natura morta

Beschreibung
"Die Tradition der Gattung natura morta (Stillleben), einer Darstellung oder Anordnung unbewegter Gegenstände, reicht bis in die Antike zurück. Die Objekte stehen stellvertretend für philosophische Interpretationen der sichtbaren Welt in Bezug auf ihre Vergänglichkeit.
In dieser Arbeit werden die Medien Bild und Ton innerhalb dieses Konzepts zusammengeführt.

Es basiert auf der Erkundung eines ausgewählten Raumes unter spezifischen Bedingungen. Raum wird hier als eine vielschichtige Verbindung zwischen einem geografischen Ort und einem definierten mentalen Zustand verstanden.
Der visuelle Ausgangspunkt ist die Fotografie einer Landschaft. Nach und nach beginnen sich Teile der Landschaft zu bewegen. Auf dem See glitzert es in Zeitlupe, während sich die Blätter der Bäume im Wind im Zeitraffer bewegen. Die Bewegungen der einzelnen Bildteile vollziehen sich in eigenständigen Rhythmen. Die Wahrnehmung einer gleichmäßig ablaufenden Zeit ist aufgehoben, mehrere "Ortszeiten" modellieren das Bild.
In der Musik arbeiten wir mit einem begrenzten Kontingent an Klängen. Durch Transformationen werden deren Relationen ständig verschoben. Größenverhältnisse, auch Vorder- und Hintergrund verändern sich, Geschwindigkeiten werden beschleunigt oder bis zum Stillstand verlangsamt.
Der Mensch bleibt visuell und akustisch ausgespart. Die Abwesenheit von Menschen ist nicht nur ein Merkmal jedes Stilllebens, sondern verweist auch auf die Situation unserer aktuellen pandemiebedingten Abriegelungen.
Wir werden Zeuge einer Metamorphose, die zwischen "echt" und "unecht" oszilliert."
Doris Schmid: Natura Morte (Übersetzt mit DeepL.com), abgerufen am 11.4.2024 [https://www.dorisschmid.net/work/natura-morte/]

Uraufführung
28. Mai 2021 - Wien, Echoraum
Veranstaltung: liaisons sonores - Festival für elektroakustische Musik

Aufnahme
Titel: NATURA MORTA (excerpt)
Plattform: Vimeo
Herausgeber: Katharina Klement