Klavier (1)
Beschreibung
"Das Klavierstück Mondviolen entstand im Sommer 2012. Namensgebend ist die Pflanzengattung lunaria, deren italienische Benennung zum Programm der Musik wird. Der Mond – la luna – wird besungen, das Klavierstück tönt gleichsam als Mondgesang: luna und aria. Dieses Mondlied – l' un' aria – huldigt in scheinbar zusammenhangslosen Fragmenten seinen Vorfahren: dem Schoenberg'schen Pierrot lunaire und Fellinis Stimme des Mondes. Es sucht den Geist des Mondschein-Klischees auf, der die Klavierliteratur seit mindestens 1801 begleitet hat und das eine oder andere Meisterwerk bis hin zur völligen Verkitschung trieb. Aus dieser Begegnung heraus entsteht ein Geflecht an Assoziationen und Anspielungen, die im Klavierstück den fahlen Schein eines romantischen Nocturnes erahnen lassen oder die Klänge als imaginäre Filmmusik beleuchten.
Das alles verschleiernde Mondlicht haucht in die abgründige Welt des einsam Wandelnden die fahlen Farben der Nacht. Am Grat der Finsternis in fernen Erinnerungen Rat suchend, findet die Gestalt in der Stimme des Mondes und im «Nachtfalter» des «Pierrot Lunaire» zwei verwandte Seelen. Ein gespenstisches imaginäres Lichtspiel, das mit entrückter Filmmusik untermalt ist wird vom Geläut der Mitternachtsglocke aufgelöst: Die Mond-Arie ist verstummt, ihre Quelle versiegt."
Christoph Renhart [2020]
Uraufführung
17. Januar 2013 - Graz, MUMUTH
Mitwirkende: Christoph Renhart (Klavier)
Aufname
Titel: Mondviolen
Plattform: Vimeo
Herausgeber: Christoph Renhart
Datum: 22. September 2014
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 3. 11. 2020): Renhart Christoph . Mondviolen. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/201553 (Abrufdatum: 23. 12. 2024).