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Silver Linings

Werktitel
Silver Linings
Untertitel
Für Violoncello und Orchester
Entstehungsjahr
2017
Dauer
15m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Orchestermusik
Besetzung
Soloinstrument(e)
Orchester
Besetzungsdetails

Solo: Violoncello (1)

Flöte (3, Piccoloflöte, Altflöte), Oboe (3, Englischhorn), Klarinette (3, Kontrabassklarinette, Bassklarinette), Fagott (3, Kontrafagott), Kontrafagott (1), Horn (4), Trompete (3), Posaune (3, Bassposaune), Pauke (1), Perkussion (4), Klavier (1), Cembalo (1), Harfe (1), Violine (24), Viola (10), Violoncello (8), Kontrabass (6)

Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"Silver Linings (deutsch: Silberstreifen am Horizont) ist ein Bild aus der Seefahrt, das aber auch metaphorische Bedeutung hat. Dementsprechend kann der Titel viele verschiedene Bilder im Kopf hervorrufen. Sei es das Bild vom weiten Meer und einem Streifen Land, von ausweglos erscheinenden Situationen, oder von allen möglichen Nuancen dazwischen.
Am Beginn des Werkes erklingen abwechselnd ruhige, zarte Passagen und solche mit rasend schnellen Sechzehntelnoten im Solo-Violoncello und harten Blechbläserakkorden. Der Wechsel zwischen diesen beiden Passagen erfolgt sehr abrupt, wie ein harter Schnitt in einem Film. Dabei wirken viele der in den ruhigen Teilen verwendeten Klangfarben wie ein Glitzern oder Schimmern. Die schnellen, lauten Passagen werden immer ausgedehnter, werden letztendlich jedoch immer abgebrochen. Der zweite Teil ist sehr stark geprägt von einem suchenden, manchmal auch orientierungslosen Gefühl. Das Solo-Violoncello spielt häufig pizzicato und die Orchestrierung ist dünner, jedoch pointiert. Die vielen nach oben führenden Gesten erzeugen zwar das Gefühl des Aufsteigens, jedoch wird nie wirklich ein Ziel erreicht. Wenn eine Passage wiederkehrt wirkt dies weniger wie eine Rückkehr, sondern eher wie das fast zufällige Erreichen eines bereits bekannten Punktes. Einige überraschende Akzente im Orchester, sowie einige humoristische Klangfarben verleihen diesem Teil aber auch eine etwas skurrile, absurde Wirkung. Dieser Eindruck wird im vorletzten Formteil noch verstärkt, in dem auf eine in einem Solokonzert übliche Solokadenz angespielt wird, die Rollen von Violoncello und Orchester jedoch ganz anders sind, als bei so einer üblich. In dieser Anti-Cadenza scheint es erstmals, als würde man sich direkt auf ein Ziel zubewegen. Der letzte Formteil schließlich lässt offen, ob ein Ziel erreicht wurde, oder ob die Musik in diesem suchenden, orientierungslosen Zustand verbleibt.
Silver Linings nimmt die ZuhörerInnen mit auf eine musikalische Reise, die wohl auch viele konkrete und metaphorische Bilder erweckt. Es spielt mit ihren Erwartungen, und nimmt auch manche unerwartete Wendung."
Mathias Johannes Schmidhammer (2022), Mail

Uraufführung
1. Dezember 2017 - Wien, ORF RadioKulturhaus
Veranstaltung: Wien Modern - Abschlusskonzert
Mitwirkende: mdw Orchester Wien Modern, Andreas Lindenbaum (Violoncello), Jean-Bernard Matter (Dirigent)

Sendungen
26. Februar 2018 - Ö1 Sendereihe Zeit-Ton, Gestaltung von Rainer Elstner

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 24. 7. 2024): Schmidhammer Mathias Johannes . Silver Linings. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/202717 (Abrufdatum: 22. 12. 2024).