Das Ensemble wurde von Marie Thérèse Escribano, Klaus Walter und Michel Walter gegründet. Aus deren ursprünglicher Beschäftigung mit der Musik des 20. Jahrhunderts ergab sich das Interesse an den konstruktiven, polyphonen Kompositionen des 14. und 15. Jahrhunderts, vor allem der Ars Nova. Trotz Ausdehnung des Repertoires bis zur Zeit um 1600 sind diese das Hauptanliegen der Gruppe geblieben. Das historische Instrumentarium wurde schrittweise erweitert, um nach Möglichkeit jede Epoche in ihrem charakteristischen Klang wiedergeben zu können. Den ersten großen Erfolg erzielten LES MENESTRELS bei den Wiener Festwochen 1965 mit der szenischen Aufführung der Cantefable "Aucassin und Nicolette", für die H.C. Artmann die Übersetzung beigesteuert hatte. In der Folge entstanden neben rein konzertanten Programmen auch solche mit literarischem Leitfaden (z.B. "Le Livre du Voir Dit" von Guillaume de Machault) bis hin zu szenischen Aufführungen (z.B. "Balletti und Mascherate des Cinquecento"). Die Herkunft von der zeitgenössischen Musik hat die Gruppe auch heute noch nicht ganz vergessen.In einem ihrer Programme ("In der Musik gibt es nichts Neues !?!") werden parallele Erscheinungen der Alten und Neuen Musik einander gegenübergestellt. Bei den Konzerten des Ensembles wirken, je nach Programm, vier bis zehn Sänger und Instrumentalisten mit. Es stehen an die siebzig historische Instrumente für die Zeit von 1200 bis 1600 zur Verfügung.
Ensemblemitglieder
1965–1975 Marie Thérèse Escribano (Gründerin, Gesang)
Klaus Walter (Gründer)
Michel Walter (Gründer)
Christa Schwertsik
Pressestimmen
6. November 2000
"Mit Liedern und Tänzen des 15. und 16. Jahrhunderts zauberten die virtuosen Musiker ein musikalisches Bild damaligen Jahrmarkttreibens mit Freuden, Träumen und Enttäuschungen [...]"
Sächsische Zeitung (Crista Vogel)
19. Juli 1990
"... Claudio Monteverdis "Zephiro torna" ist reiner Kunstgenuß: bei ihrem gemach ausschreitenden Duett sind die beiden Sopranistinnen Maria Höller und Carina Dutoit brillant bis in die zittrigen Tremoloserien zum Schluß... ."
Der Tagesspiegel (Jochen Metzner)
18. Juli 2001
"... Unter Leitung von Klaus Walter war die instrumentale und vokale Klangfülle bemerkenswert, zumeist vierstimmig, im Credo auffallend der sicher und locker intonierende Kontratenor Markus Forster... ."
Landratsamt Rastatt Pressestelle (Peter Villinger)
27. Juli 1993
"Überhaupt lag das Außergewöhnliche des Konzerts in den aparten, immer neu fesselnden Klangfacetten, die aus den verschiedenen Kombinationen von Gesangstimmen und alten Instrumenten erwuchsen - da galt es, manch nicht alltägliches Hörerlebnis zu verzeichnen... ." Fanny Oswald, Dresdner Neueste Nachrichten, 12.12.1996
"Das alles zahlt sich aus in einer Interpretation, die auch nicht durch die kleinste stilistische Unsicherheit erschüttert wird - und in einer Lebendigkeit, die eben dieser Sicherheit entspringt."
Eisenacher Presse (Christine Salzmann)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 8. 5. 2020): Les Menestrels. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/30168 (Abrufdatum: 22. 11. 2024).