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Tā Hā

Werktitel
Tā Hā
Untertitel
Für großes Ensemble
Komponist:in
Entstehungsjahr
2018
Dauer
11m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Ensemblemusik
Besetzung
Kammerorchester/Ensemble
Besetzungsdetails

Flöte (1), Oboe (1), Klarinette (1), Saxophon (1), Trompete (1), Posaune (1), Akkordeon (1), Schlagzeug (1), Klavier (1), Violine (1), Viola (1), Violoncello (1), Kontrabass (1)

Art der Publikation
Verlag
Verlag/Verleger

Bezugsquelle: Edition Gravis

Beschreibung
"Tā Hā (طه) ist der erste Vers der 20. Sure des Koran. Es handelt sich um zwei Buchstaben aus dem arabischen Alphabet, deren Exegese im koranischen Kontext durch die Islamwissenschaften nicht vollständig geklärt ist. Sie werden „abgetrennte Buchstaben“(ḥurūf muqaṭṭaʿa) oder – die metaphysische Kraft dieser betonend – die geheimnisvollen oder mystischen Buchstaben genannt. 29 der 114 Suren des Koran beginnen mit einer jeweils unterschiedlichen Buchstabenkombination. Ihre Funktion liegt – neben der strukturellen Funktion der Eröffnung der Suren – in ihrer akustisch-ästhetischen Qualität begründet. Die Rezitation dieser einleitenden Buchstaben ist kraftvoll, sie offenbart ein ästhetisches Erleben, das sich seiner metaphysischen Kraft bewusst ist: Der Koran wird durch die Rezitation als eine akustisch erfahrbare ästhetische Kraft aufgefasst, die explizit das Sensuelle betont und somit den perzipierenden Menschen fokussiert; die Rezitation ist den Prinzipien der Humanitas verpflichtet.
Die Koran-Rezitation ist mit ihrem hoch entwickelten Regelwerk (Tajweed) eine der anspruchsvollsten Gattungen der arabischen Kunstmusik. Im Tajweed werden Parameter wie Aussprache, Dauer, Atmung, Ornamentik und Zäsurensetzung im Detail festgelegt.
Meinem Werk Tā Hā für großes Ensemble liegt diese Sure in einer Rezitation durch Sheikh Shuraim – einem Vertreter des Murattal-Stils, welche eine schnelle und dichte Vortragsweise ist – zugrunde. Die Rezitation ist Inspiration und Ausgangspunkt. Ich habe die aus 135 Versen bestehende Sure auf ihr musikalisch-energetisches und ästhetisches Potential analysiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse künstlerisch verarbeitet. Dieser transkulturelle Ansatz, diese Hybridisierung ist relevant für mein gesamtes Werk.
Tā Hā ist Teil des Polywerks Hajj. "
Hakan Ulus / Werkkommentar / Homepage von Hakan Ulus [2021], abgerufen am 29.11.2021 [http://www.hakanulus.de/de/werke/t-h]


Auftrag: Kompositionsauftrag des impuls Festivals

Widmung: Alberto Posadas und Klangforum Wien

Uraufführung
15. Februar 2019 - Wien, impulse Festival
Mitwirkende: Klangforum Wien, Ilan Volkov (Leitung)
Weitere Informationen: Entstehungsorte: Berlin_Huddersfield_Salzburg_Istanbul_Mönchengladbach_Kalv_Wien

Aufnahme
Titel: Tā Hā (2018) for large ensemble
Plattform: SoundCloud 
Herausgeber: Hakan Ulus
Datum: 3. April 2019
Mitwirkende: Klangforum Wien, Ilan Volkov (Leitung)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 29. 11. 2021): Ulus Hakan . Tā Hā . In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/203958 (Abrufdatum: 23. 12. 2024).