Beschreibung
"Das romantische Tongemälde für Blasorchester "Reich der Dolomiten" versucht mit einfachen klanglichen Mitteln Eindrücke, Empfindungen und Erlebnisse in Tönen wiederzugeben, die zweifellos jedermann schon irgendeinmal in der zauberhaften Bergwelt der Dolomiten gehabt hat. Die einzelnen Abschnitte der Partitur sind - nach dem Vorbild des ausgehenden 19.- bzw. des beginnenden 20. Jahrhunderts - mit programmatischen Titeln versehen, welche die individuelle Phantasie des Hörers nicht nur unterstützen, sondern sogar beflügeln sollen. Das Herzstück dieser Tondichtung ist eindeutig das sogenannte ROSENGARTEN-MOTIV, welches sich durch das gesamte Werk hindurch zieht und gegen Ende - im "Moderato grandioso" - als DER ROSENGARTEN majestätisch erstrahlt. Zu Beginn steht ein "Grave", das in nur fünf Takten die URGEWALT DER BERGE eindringlich zu illustrieren versucht. Nach einem kurzen Aufflackern des ROSENGARTEN-MOTIVS schildert ein "Andante con moto" die GEFAHREN DER BERGE: Diese dramatische Musik erklingt ab Buchstabe R - in leicht abgeänderter Instrumentierung - noch einmal. In der sagenumwobenen Bergwelt, wo in der Phantasie des Volkes seit eh und je Zwerge, Kobolde, Gnomen und Wurzelmännchen hausen, darf ein Zwergentanz nicht fehlen: Dieser TANZ DER ZWERGE erklingt vorerst ab Buchstabe E und - jedoch in verkürzter Form - ab Buchstabe Q ein weiteres Mal. Die MACHT DER BERGE (Buchstabe H) wird vor allem durch die tiefen Blechbläser sowie die Tenorinstrumente ohrenfällig charakterisiert; sie führt wieder zum ROSENGARTEN-MOTIV zurück, welches diesmal in einer ganz neuen Gestalt erscheint. Ihm schließt sich im "Tempo rubato" die SZENE IM WALD an, die durch Klarinette, Querflöte und Waldhorn das Zwitschern der Singvögel und das Rufen des Kuckucks imitiert. Ein "Andante cantabile" malt anschließend (Flügelhorn-Solo) jenes Landschaftsbild, welches mit AUF BLUMIGEN ALMWIESEN überschrieben ist. Aber gleich nach dieser klangidyllischen Episode erscheint ein "Marciale energico", das uns den KAMPF DIETRICHS MIT KÖNIG LAURIN plastisch vor Augen führt. Nach diesem spannungsgeladenen Zweikampf - dargestellt durch zwei kontrapunktisch geführte Themen - erklingt (von drei Waldhörnern und einer Solotuba geblasen) ein zweitaktiges "Moderato", welches das Echo des vorhergegangenen Kriegslärms wiedergibt. Das Ende der Komposition (nach der hymnischen ROSENGARTEN-MUSIK) bildet dann ein klangsinnlicher Teil, der sich PRACHT DER BERGE nennt und in welchem im "Entusiastico" alle instrumentalen Mittel - bis zu den Röhrenglocken - aufgeboten werden, um das Werk zu einem erhabenen und begeisternden Ende zu führen."
(zit. n. HP 2013)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 30. 9. 2022): Veit Gottfried . Reich der Dolomiten. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/158698 (Abrufdatum: 23. 11. 2024).