Beschreibung
"Salzmanns für die Tierkörper-Sammelstelle der Vorarlberger Wiederverwertungsgesellschaft Koblach entwickelte Sound- und Lichtinstallation 39Hz geht mittels Einbezug der räumlichen Gegebenheiten der Frage nach, wie in einer sterilen Umgebung Pietät und Abschied möglich sein können. Langsam anschwellender Sound trifft auf schwarz glänzenden Boden und silbernen Stahl, eine digitale Waage auf einen 200 kg schweren, tiefschwarzen Sub-Bass Lautsprecher. Die Installation entfaltet einen anderen Raum mit kritisch-reflexivem Potenzial und wirft Fragen wie: Wohin gehen Tiere, wenn sie sterben? und Werden tierische Familienmitglieder Abfall, sobald sie tot sind? auf. Fragen, die im Alltag keinen Platz haben, denn nicht nur der menschliche Tod, auch der Tod anderer Lebewesen ist ein Tabuthema. 39Hz markiert einen Übergangritus und versetzt den Raum mittels Klang und Vibration in Bewegung. So entsteht eine Soundskulptur mit räumlicher Qualität, die körperlich wirkt und dem verstorbenen Tier letzte Präsenz verleiht, widerhallt und den Raum in Schwingung versetzt, um Spuren zu hinterlassen und sich auf diese Weise einzuschreiben. Salzmanns Installation bietet so die Möglichkeit einer rituellen Abschiednahme an einem Ort, an dem dies nahezu unmöglich erscheint."
Karl Salzmann, Werkbeschreibung, Homepage des Komponisten, abgerufen am 08.02.2024 [https://www.karlsalzmann.com/39Hz.html]
Weitere Informationen: permanente Klanginstallation im VWG Koblach
Auftrag: VWG Vorarlberger Tierkörperverwertung Koblach, mit freundlicher Unterstützung des Landes Vorarlberg
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 8. 2. 2024): Salzmann Karl . 39Hz. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/209699 (Abrufdatum: 22. 11. 2024).