bereits erwähnt, auf differenzierten Schleifen, wobei granulare Prozesse die meisten davon dominieren.
Dramaturgisch gesehen ist Monadologie III eine Abfolge von monadischen Blöcken, die wie separate Uhrwerke kommunizieren, die sich innerhalb desselben Zeitstroms bewegen. Ihre Verbindung ist ein einfacher vertikaler filmischer Schnitt durch die gesamte Textur.

In Monadologie III gibt es eine deutliche Präferenz für vertikale Ordnung, die hauptsächlich vom Experimentalfilm des österreichischen Experimentalregisseurs Martin Arnold inspiriert ist.

Das Stück, das ursprünglich für die Dresdner Staatskapelle geschrieben wurde, nimmt enge Bezug auf die Geschichte der Stadt, auf Eindrücke des Komponisten, der in den frühen Morgenstunden durch die herbstliche Stadt spaziert und an Ausgrabungen in der Altstadt vorbeikommt.

Das Stück umfasst folgende Abschnitte:
1 Einleitung
2 Vision der brennenden Stadt
3 Übergang I
4 Uhrwerke
5 Bindungen…
6 Übergang 2
7 Albtraum

Mondologie bezieht sich stark auf Richard Strauß' Metamorphosen, wobei die identische Besetzung nicht der einzige Bezugspunkt ist."
Bernhard Lang (2009), Werkbeschreibung, Homepage des Komponisten, (Übersetzung mit DeepL) abgerufen am 11.09.2025 [https://bernhardlang.at/werkbeschreib/ueber_monadologie3.htm]

Auftrag: Staatskapelle Dresden, Münchner Kammerorchester