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Ziegler Louise Dolores

First Name
Louise Dolores
Family Name
Ziegler
auch bekannt unter
verh. Schwarzbauer ; Luise (Aloisia), verh. Schwarzbauer-Ziegler
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Ausbildner:in
Musikpädagog:in
Textdichter:in
Autor:in
Genre
Klassik
Subgenre
Kammermusik
Instrument(e)
Klavier
Stimme
Geburtsjahr
1884
Geburtsland
Österreich
Todesjahr
1974
Sterbeort
Klosterneuburg

"[...] Die Volks- sowie Mittelschule absolvierte Z. am Institut der Salesianerinnen in Thurnfeld bei Hall in Tirol. Erster Klavierunterricht im Alter von elf Jahren bei Josef Klotz, ehe sie an der MSch. des Musikvereins Innsbruck eine umfassende musikalische Ausbildung in den Fächern Klavier, Sologesang, Elementar- und Chorgesang erhielt und auf Anraten ihres Lehrers J. Pembaur, auch Harmonie- und Melodielehre, Kontrapunkt und Instrumentationslehre belegte. Ihm widmete sie eine frühe Komposition, die 3 Tantum ergo (für 4-st. gem. Chor, Org., erschienen 1908 bei E. Lorenz in Innsbruck). Wenngleich Kritiken in Zeitungen Z. eher als bemühte denn virtuose Musikerin darstellen, schloss sie im Schuljahr 1905/6 mit der Staatsprüfung in Wien aus Gesang und Klavier sowie auch den theoretischen Fächern ihr musikalisches Studium mit sehr gutem Erfolg ab. Neben der kompositorischen Tätigkeit, die sie bereits als Schülerin begonnen hatte, unterrichtete Z. zumindest ab der absolvierten Prüfung auch selbst an der MSch. des Musikvereins und zählte im Jahr 1912 als "Musikvereinslehrerin" zu den Gründungsmitgliedern der Ortsgruppe Innsbruck des österreichischen musikpädagogischen Verbandes. Während und nach dem Ersten Weltkrieg wirkte Z. bei zahlreichen Wohltätigkeitskonzerten für Verwundete bzw. Hinterbliebene mit. Dieser Zeit entstammen vermehrt thematisch angelehnte Kompositionen wie das Gebet um Frieden (UA Innsbruck 26.12.1917), Mutter, dein Sohn ist tot (1915, erschienen in Innsbruck bei J. Groß) und eine Neuvertonung der deutschen Hymne Heil dir im Siegerkranz (1916). Einige ihrer Werke vor 1919 wurden im Zuge von Messen bzw. Konzerten im Musikvereinssaal in Innsbruck auch mehrmals aufgeführt, nur ein kleiner Teil davon jedoch veröffentlicht. Darunter befinden sich ihre frühen Kompositionen, wie die Tantum ergo, ein Ave Maria (erschienen 1908 in Innsbruck bei Lorenz Neurauter's Nachfolger) oder das der Herzogin Sophie von Hohenberg gewidmete Marienlied Maria, verlaß uns nicht (für gem. Chor, Org., erschienen 1911 in Innsbruck bei Anton Aubitsch). Für dieses wie einige andere Werke schrieb Z. sowohl Text als auch Musik, häufig vertonte sie aber bereits existierende Texte. Darüber hinaus ging sie über 20 Jahre lang im Musikverein sowie parallel dazu auch im privaten Bereich der pädagogischen Tätigkeit nach. Spätestens im Herbst 1919 eröffnete sie eine eigene MSch. in Innsbruck, an der sie Schüler und Schülerinnen aller Niveaus (Elementarklasse, Mittelstufe, Ausbildung) im Klavierspiel unterwies. Im Zuge ihrer Ziviltrauung mit dem Bundesbahn-Adjunkten Johann Schwarzbauer [...] übersiedelte Z. nach Niederösterreich, was sich auch in Kompositionen (Kamptal-Lied, UA 1933, erschienen in Wien bei Phöbus) widerspiegelt. Kompositionen, die zeitlebens häufig von ihrer geographischen Umgebung beeinflusst wurden, entstanden noch bis etwa 1970, als sie bereits in Weidling bei Klosterneuburg lebte. Dort gab sie 1971 ihr letztes Konzert mit Eigenkompositionen zugunsten des Roten Kreuzes, bei dem sie, bei bereits schwindendem Augenlicht, alle Stücke auswendig vortrug. Sie war weiterhin auch klavierpädagogisch tätig. Z. trat darüber hinaus auch als Verfasserin von Lyrik und Kurzgeschichten hervor."
Weber, Magdalena: Ziegler, Louise (Luise, eig. Aloisia, verh. Schwarzbauer-Ziegler), in: Oesterreichisches Musiklexikon online (letzte inhaltliche Änderung: 04.02.2022), abgerufen am 11.02.2025 [https://dx.doi.org/10.1553/0x003ceb57]

Auszeichnungen

1907 Widmungsträgerin von Josef Pembaurs "Albumblatt und Allerseelen"
1918 Musikschule des Innsbrucker Musikvereins: Franz Greil-Preis
1918 Brosche mit den Initialen der Kaiserin Zita in Brillanten für die Widmung zu "Gebet für den Frieden"
1924 Musikschule des Innsbrucker Musikvereins: Diplom
1944 Donau- und Alpenreichsgaue: Verleihung des Titels "Professor"
1958 Dankschreiben von Albert Schweitzer
1963 Vatikan: Dank und Apostolischer Segen von Papst Johannes XXIII.

Ausbildung

Institut des Salesianerinnen, Thurnfeld bei Hall/Tirol: Besuch der Volksschule, Mittelschule - Matura
Innsbruck: Privatunterricht Klavier (Josef Klotz)
Musikschule des Innsbrucker Musikvereins: Klavier, Sologesang, Elementar-/Chorgesang, Kontrapunkt, Harmonie-/Instrumentations-/Melodielehre (Josef Pembaur)

1905 Wien: Staatsprüfung (Klavier, Gesang) - Abschluss mit sehr gutem Erfolg

Tätigkeiten

1904–1922 Innsbruck: Privatlehrerin (Klavier, Gesang)
1905–1922 Musikschule des Innsbrucker Musikvereins: Musikpädagogin (Klavier, Gesang)
1908 E. Lorenz, Innsbruck: Drucklegung erster Werke
1912 Ortsgruppe Innsbruck - Österreichischer Musikpädagogischer Verband: Mitbegründerin
1919–1922 Musikschule "Louise Dolores Ziegler", Innsbruck: Inhaberin/Leiterin, Lehrerin (Klavier)
1922 Übersiedelung nach Niederösterreich
1922–19?? Gars-Thunau: Privatlehrerin (Klavier, Gesang), Komponistin
19??–1974 Klosterneuburg: Komponistin

bekannte Konzertpianistin, Komponistin, Dichterin (Lyrik, Kurzgeschichten, Singspiele, Volksstücke)

Aufführungen (Auswahl)

1915 Innsbruck: Mutter, dein Sohn ist tot (UA)
1916 Innsbrucker Liedertafel: Heil dir im Siegerkranz (UA)
1917 Chor der Jesuitenkirche Innsbruck, Karl Pittner (dir), Jesuitenkirche Innsbruck: Gebet um Frieden (UA)
1918 Innsbrucker Musikverein, Saal des Musikvereins Innsbruck: Matuyas Lied (UA)
1919 Innsbrucker Musikverein, Saal des Musikvereins Innsbruck: Die ersten Veilchen (UA), Die letzten Veilchen (UA), Der Zaubergarten (UA), Der schwarze Rächer (UA)
1933 Gesangs- und Musikverein Gars am Kamp, Gars am Kamp: Hymne an das deutsche Lied (UA)
1950 Orchester des Gesangs- und Musikverein Eggenburg, Eggenburg: Kamptallied (UA)
1971 Klosterneuburg: Marschlied (UA), Der Herbst und das Sommerkind (UA)

Pressestimmen (Auswahl)

28. Dezember 1917
"Das neue Chorlied mit Orgel von Louise Ziegler: "Gebet um den Frieden", welches am Stefanstag in der Jesuitenkirche zum erstenmal aufgeführt wurde, wäre es wert, daß man ihm den Weg in eine breitere Oeffentlichkeit ebnet, damit es sich das Bürgerrecht im deutschen Kirchengesange erwerbe. Dieses schlichte Werke entströmt einem tiefem, ernsten Empfinden und hat die Form und innere Kraft des Chorales. Die Einstimmigkeit verleiht ihr noch mehr Volkstümliches. Im schön und klar gefügten beweglichen Orgelsatze erhält das Chorlied einen stilvollen harmonischen Unterbau. Leichte Ausführbarkeit ist ein weiterer Vorzug und so dürfte diese zeitgemäße Weihnachtsgabe noch oft die Herzen der Beter zur Andacht stimmen."
Innsbrucker Nachrichten 64. Jg./Nr. 149: Theater und Musik: Gebet um den Frieden, S. 4, online abrufbar unter: ANNO Historische Zeitungen und Zeitschriften: https://anno.onb.ac.at/ 

29. Dezember 1916
"Hierauf gab die Musiklehrerin und Komponistin Frl. Louise Zieg­ler in deutscher und ungarischer Sprache einige Lieder zum Besten, darunter auch selbstvertonte. Der Künst­lerin wurde durch begeistertes Hoch- und Eljenrufen stürmisch gedankt."
Allgemeiner Tiroler Anzeiger IX. Jg./Nr. 599: Weihnachtsfeiern, S. 5, online abrufbar unter: ANNO Historische Zeitungen und Zeitschriften: https://anno.onb.ac.at/ 

03. Juli 1906
"Frl. Louise Ziegler sang das Ge­bet der Elisabeth aus Tannhäuser. Ihre Stimme besitzt einige schöne Töne, die aber nicht ver­gessen lassen, daß der Stimme sonst ein ge­wisser Schmelz fehlt, der sie spröde erscheinen läßt. Ihr Vortrag hat gezeigt, daß für ihr dreijähriges Gesangsstudium sowohl gesangstechnisch als auch in der Auffassung kein beson­ders großes Talent vorhanden sein dürfte."
Innsbrucker Nachrichten 53. Jg./Nr. 149: Kunst: Der dritte und letzte Vortragsabend der Musikschule (C. S., 1906), S. 5, online abrufbar unter: ANNO Historische Zeitungen und Zeitschriften: https://anno.onb.ac.at/ 

Literatur

2001 Ziegler Louise Dolores. In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg.): 210 österreichische Komponistinnen. Vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Ein Lexikon. Wien/Salzburg: Residenz Verlag, S. 573–575.

Quellen/Links

biografiA: Ziegler Louise Dolores
Oesterreichisches Musiklexikon online: Ziegler, Louise

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 12. 2. 2025): Biografie Louise Dolores Ziegler. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/212375 (Abrufdatum: 23. 2. 2025).

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