Violine (2), Viola (1), Violoncello (1)
Bezugsquelle/Preview/Hörbeispiel: Universal Edition
Beschreibung
"Die IV. Saiten der 2. Violine und der Bratsche sind mikrotonal umgestimmt. Dadurch entstehen ungewohnte klangliche Möglichkeiten: komplexe Akkorde im Klang der leeren Saiten, abstrakte Kombinationen von natürlichen Flageolets, die Quinte kann als Doppelgriff gespielt werden wie eine Terz oder eine Sexte. Das Spiel auf den anderen Saiten wird durch die Umstimmung nicht behindert.
Die Harmonik des Stückes ist instabil. Nicht Akkorde stehen im Mittelpunkt des musikalischen Geschehens, sondern gleitende Übergänge. Die vertikalen Strukturen werden konsequent verschleiert: durch langsame Glissandi, durch Triller und Tremoli.
Die Quinten der leeren Saiten müssen rein gestimmt werden: An einigen Stellen zu Beginn des Stückes werden sie in das Geschehen integriert, später wird darauf verzichtet, da ja die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass sich diese Saiten ein klein wenig verstimmen: Nicht stark genug, um das Spiel zu stören, aber doch stark genug, um die Wirkung der reinen leeren Quinten zu beeinträchtigen. Die ungewohnte Stimmung hilft, auf das Spielen von Fixpunkten zu verzichten.
Beabsichtigt ist eine Verunsicherung des Hörens, eine konsequente Zerstörung der tonalen Fixpunkte – gesucht ist ein freies Gleiten durch unbekannte Tonräume."
Georg Friedrich Haas, Werkeinführung, Universal Edition, abgerufen am 22.09.2021 [https://www.universaledition.com/georg-friedrich-haas-278/werke/6-streichquartett-13484]
Auftrag: Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg, KölnMusik, Wigmore Hall
Uraufführung
23. Januar 2011 - Salzburg
Veranstalter: Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Mozartwoche 2011
Mitwirkende: Hagen Quartett
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 22. 9. 2021): Haas Georg Friedrich . Streichquartett Nr. 6. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/165242 (Abrufdatum: 25. 11. 2024).