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Momente

Werktitel
Momente
Untertitel
Für Orchester
Opus Nummer
WV 137
Komponist:in
Entstehungsjahr
2005
Dauer
22m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Orchestermusik
Besetzung
Orchester
Besetzungsdetails

Orchestercode: 2/2/3/2, KFg - 4/3/4/2 - 4 Perc, Hf, Cel, Akk - 14/12/10/8/6

Flöte (2), Oboe (2), Klarinette (3), Fagott (2), Kontrafagott (1), Horn (4), Trompete (3, in C), Posaune (4), Tuba (2), Perkussion (4), Harfe (1), Celesta (1), Akkordeon (1), Violine (26), Viola (10), Violoncello (8), Kontrabass (6)

ad Flöte: 2. auch Piccoloflöte
ad Klarinette: 3. auch Bassklarinette

Art der Publikation
Verlag
Titel der Veröffentlichung
Friedrich Cerha: Momente
Verlag/Verleger

Bezugsquelle: Universal Edition
Partitur-Preview und Hörbeispiel: Universal Edition
Manuskript (Autograf): Archiv der Zeitgenossen
Ansichtsexemplar: Österreichische Nationalbibliothek

Abschnitte/Sätze
11 Abschnitte

Beschreibung
"Zwei Aspekte sind für die Entstehung meines Orchesterstücks Momente von Bedeutung geworden. Der erste: In unserem Gedächtnis ist eine große Menge von Hörerfahrungen abgespeichert und es haben sich im Verlauf unserer Entwicklung Präferenzen heraus gebildet, die unsere Erwartungshaltung einem unbekannten Werk gegenüber wenn nicht bestimmen, so doch beeinflussen. Das gilt für den Hörer ebenso wie für den Komponisten, der ja der erste virtuelle Hörer seines Werkes ist, aber auch in seiner schöpferischen Tätigkeit Prägungen erfährt. Ich habe an einigen Punkten meiner kompositorischen Entwicklung meine 'Präferenzen' untersucht und den Mechanismus des fast automatischen Ausfilterns meiner Intuition, meinen reduktionistischen Apparat, einer kritischen Prüfung unterzogen. Und ich bin auf diese Weise auch in den Momenten wieder auf - möglicherweise nicht gegenwärtigen Moden gemäße – aber immerhin andere Wege geraten.

Der zweite Aspekt: Ich bin müde des monomanen Fortspinnens, des 'gearbeiteten' Ausbreitens musikalischer Ideen und habe mich beim Hören derartiger gegenwärtiger Musik dabei ertappt, dass mir oft langweilig war. Ich war aber auch meines eigenen 'guten Handwerks', der Dinge, die ich oft praktiziert habe und ich 'gut kann' etwas überdrüssig. Gleichzeitig ist mir die Spontaneität des Einfalls, der 'Blitz' der Intuition und seine möglichst knappe, konzise Formulierung immer wichtiger geworden. Ich versuchte also betont aus dem Käfig  meiner eingefleischten Prämissen auszubrechen, gegen die Wände der ins Unbewusste abgesunkenen Präferenzen zu laufen.

Die Momente bestehen aus 11 Abschnitten, von denen jeder seinen spezifischen Charakter hat, sein eigenes Tempo, seinen eigenen Bewegungsmodus, sein Verhältnis der Dauern, seine Rhythmik und seine Melodik. Alle Abschnitte gehen ineinander über. Natürlich gibt es Querverbindungen auf allen Ebenen der Gestaltung, aber sie sind zumeist subtil versteckt. Ich habe alles vermieden, was plakativ an 'Arbeit' erinnern könnte. Wichtig aber war mir der dramaturgische Bogen, der sich über alle schroffen Gegensätzlichkeiten spannt und ich hoffe, dass in der Rezeption im Ablauf des Geschehens die immanente Logik verstanden wird und sich das Stück als überzeugende Einheit darstellt."
Friedrich Cerha (Werkeinführung, Universal Edition), abgerufen am 29.03.2021 [https://www.universaledition.com/friedrich-cerha-130/werke/momente-12682]

Auftrag: BR - Bayerischer Rundfunk, Musica Viva München

Uraufführung
1. Dezember 2006 - Residenz München, Herkulessaal
Veranstaltende Organisation: Musica Viva München
Mitwirkende: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Arturor Tamayo (Dirigent)

Aufnahme
Titel: Momente
Plattform: YouTube
Herausgeber: Vienna Radio Symphony Orchestra – Thema
Datum: 01.05.2020
Mitwirkende: ORF Radio Symphonieorchester Wien, Denis Russell Davies (Dirigent)
Weitere Informationen: Kairos 2010

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 1. 3. 2023): Cerha Friedrich . Momente. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/145878 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).