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Weiss Ferdinand

Vorname
Ferdinand
Nachname
Weiss
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Chorleiter:in
Ausbildner:in
Autor:in
Genre
Neue Musik
Instrument(e)
Klavier
Flöte
Geburtsjahr
1933
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich
Todesjahr
2022
Sterbeort
Baden
Ferdinand Weiss

Ferdinand Weiss © INÖK/Joanna Pianka

Ferdinand Weiss ist am Leichtesten als vielseitig gebildeter Musiker zu beschreiben: Er studierte an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst Flöte und Komposition sowie Dirigieren.

Im Anschluss an sein Studium verbrachte er ein Jahr in Rom - ermöglicht durch ein Stipendium der Akademie der Wissenschaften. Nach seiner Rückkehr 1963 war er als freischaffender Komponist, Orchestermusiker (Flöte) und Theaterkapellmeister tätig. Er engagierte sich für Förderung und Ausbildung junger Musikschaffender am Konservatorium der Stadt Wien, an der pädagogischen Akademie in Baden und in seiner Funktion als Leiter der AG Komponisten in Niederösterreich und seiner Tätigkeit als Obmann bei der INÖK.

Die Zahl der von ihm komponierten Werke ist groß - umfasst sein Werkverzeichnis doch mehr als 400 Stücke. Darunter befinden sich hauptsächlich Orchesterwerke und kammermusikalische Stücke, daneben gibt es aber auch Chorwerke, Lieder und Schauspıelmusiken.
Verena Platzer (2020)

Stilbeschreibung

"Stilistisch bin ich eher schwer einzuordnen: Könnte man meine Anfänge eventuell mit dem Schlagwort "neoklassizistisch" charakterisieren (auf tonaler Basis beruhend, mit freier Dissonanzbehandlung und in vorwiegend kontrapunktischer Schreibweise), so treten ab etwa 1966/1967 andere stilistische Komponenten in den Vordergrund: differenzierte Klanglichkeit und sehr frei angewendete Dodekaphonik. Und dazu noch Einbeziehung von aleatorischen und Jazzelementen. Es kommt immer auf das einzelne Sujet an, welche stilitische Ausprägung es erfährt."
Ferdinand Weiss (1994)

Auszeichnungen

1957 Amt der Burgenländischen Landesregierung: 1. Preis beim Kompositionswettbewerb (Erstes Streichquartett)
1957 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Kompositionspreis
1958 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Abgangspreis Komposition
1959 Engels-Verlag (Deutschland): 3. Preis (Du bist mein Land)
1960 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Abgangspreis Dirigieren
1960 Stadt Wien: Förderungspreis
1961 4. Preis bei einem Wettbewerb in den USA (Te Deum – für Tenor-Solo und Männerchor a cappella)
1962 Österreichische Akademie der Wissenschaften: Stipendium für Auslandsstudium
1965 Wiener Kunstfonds: Förderungspreis (Nonett)
1968 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Kompositionspreis (Abendmusik)
1970 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Niederösterreichischer Kulturpreis - Förderpreis
1971 Stadt Baden: Förderungspreis
1972 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Förderungspreis (Zweite Sinfonie)
1980 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Anerkennungspreis (Festfanfare)
1984 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung:  Niederösterreichischer Kulturpreis - Würdigungspreis
1987 Stadt Baden: Kulturpreis
1990 Austro Mechana – Gesellschaft zur Verwaltung und Auswertung mechanisch musikalischer Urheberrechte GesmbH: Preis (Sechstes Streichquartett – Dissonanzenquartett – 200 Jahre danach)
1992 ZeitgeNÖssischer Herbst: 3. Preis (Bruchstück – für zwölf Saxophone)
1993 Vienna Modern Masters: Special Commendation Recording Award (Relazioni variabili - Choreografische Szene für Orchester)
1996 Niederösterreichisches Bildungs- und Heimatwerk: Kompositionspreis im Fanfarenwettbewerb
2008 Amt der Burgenländischen Landesregierung: Jenö-Takács-Preis für Komposition; (7. Streichquartett)

Ausbildung

1951–1953 Universität Wien: Geschichte, Musikwissenschaft
1953–1958 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition - Diplom (Otto Siegl)
1954–1961 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Flöte - Diplom (Hans Reznicek)
1958–1960 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Dirigieren, Diplom (Hans Swarowsky)
1962–1963 Rom (Italien): einjähriger Studienaufenthalt (Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften)
1963–1964 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Chorleiterschule, Musiktherapie

Tätigkeiten

1967–1975 Musiklehranstalten Wien: Lehrtätigkeit (Musiktheorie, Flöte)
1970–1973 Mödling: Chorleitung
1970–1998 Pädagogische Akademie Baden: Musiklehrer
1972–1997 Arbeitsgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten, Wien: Leitung der ARGE
1973 Gründung einer Konzertreihe, aus der 1989 der ZeitgeNÖssische Herbst hervorging
1989–1997 Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten – INÖK, Wien: Obmann
1997–heute Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten – INÖK, Wien: Vorstandsmitglied

ÖKB Österreichischer Komponistenbund, Wien: Mitglied

Aufträge (Auswahl)

1993 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: ... à sa fin ... - für großes Orchester
1994 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Quartetto nuovo per antico
1994 Quatuor de Guitares de Versailles: Petit Concert - pour Quatuor de Guitares et Orchestre de chambre
1999 Bischöfliches Ordinariat der Diözese St. Pölten: Missa Roberti - mit Motiven aus dem Schlußchoral von Bachs Johannespassion
2006 Musiklehranstalten Wien: Fata Morgana 2006 - für Ensemble

weitere Aufträge von diversen Ensemblen/Orchestern (u.a. Ensemble Flauto dolce e traverso) sowie von im Kulturbereich tätigen Organisationen (bspw. Niederösterreich International, Niederösterreichische Kulturszene)

Aufführungen (Auswahl)

1969 Paris (Frankreich): Sonate für Blockflöte und Klavier (UA)
1972 Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester, Radiokulturhaus - Großer Sendesaal: Zweite Sinfonie (UA)
1978 Martinu-Kammerorchester, Radiokulturhaus - Großer Sendesaal: Serenade für Streichorchester (UA)
1982 Duo Montrul, Santa Fé (Argentinien): Drei Studien - für Klavier zu vier Händen (UA)
1983 Duo Contemporain, Rotterdam (Niederlande): Meditation e danse - pour saxophone et vibraphone (UA)
1993 ÖGZM - Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Baden: Divertimento - für zwei Violinen und Violoncello (UA)
1996 ÖNB - Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Portraitkonzert - Aufführung mehrerer Werke
2002 Opera House, Kairo (Ägypten): Quartetto in modo egiziano (UA)
2002 Haus der Komponisten, Wien: Danse au lait (UA)
2003 Apollon-Ensemble, Wien: Ragtime I - für Klavier
2003 Potsdamer Hornquartett, Babelsberg (Deutschland): Suoni di corni in due caratteri (UA)
2005 ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Alte Schmiede Wien: Portraitkonzert - Aufführung mehrerer Werke u.a. Pensieri sulla Scacciapensieri (UA), COR-A-DEUX (UA)
2005 New York (USA): 3 Textvertonungen nach Erich Kästner (UA)
2005 Prag (Tschechien): 5 Brani svariati su un nocciolo tematico (UA)
2006 ORF Österreichischer Rundfunk, Radiokulturhaus - Großer Sendesaal: Fata Morgana 2006 - für Ensemble (UA)
2006 Marienbad (Tschechien): Psalm 31, 1-6 (UA)
2007 ÖKB – Österreichischer Komponistenbund – im Rahmen der "Nordland-Tournee" beim Festival Summartónar (Färöer Inseln) und den Skálholt Summer Concerts (Island)
2007 Arnold Schönberg Center, Wien: Quartetto Disparato (Schla-Zu-Bla-Stre) (UA)
2009 Shanghai (China): Concertino für Orchester (UA)
2009 Eisenstadt: 7. Streichquartett (UA)
2009 Zeilern: Rosinen aus Rossini (UA)
2010 Prag (Tschechien): Trio concertante (UA)
2011 Krems: Improvisation_über_Klangflächen (UA)
2011 Warschau (Polen): Fiori di Viola (UA)
2013 Passacaglia (UA)

Aufführungen in zahlreichen italienischen Städten: Rom, Vicenza, Fórli, Cesena, Faenza u.a.

Pressestimmen

05. Mai 1995
"Weiss ist ein Künstler der "stillen" Art, einer der sich nicht aufdrängt. Daß er mittlerweile weit über 200 werke verfaßt hat, darunter drei Symphonien und zahlreiche Solokonzerte, wissen die wenigsten. Dennoch kann er - vor allem mit seinem kammermusikalischen Oeuvre auf ungezählte Aufführungen in aller Welt, sowie Rundfunk- und Fernsehausstrahlungen verweisen."
Wiener Zeitung

Literatur

Über den Komponisten
2013 Dražić, Lena: mica-Interview mit Ferdinand Weiss. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Webseite: Ferdinand Weiss
INÖK: Ferdinand Weiss
IÖM: Ferdinand Weiss

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 9. 8. 2024): Biografie Ferdinand Weiss. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/67240 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).

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