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Jeux de lumière

Werktitel
Jeux de lumière
Untertitel
Für Violoncello
Komponist:in
Entstehungsjahr
2015
Überarbeitungsjahr
2017
Dauer
11m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Sololiteratur
Besetzung
Soloinstrument(e)
Besetzungsdetails
Art der Publikation
Manuskript

Abschnitte/Sätze
zwei Akte

Beschreibung
"Jeux de lumière – ein Lichtspiel in zwei Akten für Violoncello mit Überblendungsmusik – ist ein 2015 auf Anregung der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik entstandenes Werk für Violoncello.

Eine diesem Stück zu Grunde liegende Idee war, das gehörte Geschehen synchron in visueller Form auf die Bühne zu bringen und aus dieser Gleichzeitigkeit heraus eine theatralische Spannung zu erzeugen. Die Musik sollte kinematographisch erlebbar werden, wobei sich alle Elemente des Films in der Person des/der CellistIn vereinen. Ein Solostück, bei dem der/die InterpretIn zugleich Regisseur, Cutter, Schauspieler und Filmmusik ist. Abstraktes Kino, dessen Story nichts als musikalische Handlung ist, welche in ihrer Dramaturgie jedoch erzählerisch bleibt.

Das Stück besteht aus zwei großen Teilen, die durch eine Überblendungsmusik miteinander verbunden sind. Einem zart-brüchigen Beginn folgen brachiale Ausbrüche, die die Musik immer mehr in ein sinistres Geflecht aus Schatten und huschenden Gesten kippen lassen. Mit perkussiven Klängen untermalt endet der erste Akt im Ungewissen.

Eine kurze Verwandlungsmusik kühlt das Geschehen ab, die Schatten rücken für kurze Zeit als Hauptdarsteller in den Vordergrund, während sich bereits die Lyrik des zweiten Akts ankündigt. In diesem zweiten Teil kommen erst langsam Elemente und Figuren des vergangenen Geschehens fragmentarisch wieder zurück, die aber — komplett verblendet — nicht mehr das musikalische Zepter übernehmen können.

Der Aufführungsort soll möglichst dunkel sein. Bestenfalls stellen eine kleine Lampe am Notenpult und eine weitere Leuchte, die der/die CellistIn vor sich am Boden platziert, die einzigen beiden Lichtquellen im Raum dar. Die Lampe vor dem/der SpielerIn soll so positioniert sein, dass seine/ihre Bewegungen — insbesondere jene der Bogenhand bzw. des Bogens — als diffuse Schatten an die Wand der Bühne projiziert werden. Es ist dabei ratsam, dass der/die SpielerIn leicht seitlich zum Publikum gewandt sitzt."
Christoph Renhart [2020]

Uraufführung
12. November 2015 - Wien, Ruprechtskirche
Mitwirkende: Wolfgang Panhofer (Violoncello)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 3. 11. 2020): Renhart Christoph . Jeux de lumière. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/201550 (Abrufdatum: 20. 4. 2024).