Violine (1), Violoncello (1), Klavier (1)
Bezugsquelle: Breitkopf & Härtel
Partitur (Preview): Breitkopf & Härtel
Beschreibung
Sphärisch: Was für ein wunderbares Wort. „Sphärisch, magisch, schimmernd, kaleidoskopisch, geisterhaft.“ Das waren meine Assoziationen. Erst bei der Recherche zu diesem Stück habe ich bemerkt, dass „Sphäre“ vom griechischen „Hülle“ oder „Ball“ stammt. Im Altertum wurde es verwendet, um das Himmelsgewölbe zu bezeichnen, das man sich als Hohlkugel vorstellte. Pythagoras ging davon aus, dass durch die Bewegungen der Sphären der Himmelskörper Töne entstehen, deren Höhe von ihren Abständen und Geschwindigkeiten abhängt.
Dann stieß ich auf einen Text von Stefan Zweig, der neben dem Gedanken des sich ständig bewegenden Himmelsgewölbes perfekt zu „Canto sferico“ (sphärischer Gesang) passt.
„Die Kunst kennt keinen schöneren Augenblick, als wenn sie das Übermäßige in seinem Ebenmaß zeigen darf, in jener sphärisch tönenden Sekunde, da einen Wimperschlag lang die Dissonanz sich löst in eine urselige Harmonie: je furchtbarer die Entzweiung, um so machtvoller dieser Ineinandersturz, um so brausender der Einklang der stürzenden Ströme.“
Manuela Kerer, 2017), Werkbeschreibung, Verlag Breitkopf & Härtel, abgerufen am 31.05.2023 [https://www.breitkopf.com/work/9581/canto-sferico]
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 31. 5. 2023): Kerer Manuela . Canto sferico. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/208402 (Abrufdatum: 22. 11. 2024).