Fugen – fragmentarisch vernetzt in 13 Bildern

Werktitel
Fugen – fragmentarisch vernetzt in 13 Bildern
Untertitel
Musiktheater auf Basis der Trilogie »Idoru« (Bridge) von William Gibson (Deutsche Übersetzung: Peter Robert) (Libretto: Roland Quitt)
KomponistIn
Beteiligte Personen (Text)
Gibson William, Robert Peter (Deutsche Übersetzung), Quitt Roland (Libretto)
Entstehungsjahr
2021
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Oper/Musiktheater
Multimedia/Intermedia/Video
Performance
Sprache (Text)
Deutsch
Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"In einer Welt voller Viren, Drogen, Waffen, Daten u. v. a. stellt sich die Frage nach Autonomie und den Zwischenräumen, den Fugen. 

Die spektakuläre multimediale netzzeit-Musiktheateruraufführung in den neuen SOHO Studios lädt in die Welt von William Gibsons Cyberpunk-Romantrilogie Idoru in 13 Bildern: Linse der Nacht / Transit / The Great Gig in the Sky / Kugel und Katze / Fernsehding / Idoru / Walled City / Lucky Dragon / Auge und Uhr I / Auge und Uhr II / Rei Toei / Möglicherweise das Ende der Welt / Jennifer 

In der Idoru-Trilogie (Bridge-Trilogie – Virtual Light 1994 / Idoru 1996 / All Tomorrow’s Parties 1999) kollidiert die Macht der Medienmogule mit Hackern und den Brückenbewohner*innen; die physische Präsenz von Dingen und Körper kollidiert mit aus Codes generierten Gestalten und die fortlaufende Zeit eines Sekundenzeigers mit dem zeitlosen schwarzen Loch des digitalen Raums. Wir erleben ein Kaleidoskop von Viren, Drogen, Waffen, Data Heavens, aalglatten PR Manager*innen, Fernsehgläubigen, Datenkraken, Avataren und vielem mehr. Dabei bleibt die Frage nach Autonomie und den zu schaffenden Räumen dazwischen – den Fugen – eine essentielle. 

Begeben wir uns also in diese Zwischenräume (the interstitial, wie Gibson sie nennt), in denen sich verschiedenste Möglichkeiten auftun, Polyphonien von Stimmen. In den Fugen wird jeder einzelnen Stimme Raum gegeben, komplexe unvorhersehbare Strukturen werden fragmentarisch vernetzt, entstehen und vergehen. 

Die physischen Körper der Besucher*innen, Performer*innen und Musiker*innen vernetzen sich mit den Augen einer Tablet-Installation und werden so zu Beobachtenden und Beobachteten, während die Stimmen von acht abwesenden Körpern die von Roland Quitt aus dem Gibson Text generierten 13 Bilder erzählen. 

DIY Elektronik oder der von Max Brand in Zusammenarbeit mit Bob Moog gebaute Max-Brand-Synthesizer symbolisieren Widerstand und 

Eigenermächtigung. Tastaturen erinnern an ihre Jahrhunderte alte Geschichte als Schnittstelle zu Maschinen: die Tasten des Clavichords, das zweifache Keyboard des Max-Brand-Synthesizers oder die Computertastatur. 

Gewaltige Klänge physikalischer Modelle von Membranen prallen auf Field Recordings und Stimmen anwesender und abwesender Körper. Das Wiener Akusmonium, ein im Raum verteiltes Lautsprecherorchester, schleudert die Klanggestalten durch die Luft und vernetzt somit akustisch den durch massive Säulen fragmentierten optischen Raum. 

Kontrapunktisch driften die einzelnen Stimmen durch die Zeit und fügen sich zu einem Geflecht aus Körpern, Objekten, Licht und ephemeren Klanggestalten."
mica-Musikmagazin (2021) [
https://www.musicaustria.at/netzzeit-2021-out-of-control-wiens-festival-fuer-neues-musiktheater-10-ausgabe-2/]

Uraufführung
6. November 2021 - Wien,
SOHO Studios
Veranstaltung: Wien Modern | | Festival 2021 out of control
Weitere Information: Produktion netzzeit. Koproduktion Wien Modern und Kooperation ORF Ö1 Kunstradio mit freundlicher Unterstützung von Stadt Wien Kultur, BMKÖS, SKE und Wien Bibliothek im Rathaus