Stimme (2, Sound-Noise-Acrobat), Streichorchester
Bezugsquelle: Breitkopf & Härtel
Beschreibung
"Die Epizykeltheorie besagt, dass sich ein beweglicher Stern auf einer kleinen Kreisbahn bewegt (Epizykel). Diese Kreisbahn wandert selbst auf einer großen Kreisbahn um einen festen Mittepunkt. Der Epizykel (griechisch von epi „auf“, kyklos „Kreis“) ist entsprechend ein „auf einem Kreis kreisender Kreis“. Jahrhundertelang war die Menschheit davon überzeugt, dass die Erde der feste Mittelpunkt ist, um den die Planeten kreisen. Die Epizykeltheorie wurde 200 v. Chr. vermutlich von Apollonius von Perge entwickelt und von Ptolemäus vollendet. Sie hielt sich hartnäckig bis ins 16. Jahrhundert, obwohl einige Wissenschaftler Gegenmodelle entwickelten. Erst später konnten sie sich durchsetzen.
In „epicyclic noise“ greife ich diese Idee auf und lasse die Klänge und tonalen Bewegungen um ein imaginäres Zentrum kreisen. Die beiden Klangquellen Sound-Noise-Acrobats und Streichorchester ergänzen sich, werden aber auch zu Gegnern, wenn die einen penibel gesetzte Tonbewegungen abarbeiten müssen und die anderen sich frei in Tonhöhe dem widersetzen können. Das imaginäre Zentrum wird teilweise ausgehebelt, um am Ende des Stücks gänzlich seinen Einfluss zu verlieren."
Manuela Kerer (2018), Werkbeschreibung, Verlag Breitkopf & Härtel, abgerufen am 31.05.2023 [https://www.breitkopf.com/work/20195/epicyclic-noise]
Auftrag: whiteBOX – space to evolve
Uraufführung
16. Juni 2018 - München
Veranstalter: Whitebox - Raum für Entfaltung -
Mitwirkende: Trondheim Voices, Münchener Kammerorchester, Clemes Schuldt (Dirigent)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 31. 5. 2023): Kerer Manuela . epicyclic noise. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/200868 (Abrufdatum: 22. 12. 2024).