der verschwundene hochzeiter

Werktitel
der verschwundene hochzeiter
Untertitel
Oper
KomponistIn
Beteiligte Personen (Text)
Lang Klaus (Libretto)
Entstehungsjahr
2017–2018
Dauer
70m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Oper/Musiktheater
Sprache (Text)
Deutsch
Besetzung
Solostimme(n)
Vokalensemble
Kammerorchester/Ensemble
Zuspielung
Besetzungsdetails

Solo: Bass (1, tief), Countertenor (1), Stimme (2, SchauspielerIn)

Sopran (6), Alte (6), Flöte (1), Klarinette (1), Saxophon (1), Horn (1), Trompete (1), Posaune (1), Perkussion (3), Klavier (1), Akkordeon (1), Violine (4), Viola (2), Violoncello (2), Kontrabass (1), Zuspielung (1, Tonband)

Rollen: Der Hochzeiter (tiefer Bass), Der Fremde (Countertenor), Das Volk (Vokalensemble), Der Hochzeiter (Schauspieler), Der Fremde (Schauspielerin), Sprecherin (Zuspielung)

Art der Publikation
Verlag
Verlag/Verleger

Beschreibung
"Klaus Lang nahm eine niederösterreichische Sage als Vorlage: Ein Mann fällt auf dem Weg zu einer Hochzeit durch die Zeit(en) und zerfällt in der finalen Szene – nach sehr langer Wanderschaft – zu Staub. Inhaltlich ist das von Richard Wagners Mythenwelten ziemlich weit entfernt, es würde eher zu Siegfried Wagners Märchenstoffen passen. Die frappierende Verknüpfung liegt in der Musik, wie beim "Parsifal" gibt es auch im "Hochzeiter" überwältigende, gleichsam inszenierte Klangräume. Klaus Lang schreibt eine meta-minimalistische Partitur, genau konstruiert, mit unterschiedlichen Valeurs für die jeweiligen (Seelen-)zustände des durch die Zeit Reisenden und seiner Erlebnisse."
Jörn Florian Fuchs (2018): Kritik - "Der verschwundene Hochzeiter" in Bayreuth. Videoschnee über Bayreuth. In: BR Klassik, abgerufen am 3.2.2022 [https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/klaus-lang-der-verschwundene-hochzeiter-bayreuth-kritik-100.html]

"Es ist eine fast surreale Geschichte, auf der das Libretto beruht, das der österreichische Komponist Klaus Lang, geboren 1971, auch selbst geschrieben hat. Eine alte österreichische Sage erzählt von einem Bräutigam, der einen Fremden zu seiner Hochzeit einlädt. Der Fremde revanchiert sich und lädt den jungen Ehemann zu seiner eigenen Hochzeit ein paar Tage später ein. Der junge Mann kommt dort an, und der Fremde sagt ihm, dass er immer nur so lange tanzen darf, wie die Musik spielt, auf keinen Fall länger. Der junge Mann aber ist vom Fest so begeistert, dass er gegen das Verbot verstößt. Als er in sein Dorf zurückkehrt, erkennt er niemanden mehr wieder und ist für die Dörfler selbst zum Fremden geworden. Er muss feststellen, dass seit seinem Weggang nicht wenige Tage, sondern 300 Jahre vergangen sind – denkt er, und zerfällt zu Staub."
Karin Fischer (2018): Die neue Oper von Klaus LangEntschleunigung pur in Bayreuth. In: Deutschlandfunk, abgerufen am 3.2.2022 [https://www.deutschlandfunk.de/die-neue-oper-von-klaus-lang-entschleunigung-pur-in-bayreuth-100.html]

Auftrag: Bayreuther Festspiele

Uraufführung
24. Juli 2018 - Bayreuth (Deuschland), Kulturbühne "Reichshof"
Veranstaltung: Bayreuther Festspiele 2018
Mitwirkende: Ictus-Ensemble, Cantando Admon, Klaus Lang (musikalische Leitung), Paul Esterhazy (Konzept, Regie, Raum), Friedrich Zorn (Video), Pia Janssen (Kostüme)

Aufnahme
Titel: der verschwundene hochzeiter - Oper von Klaus Lang
Plattform: YouTube
Herausgeber: Bayreuther Festspiele
Datum: 26.07.2018
Mitwirkende: Ictus-Ensemble, Cantando Admon, Klaus Lang (musikalische Leitung)
Weitere Informationen: Paul Esterhazy (Regie)

Pressestimmen (Auswahl)
25. Juli 2018
"Die Musik von Klaus Lang bietet zu diesem Panoptikum nicht mehr als ein flächiges Klangbett, in das Sprachfetzen aus dem Märchen eingebettet sind. Sie bietet aber auch nicht weniger, denn die Reise aus der Zeit ist auch eine Traumsequenz. Die meist hohen und sirrenden Klänge entfalten ein harmonisches, obertonreiches, kaum zu ortendes akustisches Bett, dem Klaus Lang rhythmische Gliederungen vorenthält, selbst dort wo der Hochzeiter seine ungelenken Bauerntanzschritte absolviert. Nur zweimal, wenn er bei dem Fremden ankommt und wenn er wieder zurückkehrt, ballt sich die Musik zu einer katastrophischen Klangmasse."
WDR (2018); 25.07.2018 - Klaus Lang, „der verschwundene hochzeiter“ bei den Bayreuther Festspielen, abgerufen am 3.2.2022 [https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/opernblog/lang-der-verschwundene-hochzeiter-bayreuth-2018-100.html]

25. Juli 2018
"Klaus Lang hat mit seinem Musiktheater „der verschwundene hochzeiter“ ein unablässig fließendes, flimmerndes, flirrendes, sirrendes und zitterndes Klangkontinuum komponiert. Über 90 Minuten hinweg ohne Pause zieht die Musik immer tiefer hinein in ein sich endlos bewegendes Lichtmeer. Diese Musik ist Entschleunigung pur, sie entfaltet einen starken Sog, eine suggestive Kraft. Es scheint, als wolle sie die Zeit aufheben, uns hellwach dem Diktat des getakteten Alltagslebens entziehen und aus der verzweckten Gegenwart befreien. Sehr tonal geprägt, hat sie sich auch gewissermaßen selbst befreit vom avantgardistischen Diktat."
Deutschlandfunk: Die neue Oper von Klaus LangEntschleunigung pur in Bayreuth (Karin Fischer), abgerufen am 3.2.2022 [https://www.deutschlandfunk.de/die-neue-oper-von-klaus-lang-entschleunigung-pur-in-bayreuth-100.html]