Miriam Adefris © Alexandra Stanic
"Geboren und aufgewachsen in einer kleinen Stadt in der Nähe von Wien, hat sich Miriam in ihrer Karriere mit Begeisterung in die europäische Musikszene eingebracht, wo sie sowohl auf österreichischen Festivals als auch in Deutschland (Xjazz! Festival Berlin), Italien und dem Vereinigten Königreich (London Jazz Festival) auftrat und auch mit dem Elektronikmusiker Floating Points zusammenarbeitete, um nur ein episches Beispiel zu nennen. In ihrer Jugend wurde Miriam, wie viele andere Harfenist*innen auch, in klassischer Musik unterrichtet – bekannt für ihre formale, strenge Ausbildung und ihr stark eurozentrisches Repertoire, nicht zuletzt in den europäischen Ausbildungsstätten. In diesem Bereich ist Perfektion von grundlegender Bedeutung und wird durch das Erlernen, Einstudieren und Wiederholen von Stücken gefestigt, die in Aufführungen und Konzerten gespielt werden – von kleineren Bühnen bis hin zu großen Orchesterkonstellationen. Diese frühen Jahre und Umgebungen haben natürlich einen Großteil von Miriams ersten Ideen in der Musik und der Harfe geprägt. [...]
Nach ihrem Abschluss an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MUK) und anschließenden Engagements in verschiedenen Orchestern gründete Miriam ein Ensemble, das sich mit improvisatorischen Stilen beschäftigte. Dies bildete eine Grundlage, auf der sie drei Jahre später in ihrem Studium und in ihren Verbindungen in der kosmopolitischen, progressiven und experimentellen Stadt London aufbauen wollte. [...]"
Tonica Hunter (2023): Perfekt Verlernen: Miriam Adefris. In: mica-Musikmagazin.
Stilbeschreibung
"In der Tat scheint sie die Harfe zu benutzen und ihren Wurzeln treu zu bleiben, während sie gleichzeitig ihre Grenzen erweitert. Im Gegensatz zu ihrer klassischen und eurozentrischen Assoziation lässt sich die Harfe bis in den Irak, nach Ägypten und in den Iran zurückverfolgen, bevor sie im Mittelalter ihren Weg nach Europa fand. Trotzdem ist die Jazztradition in der Harfe weit weniger institutionalisiert als in anderen Genres. Indem Miriam also bewusst mit anderen Instrumenten übt und spielt, die sich mehr mit Jazztheorie und -aufführung auskennen, verschiebt sie die Grenzen der Harfe durch Lernen und Ausprobieren und betritt damit jedes Mal auch Neuland für sich und ihr Handwerk. Kein Wunder also, dass ihre beiden Vorbilder das Gleiche taten – zwei ihrer größten Einflüsse sind Pionierinnen auf diesem Gebiet: Alice Coltrane und Dorothy Ashby, die beide das Bild des Instruments völlig umgestaltet und eine ganz neue Art des Spielens erfunden haben. Für Miriam sind beide auch heute noch faszinierende Persönlichkeiten. [...] Auch Miriams ostafrikanisches Erbe spielt in ihrer Musik eine Rolle: [...]"
Tonica Hunter (2023): Perfekt Verlernen: Miriam Adefris. In: mica-Musikmagazin.
Literatur
2023 Hunter, Tonica: Perfekt Verlernen: Miriam Adefris. In: mica-Musikmagazin.
Quellen/Links
Instagram: Miriam Adefris
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 6. 4. 2023): Biografie Miriam Adefris. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/207690 (Abrufdatum: 1. 12. 2024).