NetTrike
Beschreibung
"NetTrike ist eine Komposition für zwei Paare von Performers, zwei choreografierende Performers, zwei Soundplates, Surround-Sounds und zwei visuelle Loopgeneratoren. Sie wurde aus dem Stück V-trike gemeinsam mit der Choreografin Christine Gaigg und dem Medienkünstler Winfried Ritsch entwickelt.
Die Performers werden sowohl visuell als auch akustisch von den Choreografen auf der Bühne gesampelt, woraufhin die Performers wiederum auf die entstandenen Loops reagieren, wodurch ein komplexes Feedback-System entsteht.
Die Komplexität dieses Kreislaufs wird durch den Austausch der Loops/Projektionen über die Netzmatrix noch erhöht.
Die Partitur selbst besteht hauptsächlich aus umfangreichen Tabellen, die alle Dauer und Eigenschaften der verschiedenen im Stück verwendeten Loops definieren, einschließlich der vielfältigen Modulationsprozesse, die zum Jittering des audio-visuellen Loops führen.
Darüber hinaus wurde die Partitur während der Arbeitssitzungen am IRCAM um die verschiedenen Strategien der Projektion und des Austauschs sowohl im realen Raum der Aufführung als auch im virtuellen Raum der Netzprojektion erweitert.
Da V-trike bereits auf den konkurrierenden Bildern des Loop-Generators und eines Live-Performers basierte, war die Idee der Netzprojektion bereits in diesem Werk enthalten, wobei der Prozess der Entsubstantialisierung und Virtualisierung durch die Dislokation im realen Raum noch verstärkt wurde.
Das Stück reflektiert somit die Live-Dialektik zwischen Identität und Austausch, zwischen dem Realen und dem Hyperrealen, zwischen Präsenz, ihrem Verlust und ihrer Wiederentdeckung im virtuellen Raum."
Bernhard Lang (Wien, 29. September 2010), Werkbeschreibung, Homepage des Komponisten, (Übersetzung mit DeepL) abgerufen am 04.09.2025 [https://bernhardlang.at/blang_english/about_nettrike.html]