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Exodos

Werktitel
Exodos
Entstehungsjahr
2015
Dauer
9m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Ensemblemusik

Uraufführung
06. Juli 2016 - Berlin-Wilmersdorf, Lindenkirche
Mitwirkende: Lietzeorchester Berlin

Beschreibung
"In jedem kompositorischen Vorhaben ist eine Aufgabe erkennbar, das Wesentliche der umgebenden Welt zu reflektieren bzw. dessen Wahrnehmung künstlerisch zu modellieren. Die Auswahl der benötigten Ausdrucksmittel untersteht dabei seinem ursprünglichen Anlass oder thematischen Agens.

Das Werk Exodos entstand im Herbst 2015 unter dem Eindruck der Bilder unendlicher Flüchtlingsströme. Das ist ein Sinnbild unseres eigenen langen Fluchtwegs aus der selbst geschaffenen politischen Misere ins Ungewisse, an dessen Ende sich vielleicht ein Ausgang befindet. 

Der Werktitel offenbart in diesem Kontext seine Doppeldeutigkeit: das griechische Wort "Exodos" steht sowohl für eine Völkerwanderung als auch für einen Ausgang - die Musik setzt sich aus zwar strebenden, aber ausgangslosen Bewegungsarten zusammen, die mittels eines eingeschränkten Musikarsenals umgesetzt werden. Dieses unendliche Hin- und Hertrampeln kommt durch die verwandlungslosen musikalischen Bildungen zur Aussprache.

Sicherlich sind die Bilder der Völkerwanderung, die das Werk inspiriert haben, nur ein kleiner Ausschnitt der Realität - so auch die Komposition des Werkes: sie wurde als musikalische Passage stilisiert, die mehr eine Art Demarkationsfunktion als z.B. die dramaturgisch ausgearbeiteten Abschnitte wie Anfang und Ende aufweist und scheinbar der formalen Geschlossenheit entbehrt."
Maxim Seloujanov (2016), abgerufen am 05.11.2020 [https://www.psophos.de/kompolize/vorherige-gewinnner/sommer-2016.html]

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 6. 11. 2020): Seloujanov Maxim Anatoljewitsch . Exodos. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/201625 (Abrufdatum: 24. 11. 2024).