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Doppelkonzert für Flöte, Klarinette und Orchester

Werktitel
Doppelkonzert für Flöte, Klarinette und Orchester
Komponist:in
Entstehungsjahr
1984
Dauer
20m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Orchestermusik
Besetzung
Soloinstrument(e)
Orchester
Besetzungsdetails

Orchestercode: Fl, Klar - 2/2/1, BKlar/2 - 2/2/2/0 - 4 Perc, Hf, Pf - Str

Solo: Flöte (1), Klarinette (1)

Flöte (2), Oboe (2), Klarinette (1), Bassklarinette (1), Fagott (2), Horn (2), Trompete (2), Posaune (2), Perkussion (4), Harfe (1), Klavier (1), Streicher

Art der Publikation
Verlag

Abschnitte/Sätze
1. Teil: Andante, Andante, Cantabile, Con moto, Burlesco, Calmo
2. Teil: Kadenz I, Allegro marcato, Kadenz II, Energico, Kadenz III
3. Teil: Cantabile, Meno mosso, Grazioso, Presto

Beschreibung
Die Komposition eines Doppelkonzertes bedeutet für mich Alternative zu etablierten Konzertformen, die Suche nach Partnerschaft, da Einzelgängertum oft zu blindem Egoismus ausarten kann. Flöte und Klarinette bilden eine ideale Ergänzung, da sie gleichwertige Partner sind, ausgestattet mit einem enormen technischen Rüstzeug, mit einer Geschmeidigkeit des Tones, aber auch mit der Fähigkeit zu zartester Kantilene. Diese Eigenschaften können eine partnerschaftliche Beziehung besonders intensiv gestalten, wenn Musizieren aufeinander eingehen, einander brauchen, seinen Beitrag in den Dienst einer höheren gemeinsamen Sache zu stellen heißt.
Natürlich gibt es auch harte Auseinandersetzung, vor allem mit einem durch reichliche Schlaginstrumente und Klavier erweiterten Orchester, das den beiden Solisten oft kräftig zusetzt und sie zu waghalsigen technischen Eskapaden treibt. Bevor eine solche Entwicklung in sinnentleertes Virtuosentum abgleiten kann, setzt graziöse Besänftigung ein und zeigt den Weg zu reichen melodischen Beziehungen, die wohl die komplexesten und verfeinerungsfähigsten Möglichkeiten einer musikalischen Aussage darstellen. Der Weg eines sich immer erneuernden und dadurch sich bereichernden Dialogs führt über fünfzehn Stationen, wobei es fließende Übergänge gibt, aber auch Kontraste, sowie drei virtuose Solo-Kadenzen.
Trotz geistiger Materialverwandschaft zieht sich ein rhythmisch eingesetztes Schlagzeug wie ein roter Faden durch die zyklische Form. Man könnte sich vorstellen, in einem Zug zu sitzen und durch eine bunte musikalische Landschaft zu fahren. Öfter hält er an und wir lauschen der Musik.
Erich Urbanner

Auftrag 
1984 Salzburger Festspiele

Uraufführung
8. August 1984 Felsenreitschule Salzburg
Veranstalter: Salzburger Festspiele
Mitwirkende: Schulz Wolfgang, Schmidl Peter, Mozarteumorchester SalzburgMarc Andreae (Dir)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 21. 3. 2020): Urbanner Erich . Doppelkonzert für Flöte, Klarinette und Orchester. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/122244 (Abrufdatum: 19. 3. 2024).