Katharina Klement © Rania Moslam
"Katharina Klement wurde in Graz/Österreich geboren. Studien in Klavier, Komposition und Elektroakustischer Musik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien, private Studien in Tanz-Improvisation und plastischer Gestaltung.
Sie ist als „composer-performer“ in den Bereichen von komponierter und improvisierter, elektronischer und instrumentaler Musik tätig. In ihrem Werk finden sich zahlreiche querverbindende Projekte innerhalb der Medien Musik-Text-Video. Besonderes Interesse gilt dem Instrument Klavier und dafür erweiterte Spieltechniken. Sie ist Gründerin und Mitglied mehrerer Ensembles für improvisierte Musik (u.a. Duo 3-Kanal, Duo Klement-Siewert, deepseafish-K, subshrubs, éclair, REDOX)."
Katharina Klement: Biography, abgerufen am 11.4.2024 [https://www.katharinaklement.com/biography/]
- Stilbeschreibung
""Ich muss grundsätzlich immer wieder in die Natur gehen, mich dort auslüften und gleichzeitig Inspiration sammeln. Sie ist für mich der Raum, in dem Ideen entstehen, der Raum, in dem ich sie einfange. Dort findet ein erstes Möglich-Machen von Gedanken statt. Bei Spaziergängen in der Natur schaue ich mir oft genau die Pflanzen an, wie sie wachsen und leben, was sie an Formen hervorbringen, allein das ist ein Fundus für kompositorische Gedanken", beschreibt Katharina Klement, die sich als Composer-Performer im Bereich von notierter und improvisierter, elektronischer und instrumentaler Musik bewegt. "Die Ganzheit der ‚natürlichen Phänomene‘ von Sternenkonstellationen, Planetenbahnen, Wetterphänomenen bis hin zu Begriffen wie Entropie, Gravitation oder Zellteilung ist kaum zu erfassen, bietet mir aber immer wieder Ansatzpunkte für musikalische Verfahren oder formale Gestaltung an", so die Komponistin mit besonderem Interesse am Instrument Klavier und dafür erweiterte Spieltechniken und Klanginstallationen. "Natur ist in jeder meiner Arbeiten in gewisser Weise im Spiel. Die Frage nach 'Natürlichkeit' und 'Künstlichkeit' stellt sich immer wieder neu, ist wohl ein Drehkreuz, ein unsichtbarer Übergang darin", überlegt Klement, die ihre Schwerpunkte gerne auf räumliche Konzepte und querverbindende Projekte in den Bereichen Musik-Text-Video-Performance legt."
Michael Franz Woels (2022): Crossways in Contemporary Music: Natur II. In: mica-Musikmagazin."Gefragt nach einer Definition für Musik, fällt die Antwort von Katharina Klement kurz und bündig aus: "Alles, was klingt." In ihre Werke finden folglich nicht nur diverse Instrumente in originaler und präparierter Form sowie jegliche elektronische Mittel Eingang, sondern auch außermusikalische Gegenstände werden zum Klingen gebracht: Von Papier, Metall und Stein reicht das Equipment über Spielzeug bis hin zu Betonmaschinen. Wenngleich die Werke trotz handgreiflicher Materialen nicht als brachial zu beschreiben sind, so sind sie gleichzeitig frei von Pathos und lenken in ihrer steten Entwicklung oft verfremdeter Klänge die Konzentration auf die kontinuierlichen Veränderungen. Für diese trägt Klement oft sowohl als Komponistin wie auch als interpretierende und improvisierende Performerin am Klavier und mit "elektronischen Wesen" Rechnung. Letzterer bedient sie sich zur Erforschung ungewohnter Klangwelten ebenso wie in der Einbeziehung des Raums, wobei das Umherwandern die Neugier des Weiterverfolgens von Klängen noch weiter steigert."
Doris Weberberger (2013): Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.- Auszeichnungen
1994 Republik Österreich: Max-Brand-Preis
1995 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Stipendium für Auslandsaufenthalt (York/Großbritannien)
1996 Stadt Wien: Arbeitsstipendium
1996 Werkstadt Graz: Gastkünstlerin
1998 Czibulka-Stiftung - Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Stipendium
2001 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Publicity-Preis
2002 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Staatsstipendium für Komposition
2002 Stadt Wien: Förderungspreis
2004 Musikforum Viktring-Klagenfurt: Elektronikpreis
2004 KomponistInnenforum Mittersill: Composer in Residence
2006 Ars Electronica, Linz: ehrenvolle Nennung
2011 Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: Staatsstipendium für Komposition
2011 Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Wien: Förderung für das Projekt "Knowledge through Art"
2011 Druskininkai Artists' Residence – DAR (Litauen): Composer in Residence
2013 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Österreichischer Kunstpreis (Sparte Musik)
2014 Amt der Steirischen Landesregierung: Atelier-Auslandsstipendium (Belgrad/Serbien)
2014 Musiques & Recherches, Ohain (Belgien): Composer in Residence
2015 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2016 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2017 Internationaler Gustav Mahler Kompositionswettbewerb - Musikforum Viktring-Klagenfurt: Gustav Mahler Kompositionspreis (Mein Herz ist wie ein Stein Akt I: Táku ehá huwó? Was hast du gesagt?)
2017 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2018 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2018–2019 artistic-research//arts-based-philosophy, Tamil Nadu (Indien): Composer in Residence
2019 Q02, Brüssel (Belgien): Composer in Residence
2021 Stadt Wien: Preis
2021 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsstipendium
2022 AADK – Aktuelle Architektur der Kultur, Blanca (Spanien): Composer in Residence
2022 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsstipendium
2022 GMEA – Centre National de Création Musicale d'Albi-Tarn (Frankreich): Composer in Residence
2023 Kompositionswettbewerb für Akusmatik - Weimarer Frühjahrstage (Deutschland): 1. Preis (Vortex)- Ausbildung
1984–1986 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz: Konzertfach Klavier
1984–1986 Graz: Privatstudium Tanz-Improvisation (Monika Steffen)
1986–1990 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: IGP Klavier (Manfred Artzt-Wagner) - Diplom
1987–1989 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrgang für harmonikale Grundlagenforschung (Rudolf Haase)
1989–1991 Akademie der bildenden Künste Wien: Gaststudentin für Plastik/Skulptur (Franz Xaver Ölzant)
1989–1993 Wien: Privatstudium Plastik/Skulptur (Karl Sukopp)
1990–1992 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Klavier (Ursula Kneihs)
1990–1993 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrgang für elektroakustische und experimentelle Musik (Tamas Ungvary, Günther Rabl, Dieter Kaufmann)
1993–1998 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Dieter Kaufmann) - Diplom (Thema der Arbeit: "Raum und Musik")
1995 University of York (Großbritannien): Gastkurs "Music Technology"- Tätigkeiten
1986–1988 querverbindende Projekte in den Bereichen Musik, Tanz, Performance
1989–1993 intensive Beschäftigung mit Plastik, Skulptur und Raum
1990–2005 Lehrerin (Klavier) an diversen Musikschulen in Niederösterreich
1990–heute freischaffende Pianistin, "Composer-Performer" (notierte/improvisierte, instrumentale/elektronische Musik)
1995–2001 Klangnetze, Wien: Mitarbeit, Leiterin von Workshops (Elementare Komposition/Improvisation)
1996–heute KalK: Gründerin und Geschäftsführerin des eigenen CD-Labels, zahlreiche Einspielungen eigener Werke
2001–2002 Institut für Musikwissenschaft - Universität Wien: Gastlektorin (Sprache & Musik)
2005–heute IMA – Institut für Medienarchäologie, St. Pölten: Mitglied
2006–heute Lehrgang "Computermusik und Elektronische Medien" - mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrbeauftragte (Elektroakustische Musik, Komposition, Improvisation)
2010–2014 Projekt "andere räume. knowledge through art" - Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), Alpen-Adria-Universität Klagenfurt: wissenschaftliche Mitarbeiterin
2012–2014 Projekt "Patterns Of Intuition" - Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: wissenschaftliche Mitarbeiterin
2020–2021 Projekt "Monolith": Musikerin, Komponistin (mit Georg Planer (Bildhauer), Peter Paszkiewicz (Bildhauer))Schüler:innen (Auswahl)
Isabella Forciniti, Daniel Lercher, Karl SalzmannMitglied in den Ensembles/Orchester
2001–2003 L.E.O.: Pianistin (gemeinsam mit Cordula Bösze (fl), Günther Albrecht (synth, sax), Josef Gründler (ac-git), Uli Fussenegger (synth), Paul Skrepek (schlzg))
2002 Klement, Novotny, Skrepek, Zrost: Pianistin (gemeinsam mit Josef Novotny (pf, elec), Martin Zrost (bcl), Paul Skrepek (schlzg))
2003 Klement/Novotny/Weichselbaum/Winter: Pianistin (gemeinsam mit Josef Novotny (pf, elec), Reni Weichselbaum (fl), Manon-Liu Winter (pf))
2004–2008 Los Autodisparadores, Wien: Pianistin (gemeinsam mit Angélica Castelló (fl), Thomas Grill (elec))
2004–2008 USE: Pianistin (gemeinsam mit Hannes Schweiger (dr & perc), Hermann Stangassinger (db))
2005–2006 Soundog: Pianistin (gemeinsam mit Elisabeth Harnik (pf, clvd), Uli Winter (vc), Fredi Pröll (perc), Josef Novotny (elec))
2006–2012 subshrubs, Wien: Pianistin, Elektronik (wechselnde Besetzung u. a. mit: Angélica Castelló (fl, voc, elec), Maja Osojnik (fl, elec), Tamara Wilhelm (elec, Komposition), Billy Roisz (elec))
2009–heute deepseafishᵏ: Pianistin (gemeinsam mit Judith Unterpertinger (pf, vc), Manon-Liu Winter (pf))
2012–heute éclair: Pianistin, Zitherspielerin, Elektronik (gemeinsam mit Daniel Lercher (elec))
2014–heute Klement/Siewert: Pianistin, Elektronik (gemeinsam mit Martin Siewert (e-git, elec, bar-git))
2015–2017 Redox: Pianistin (gemeinsam mit Annette Giesriegl (voc, elec), Kaja Farszky (mar, perc))
2020–heute Duo Claussen/Klement: Pianistin (gemeinsam mit Martina Claussen (voc, elec))Zusammenarbeit u. a. mit: Oskar Aichinger, Tiziana Bertoncini, Lynn Book, Alessandro Bossetti, Peter Brandlmayr, Angélica Castelló, Martina Claussen, Renald Deppe, dieb13, Isabelle Duthoit, Brigitta Falkner, Eva Furrer, Annelie Gahl, Nikolaus Gansterer, Susanna Gartmayer, Hemma Geitzenauer, Robert Gillinger, Thomas Grill, Peter Herbert, Margarete Jungen, Josef Klammer, Thomas Klinger, Dieter Kovačič, Thomas Lehn, Daniel Lercher, Heinz-Peter Linshalm, Thomas List, Sabine Maier, Ursula Mihelic, Josef Novotny, Maja Osojnik, Pia Palme, Arturo Parra, Wolfgang Reisinger, Alfred Reiter, Elisabeth Schimana, Doris Schmid, Annette Schönmüller, Marianne Schuppe, Burkhard Stangl, Daniel Studer, Petra Stump-Linshalm, Judith Unterpertinger, Tamara Wilhelm, Manon Liu Winter
- Aufträge (Auswahl)
zahlreiche Aufträge von Festivals (z. B. Musikprotokoll im Steirischen Herbst, e_may Festival für neue und elektronische Musik, Festival der Regionen, Musik Kultur St. Johann (MUKU), Festival Trigonale Kärnten, ÖBV – Grabenfest, Festival Arts Stay Slowenien), im Kulturbereich tätigen Organisationen (u. a. Österreichischer Rundfunk – ORF, Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich, Jeunesse Wien, Stadt Wien, Linz 2009 – Kulturhauptstadt Europas, Amt der Steirischen Landesregierung, IMA – Institut für Medienarchäologie, Sammlung Essl, Ambitus – Gruppe für Neue Musik, Echoraum, Stift Lilienfeld, Galerie St. Barbara, Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark) sowie von Ensembles/Orchestern (u. a. punctum collective, Schallfeld Ensemble, Lizard Ensemble, Studio DAN, Low Frequency Orchestra, ensemble recherche, PHACE, Trio Greifer, airborne extended, Klangforum Wien, Wiener KammerOrchester, Das Bösze Salonorchester) und Solist:innen (bspw. Annelie Gahl, Robert Gillinger, Wolfgang Kogert, Franziska Fleischanderl, Thomas Lehn, Tiziana Bertoncini, Séverine Ballon, Christian Wolfarth, Mathilde Hoursiangou, Stefania Amisano)
- Aufführungen (Auswahl)
1995 Festival der Regionen, Schloss Tollet Ottensheim: Heimat (UA)
1998 Hörgänge – Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: monde (UA)
2001 ÖBV – Grabenfest, Wien: Dokandili (UA)
2003 Polycollege Stöbergasse Wien: Zeiteinknistern und (UA)
2004 Donaufestival Krems, Minoritenkirche Krems/Stein: Areale (UA)
2004 Los Autodisparadores, Echoraum Wien: Vermessung I (local times III) (UA)
2007 Hanisch Maschinenhalle Linz: granular (UA)
2007 Katharina Klement (pf, elec) - IGNM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik Österreich, Wiener Konzerthaus: roze (UA)
2008 Ensemble Binar, Zeughaus am Turm Radstadt: mihrab (UA)
2009 im Rahmen der Ausstellung "Zauberhafte Klangmaschinen" - IMA – Institut für Medienarchäologie, Kulturfabrik Hainburg: accordance (UA)
2009 subshrubs, Offenes Kulturhaus Oberwart: Batthyány (UA)
2010 Katharina Klement (clvd), Susanna Gartmayer (bcl) - REHEAT Festival, Nickelsdorf: tiny monsters (UA)
2011 Katharina Klement (pf, elec), Technisches Museum Wien: solo 3 (UA)
2011 Stefan Neuhuber (bcl), Krassimir Sterev (acc), Thomas Grill (elec) - e_may Festival für neue und elektronische Musik, Wien: Portrait (UA)
2013 Katharina Klement (elec), Doris Schmid (video), ensemble recherche - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: blanks (UA)
2014 Trio Greifer - Klangspuren Schwaz: wie Tag und Nacht (UA)
2015 Wolfgang Kogert (org), Katharina Klement (elec), Radiokulturhaus Wien: Drift (UA)
2015 subshrubs, PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: in dem HIMMEL benannten Darüber (UA)
2016 Kaori Nishii (pf), Katharina Klement (elec), Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: vessel 1.1 (UA)
2016 Katharina Klement (pf, elec) - Festival Sound Dissobedience Ljubljana (Slowenien): vessel 1.2 (UA)
2017 Katharina Klement (zith, elec) - echo buecher, Berlin (Deutschland): suite pour une femme seule (UA)
2017 Paul Gulda (cemb), Margit Kern (acc), Wolfgang Mitterer (kybd, elec), Anton Feinig (org), Igor Gross (perc), Chor (Nadia Petrova (s), Christa Mäurer (s), Waltraud Russegger (a), Karin Riessner (a), Bernd Lambauer (t), Michael Paumgarten (t), Gerd Kenda (b), Walter Testolin (b)), Saskia Hölbling (Tanz), Christoph Cech (dir) - Musikforum Viktring-Klagenfurt, Stiftskirche Viktring: (Mein Herz ist wie ein Stein Akt I: Táku ehá huwó? Was hast du gesagt?)
2018 Hans Josef Knaust (org), Katharina Klement (pf), Werner Raditschnig (elec), Kollegienkirche Salzburg: Wirbel (UA)
2019 Projekt "Saiten-Tasten" - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: ordentlich inhaltslos (UA)
2020 Duo Ovocutters - prima la musica contemporary, Musikschule Villach: interlaced (UA)
2021 airborne extended - Online Stream - Trieste Prima festival (Italien): Tetrachrom (UA)
2021 Katharina Klement (pf) - Online Stream, Basel (Schweiz): Spiegel (UA)
2022 Lizard - Linzer Ensemble für aktuelle Musik: Jonathan Fiegl (bzith), Jakob Steinkellner (acc), Isabella Forciniti (elec) - Portraitkonzert Lizard Ensemble – Small Robots, Porgy & Bess Wien: Netz (UA)
2023 Schallfeld Ensemble, Leonhard Garms (dir) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: Monde II (UA)
2023 Punctum Collective, HAIZ creative cluster Vienna: Schwebstoff (UA)
2023 Katharina Klement (zith, elec) - Festival "Blaues Rauschen", Dortmund (Deutschland): réservoir (UA)- Pressestimmen (Auswahl)
01. Dezember 2020
"Seit vielen Jahren genießt Katharina Klement den Ruf als international renommierte Persönlichkeit im Feld der elektroakustischen Musik. Die gelernte Klavierspielerin bewegt sich zwischen Komposition und Improvisation und macht sich für beides häufig Field Recordings zunutze. Sie spielt aber auch Orgel, Clavichord und Zither. Und mit Vorliebe baut sie die Zertrümmerung großer Steine in ihre Arbeit ein [...]. Die gebürtige Grazerin lebt und arbeitet seit ihrer Studienzeit in Wien, aktuell in der Brigittenau. Das Klavierstudium lässt sie bald die Grenzen der reproduzierenden Kunst erkennen. Sie experimentiert mit erweiterten Spieltechniken, verlässt immer öfter die Tastatur, um im Inneren des Klaviers mit Präparierungen und elektronischen Zuspielungen neue Klänge und Zusammenhänge zu erforschen [...]. Katharina Klement ist keineswegs auf Kulturinstitutionen abonniert, die gegenwärtig großen Wert auf ihre sogenannte Systemrelevanz legen. Allerdings ist es in der mehr oder weniger autonomen Kulturszene nicht selten der Fall, dass in deren Veranstaltungsräumen kein Klavier herumsteht. Auch aus diesem Grund hat Klements intensive Beschäftigung mit der Zither ihren Ursprung. Also mit einem relativ handlichen Instrument, das erstens dem Innenklavier und seiner Behandlung in gewisser Weise ähnelt – und das zweitens längst aus dem Korsett volksmusikalischer Praxis und jener, die Anton Karas in Der dritte Mann berühmt machte, zu befreien war. In Kombination mit ihrem Wissen um elektronische Expansionsmöglichkeiten entwirft Klement auf diese Weise ganz abenteuerliche Klangwelten."
Augustin: «Ich mag das Haptische» (Andreas Fellinger, 2020), abgerufen am 09.04.2024 [https://augustin.or.at/ich-mag-das-haptische/]12. April 2019
"Mit gänzlich analogem Instrumentarium - Katharina Klement am präparierten Klavier und Martin Siewert an der E-Gitarre, beide auch am Synthesizer - entwerfen die beiden in sensibler gemeinsamer Improvisation nahezu orchestrale Klangwelten, die in ihrer formalen Stringenz mitunter fast auskomponiert anmuten. Die ungemeine Vielfalt der Spielweisen und der dadurch entstehenden Klänge werden durch den Willen zur Form zu komplexen und organischen musikalischen Prozessen. Manchmal klar ihrer Entstehung zuordenbar, manchmal von ihrem spielerischen Ursprung losgelöst erzeugen die akustischen und elektrischen Klänge vielgestaltige Netzwerke von Obertonstrukturen von bald überirdischer Schönheit, bald schroffer Metallizität. Oft meint man einen musikalischen Nukleus zu erkennen, aus dem die Protagonisten mit minimalen Mitteln beinah traumwandlerisch reichhaltige Texturen schaffen. Da kann ein einzelner unscheinbarer Impuls sich zu einem wuchtigen Klangmassiv entwickeln, nur um dann in erstaunlicher Einvernehmlichkeit plötzlich zu zerstäuben. Jede Aktion ist hier immer auch Reaktion, und doch als selbständiges Ereignis formbildend, kann jederzeit zu einer unerwarteten Verschiebung der Perspektive führen. Die Spannung ist in jedem Ton fast greifbar. Hier haben zwei außergewöhnliche Musiker eine ganz eigene Klangsprache gefunden, und sie haben damit bemerkenswerte Dinge zu erzählen."
Alte Schmiede Kunstverein Wien: Pressetext Duo Klement/Siewert (2019), abgerufen am 09. Oktober 2020 [https://www.alte-schmiede.at/programm/2019-04-12-2000/]04. November 2011
"Wer die zahlreichen Arbeiten von Katharina Klement, Manon Liu Winter und Judith Unterpertinger kennt, der weiß, dass hier drei Künstlerinnen am Werken sind, für die herkömmliche Stil- und Klangbegrifflichkeiten sowie klassische Strukturen keinerlei Rolle spielen. Im Vordergrund steht der Versuch, mit traditionellen Hörgewohnheiten zu brechen und herkömmliche Kompositionsmuster außer Kraft zu setzen. Es geht um das Erschaffen von etwas Neuem, um das Beschreiten von bisher gänzlich unbekannten Wegen, um das Experiment, darum, Dinge in einem vollkommen neuen klanglichen Kontext aufgehen zu lassen. Und genau das tun sie auch gemeinsam im Trio. Katharina Klement, Manon Liu Winter und Judith Unterpertinger zelebrieren in ihrem Projekt deepseafish (k) die Improvisation auf allerhöchstem Niveau. Sie entreißen ihre Instrumente, ein Klavier und zwei Clavichorde, ihren ursprünglichen musikalischen Bestimmungen, verwenden und bedienen sie in gänzlich neuer Form, indem sie in deren "Inneres" eintauchen. Hier werden nicht nur die Saiten angeschlagen, vielmehr wird durch ständiges Hämmern und Schaben das ganze Objekt einer neuen Funktionalität zugeführt. Zu erwarten ist an diesem Abend ein freies Spiel der Kräfte, eine musikalische Kettenreaktion, deren Entwicklung schlicht nicht vorherzusehen ist. Vorgegeben ist nichts, alleine durch die Interaktion der drei Instrumentalistinnen untereinander erfährt die Musik ihre endgültige Form. Was entsteht ist ein zwischen Reduziertheit und Opulenz pendelndes vielschichtiges kammermusikalisches Klanguniversum, aufgebaut aus rhythmisch pulsierenden Soundfragmenten, dynamischen, sich ständig wandelnden und aufbauenden flächigen Strukturen, harten und weichen Tönen sowie ungewöhnlichen elektroakustischen Fragmenten [...]."
mica-Musikmagazin: Klement/Winter/Unterpertinger - deepseafish (k) (Michael Ternai, 2011)2001
"Nun hält sich Katharina Klement, Pianistin, Komponistin, Sound-Forscherin aus Graz mit Wohnsitz in Wien, weder an die Maßgaben einer künstlerischen Stagnation noch an jene hirnverbrannte Esoterik, noch zieht sie Bequemlichkeit dauernder Neuerfindung vor. Ständig ist sie auf der Suche nach der verlorenen Möglichkeit, dass alles wieder Musik wird. Was Klement alles (er)findet, um das Gefundene einzubinden in ihr "concert trouvé", das am Samstag im Jazzatelier Ulrichsberg zu hören war, eine Komposition, die ohne Improvisation nicht wäre, was sie ist: Papier, Holz, Metall, Stein, dazu Sensoren, Elektronik, Computer, dazu ein Uraltgrammophon, Kugeln auf einer schiefen Ebene, Spielzeug - und allerlei elektronische Wesen oder wie Klement sie nennt, "elwes". Im Fantasie-begabten E-Gitarristen Armin Pokorn findet sie einen idealen Partner, Geari Schreilechner und Florian Prix kümmern sich ums behutsame Sound-Engineering. Zum wiederholten Mal in Ulrichsberg, zeigte uns Katharina Klement eine akustisch und optisch gleichermaßen aufregende Momentaufnahme ihrer Experimentier-Werkstatt."
Volksblatt Oberösterreich (Alois Sonnleitner, 2001)2001
"Lange mußte man zwischendurch warten, bis bei den Tagen für Neue Musik ein "normaler" Ton erklang. Viele davon verschwanden im Geräusch, im Farblich-Differenzierten und -Disparaten, im Glissando oder in einem städigen Transformationsprozess. Aber einfach so ein Ton gerade heraus, der fast nackt wirkt und sagt: Voilà, da bin ich - das war eher die Ausnahme. Spät am Freitagabend vernahm man etliche davon, im Klavierpart der Österreicherin Katharina Klement, die zusammen mit Florian Prix (Elektronik) auf erfreulich unaufdringliche Weise ihre "Textur" erspielte, aber auch sie schien manchmal dem Tastenspiel nicht zu trauen und legte Materialien auf die Saiten. So, als reiche die Substanz nicht aus und man müsse die Klänge verfremden, um sie interessanter zu machen."
Tagesanzeiger Zürich (Thomas Meyer, 2001)1999
"Sie zählt zu den aufregendsten Künstlerinnen der Gegenwart, experimentiert auf dem Gebiet der Elektroakustik und erteilt traditionellen, ausgetretenen Hörgewohnheiten eine klare Absage. Im RadioKulturHaus würdigte das Ensemble "die reihe" für die Jeunesse die heimische Komponistin Katharina Klement. Das Ohr wird bewußt in die Irre geführt: Klang, Geräusch und Rauschen prägen die Tonbandkomposition "Brandung II"; zwei Betonmischmaschinen verleihen dem Werk "Monde" neben Tonband und Instrumenten ein überaus fragil-spezifisches Gepräge. In betörende Grenzbereiche dringt auch die "Miniatur 1, 2, 3" vor, exzellent die Leistung aller Musiker bei der Uraufführung von "scope". Ein Werk, das trotz einer sehr linearen Struktur viele Freiräume schafft."
Kurier (Peter Jarolin, 1999)- Diskografie (Auswahl)
als Komponistin
2022 Wasserlauf - Katharina Klement (KalK)
2020 schütten - Katharina Klement (Austrian Gramophone)
2020 vessel 1.2 / suite pour une femme seule (LP; Ventil Records)
2018 drift - Katharina Klement (chmafu nocords)
2017 Orbitals - Redox (Creative Sources)
2017 Peripheries: Soundportrait Belgrade - Katharina Klement (gruenrekorder)
2016 Hoverload - Klement/Siewert (chmafu nocords)
2015 offshore zone - deepseafishᵏ (LP; chmafu nocords)
2012 jalousie - Katharina Klement (chmafu nocords)
2012 Brandung III: Composition for stereo electronics - Katharina Klement (EP; Another Timbre)
2012 HOPE: Composition for piano & two transducers - Katharina Klement (EP; Another Timbre)
2011 t(w)o wanderers - Lynn Book, Katharina Klement (KalK)
2009 granular - Katharina Klement, Thomas Grill, Wolfgang Reisinger, Alfred Reiter, Billy Roisz (DVD; KalK)
2008 Katharina Klement (ORF Edition Zeitton)
2008 Use - Schweiger/Klement/Stangassinger (KalK)
2007 Los Autodisparadores - Los Autodisparadores (ein_klang records)
2006 Chronologie - Katharina Klement, Dieter Kovačič (DVD; KalK)
2005 8∞ - Katharina Klement, Nikolaus Gansterer, Josef Novotny (LC)
2005 Sounddog - Sounddog (Extraplatte/LC)
2003 = 2x3 - L.E.O. (Grazer Etikett)
2003 monocle - Klement, Novotny, Weichselbaum, Winter (Extraplatte)
2003 monde: works by katharina klement - Katharina Klement (KalK)
2002 music for loudspeakers - Katharina Klement (KalK)
2002 zwischen einem Sessel - Klement, Novotny, Skrepek, Zrost
2001 Beton - Katharina Klement (Edition Offenes Kulturhaus Linz)
2001 Filmscript/fahrspuren - Brigitta Falker, Katharina Klement, Karin Spielholfer (KalK)
2000 concert trouvé - Katharina Klement (KalK)
1998 Textur - Katharina Klement (KalK)
1996 Catalogue & CD "Werkstadt Graz - Katharina Klement" (KalK)
1996 13 Miniaturen - Katharina Klement (KalK)
1989 dot - Elisabeth Schimana, Katharina Klement (LP; Extraplatte/LC) // B: BACHals Gast-, Studiomusikerin
1998 Duos Plus - Josef Novotny (Rude Noises)Tonträger mit ihren Werken
2017 30/4 electroacoustic music and sound art from austria (Gesellschaft für Elektroakustische Musik) // CD 3, Track 6: einen Moment bitte - Part II
2014 Compilation #2 - Bad Alchemy 81 (chmafu nocords) // Track 2: Fishfinger; Track 3: 5 Boote 20 Fische
2012 102 Masterpieces: ORF Vienna Radio Symphony Orchestra miniatures (Capriccio) // CD 1, Track 44: cows caused chaos
2011 velak_rec 2010 (chmafu nocords) // Track: zero and one
2008 Damn! Freistil Samplerin #1 (chmafu nocords) // CD 2, Track 1: Der Verschlepper
2008 Passagen (ein_klang records) // Track 3: Aber in der Mitte / Der Himmel der Gesänge
2006 Unerhört: Elektronische Musik Aus Wien (ORF) // Track 8: Beton (Ausschnitt Teil XII Und Teil XIII)
2005 Fin de siècle: Klaviermusik österreichischer Komponistinnen (Edition Frauentöne, Vol. 5) - Sigrid Trummer (LC) // Track 11: reell leer
2004 innaron - Annelie Gahl (Extraplatte/LC) // Track 7: weiß-unweiß
1997 Elektronischer Frühling 1992–1996 (Gesellschaft für Elektroakustische Musik) // Track 2: Bardo V Für Tonband
1989 dot - Elisabeth Schimana, Katharina Klement (LP; Extraplatte/LC) // B: BACH- Literatur
mica-Archiv: Katharina Klement
2001 Haas, Gerlinde: Klement Katharina (Pseud. Wurzel aus 81 mal 2). In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg): 210 österreichische Komponistinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Salzburg u. a.: Residenz, S. 228–232.
2006 Schweiger, Hannes: Am Klang entlang. In: freistil - Magazin für Musik und Umgebung, Nr. 8 (Juni 2006), S. 4–6. abgerufen am 09.04.2024 [https://www.katharinaklement.com/wp-content/uploads/2021/11/freistil_8.pdf].
2007 Rögl, Heinz: Katharina Klement gestaltet den Chillout beim DMET-Workshop im mica. In: mica-Musikmagazin.
2008 Klement, Katharina: Podiumsdiskussionen über "Publikumswandel: Herausforderungen für die Kunstmusik in der ganzen Welt" im Konzerthaus – Beitrag von Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.
2008 Pinter, Ute: Katharina Klement im Porgy. In: mica-Musikmagazin.
2009 Echoraum (is the best location): Portrait Katharina Klement (eine Nachlese). In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: Echoraum: Beckett und Jandl – Zwei Sprechopern mit Musik von Josef Klammer und Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: mica-Interview mit Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: Bericht Echoraum - "Kukuruz" von dramagraz mit Musik von Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Klement/Winter/Unterpertinger - deepseafish (k). In: mica-Musikmagazin.
2012 Weberberger, Doris: mica-Interview mit Katharina Klement und Burkhard Stangl. In: mica-Musikmagazin.
2013 Weberberger, Doris: Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.
2014 Herndler, Christoph / Neuner, Florian (Hrsg.): Der unfassbare Klang, Notationskonzepte heute. Wien: Klever Verlag.
2014 Ranacher, Ruth: mica-Interview mit Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.
2014 Buch, Margarete: Im music austria Notenshop: Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.
2015 Drazic, Lena: "Das Komponieren hatte einen Nimbus" – KATHARINA KLEMENT im mica-Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2016 Rögl, Heinz: Vorschau auf Wien Modern 2016. In: mica-Musikmagazin.
2016 Smith, Caitlin: the music of sound - Katharina Klement Transforms Her Surroundings. In: musicworks #124 (Spring 2016), abgerufen am 09.04.2024 [https://www.katharinaklement.com/wp-content/uploads/2021/11/musicworks-2016.pdf].
2017 Ranacher, Ruth: Piano soli ist Programm – Katharina Klement im Interview. In: mica-Musikmagazin.
2018 KLANGRAUM KOLLEGIENKIRCHE: KATHARINA KLEMENT "verwirbelt" Barockes. In: mica-Musikmagazin.
2020 STATEMENTS ZUR CORONA-KRISE – WIE GEHT ES DER HEIMISCHEN MUSIKSZENE? (TEIL 2). In: mica-Musikmagazin.
2022 Woels, Michael Franz: Crossways in Contemporary Music: Natur II. In: mica-Musikmagazin.Eigene Publikationen (Auswahl)
2008 Klement, Katharina: Podiumsdiskussionen über "Publikumswandel: Herausforderungen für die Kunstmusik in der ganzen Welt" im Konzerthaus – Beitrag von Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.
2015 Klement, Katharina / : Katharina Klement / Transformation and Morphing. In: Nierhaus, Gerhard (Hrsg.): Patterns of Intuition - Musical Creativity in the Light of Algorithmic Composition. Dordrecht: Springer Science+Business Media, S. 141–164.
2020 Klement, Katharina: »alles was hörbar ist«. In: Ellmeier, Andrea / Ingrisch, Doris / Walkensteiner-Preschl (Hrsg.): Sprach/Medien/Welten: Wissen und Geschlecht in Musik, Theater, Film. Wien: Böhlau Verlag, S. 147–156.
2024 Klement, Katharina: Konkrete und abstrakte Orte. In: Sounding Future (12.02.2024), abgerufen am 04.04.2024 [https://www.soundingfuture.com/de/artikel/konkrete-und-abstrakte-orte].- Quellen/Links
Webseite: Katharina Klement
austrian music export: Katharina Klement
Webseite - mdw: Im Porträt | Katharina Klement
SR-Archiv: Katharina Klement
Oesterreichisches Musiklexikon online: Klement, Katharina
Wikipedia: Katharina Klement
Facebook: Katharina Klement
Bandcamp: Katharina Klement
Vimeo: Katharina Klement
Webseite: Patterns of Intuition – POINT
Webseite: andere räume. knowledge through art
cba – cultural broadcasting archive: Ventil Records Spezial (Lilly Jagl, 2021)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 10. 9. 2024): Biografie Katharina Klement. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/57596 (Abrufdatum: 3. 10. 2024).