Blockflöte (1)
Stilbeschreibung:
Diese in reizender Harmlosigkeit erzählte Geschichte (nach The Story of Ferdinand von Munro Leaf) liegt einer Komposition aus dem Jahr 1991 von Ferdinand Weiss zugrunde, die Klaus Lüchtefeld in der Reihe "Accort - Neue Musik für Blockflötenensemble" herausgegeben hat. Weiss lässt das Geschehen darin abschnittsweise von einem Sprecher (dessen Part auch ein Flötist übernehmen könnte) erläutern und illustriert die Handlung dann musikalisch. Es hat durchaus seine komischen Seiten, wie die Kampfaktivitäten junger Bullen auf der Weide ausgerechnet durch vier Blockflöten beschrieben werden, wie die Fahnen im Trillerwind flattern und der verzweifelte Torero sein Elend durch mit Trompetenansatz gespielte Blockflötenfußstücke in die Welt schreit...
Kompositorisch arbeitet Weiss mehr mit Effekten als mit Harmonien; wenn auch nicht ganz freitonal, so leben die meisten der 20 kleinen Stückchen, aus denen das Werk besteht, doch mehr von ihrer klanglichen Wirkung als von der melodisch-harmonischen. Dafür setzt der Komponist verschiedenste Klangmöglichkeiten der Flöte ein, wie das Spielen nur mit Kopfstück, ohne Kopfstück, Spaltklänge, Glissandi und Ähnliches. Raffiniert nutzt Weiss auch eine Art von Leitmotivik, indem er bestimmten Situationen (wie dem Blumenschnuppern) bestimmte Charakteristika in Taktmaß, Phrasierung oder Rhythmik zuschreibt, die dann an ähnlichen Stellen wieder auftauchen.
Rezension; Zitat von http://www.tonger.de/index.php?LEV=Rezensionen&Sprache=
Stand Juli 2007
Uraufführung
10. Oktober 1992, Heidenreichenstein
Fassung für Blockflötenquartett (1992) bei Edition Tonger verlegt
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 20. 5. 2020): Weiss Ferdinand . Eine musikalische (S)Tiergeschichte. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/100570 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).