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Tachezi Herbert

Vorname
Herbert
Nachname
Tachezi
erfasst als
Interpret:in
Solist:in
Komponist:in
Ausbildner:in
Genre
Neue Musik
Instrument(e)
Cembalo
Hammerklavier
Orgel
Klavier
Geburtsjahr
1930
Geburtsort
Wiener Neustadt
Geburtsland
Österreich
Todesjahr
2016
Sterbeort
Klosterneuburg
Herbert Tachezi

Herbert Tachezi © Privatfoto mit freundlicher Genehmigung von Doblinger Musikverlag

Mehrere Studien an der damaligen Musikakademie Wien, der Universität Wien und in Freiburg (Cembalo). Seit 1948 fester Wohnsitz Wien. Ab 1952 Konzerttätigkeit als Organist, Cembalist, Hammerklavierspezialist und künstlerischer Improvisator in ganz Europa und Übersee. Ab 1963 ständiger Mitarbeiter von Nikolaus Harnoncourt als Solist und Begleiter. Lebt als freischaffender Künstler in Wien und gilt als einer der besten Organisten der Gegenwart. Der Schwerpunkt seines kompositorischen Schaffens liegt auf Orgel- und Vokalmusik, Bearbeitungen sowie auf sakralen Werken.

"Herbert Tachezi wurde am 12. Februar 1930 in Wiener Neustadt geboren, besuchte dort die Volksschule und die Realschule und legte 1948 die Reifeprüfung ab. Schon während der Mittelschulzeit war er als Chorleiter und Organist tätig.

Anschließend studierte Herbert Tachezi an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (die heutige mdw) die Hauptfächer "Orgel" (bei Prof. Alois Forer) und "Komposition" (bei den Professoren Alfred Uhl und Karl Schiske) sowie gleichzeitig "Germanistik" an der Universität Wien.

Seit Herbst 1952 unterrichtete Herbert Tachezi als Lehrer im Personalstand des Wiener Stadtschulrates. Im Jahre 1953 legte er die künstlerische Reifeprüfung aus "Komposition" und 1955 die künstlerische Reifeprüfung aus "Orgel" ab, beide mit Auszeichnung.

Ab 1955 entfaltete er eine rege Konzerttätigkeit als Organist, Cembalist und künstlerischer Improvisator im In und Ausland, spielte in den Jahren 1960 bis 1964 als ständiger Cembalist der Wiener Solisten und seit 1964 ständiger Cembalist und Organist des Concentus Musicus Wien.

Für sein reiches künstlerisches und wissenschaftliches Schaffen wurde Tachezi vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Förderungspreis des Wiener Kunstfonds, dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse sowie dem Theodor Körner Preis.

Herbert Tachezi verstarb am 9. Dezember 2016."
mdw: Nachruf auf Herbert Tachezi, abgerufen am 14.8.2024 [https://www.mdw.ac.at/797/]

Stilbeschreibung
"Nach wie vor wichtig für den Komponisten heute sind für mich Einfall, Intention und Klangvorstellung. Klanglichkeit, Instrumentenbezogenheit und der Wille, das Publikum anzusprechen, scheinen mir für meine Musik wesentlich zu sein."
Herbert Tachezi (1996), zitiert nach: Günther, Bernhard (1997) (Hrsg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 1076–1077.

Auszeichnungen
1955 Orgelconcours Genf (Schweiz): 1. Preis
1958 Orgelconcours Innsbruck: 1 Preis
Republik Österreich: Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse
Amt der Wiener Landesregierung: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Preise für Schallplattenaufnahmen

Ausbildung
mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Klavier, Orgel (Alois Forer)
Hochschule für Musik Freiburg/Breisgau (Deutschland): Cembalo (Fritz Neumayer)
Universität Wien: Germanistik
mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Improvisation, Komposition (Alfred Uhl, Karl Schiske), Musikpädagogik

Tätigkeiten
ab 1952 Konzerte als Organist, Cembalist und Hammerklavierspezialist in ganz Europa und Übersee
1963–2010 Concentus Musicus Wien: Cembalist, ständiger Mitarbeiter und Begleiter von Nikolaus Harnoncourt 
Dozent bei internationalen Kursen
Wiener Hofmusikkapelle: Erster Organist
Juror bei zahlreichen internationalen Wettbewerben
1958–1998 Musikhochschule Wien: Lehrer, L1-Professur (ab 1967), a.o. Professor (ab 1972), o. Professor für Musiktheorie, Orgel und Improvisation (1977–1998)

Schüler:innen (Auswahl)
Anna Lang, Maria Prochazka

Diskografie

  • 2009: Handel - Water Music; Organ Concertos HWV 295 "The Cuckoo and the Nightingale" & HWV 304 (Teldec)
  • 2004: Baroque Organ Music, Vol. 2 (Apex)
  • 2003: Baroque Organ Music, Vol. 1 (Apex)
  • 2003: Renaissance Organ Music (Apex)
  • 2001: Handel - Organ Concertos (Teldec)
  • 2001: Bach - Toccata & Fugue in D minor; Preludium & Fugue; Toccata, Adagio & Fugue; Passacaglia (Apex)
  • 2001: Mozart: Organ Works (Teldec)
  • 2000: Bach - Violin Sonatas, BWV 1014-1019; Sonatas for Viola da Gamba
  • 2000: Bach - Art of the Fugue (Teldec)
  • 1995: Renaissance and Baroque Organ Music (Teldec)
  • 1993: Cello & Organ (Teldec)
  • 1984: Orgelmusik - Renaissance (Teldec)
  • 1979: C.P.E. Bach: Organ Sonatas (Teldec)
  • Bach - Cembalokonzerte (Teldec)
  • Renaissance and Baroque Organ Music (Teldec)

Literatur
1997 Günther, Bernhard (Hrsg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 1176–1177.

Quellen/Links
Familie: Herwig Tachezi (Sohn), Christian Tachezi (Sohn), Wilfried Tachezi (Bruder)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 14. 8. 2024): Biografie Herbert Tachezi. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/65866 (Abrufdatum: 19. 9. 2024).