Direkt zum Inhalt

Virus #3.1

Werktitel
Virus #3.1
Untertitel
Komposition für einen live-generierten elektronischen Klangkörper (Audiopartitur) und akustische Instrumente (Interpretation) - für Blockflöte, Fagott, Violoncello, Violine und Schlagwerk
Komponist:in
Entstehungsjahr
2016
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Ensemblemusik
Elektronische Musik
Besetzung
Quintett
Elektronik
Elektronik live
Besetzungsdetails

Blockflöte (1), Fagott (1), Violine (1), Violoncello (1), Schlagwerk (1)

Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"Es ist Kampf und Synthese der beiden Klangkörper. Gemeinsam bleiben sie am Leben. Virus #3 widmet sich der Kombination von mehreren Instrumentengruppen.

Der live-generierte elektronische Klangkörper ist Wirt und Wirtin an den sich die Instrumentenklänge andocken, an ihn anpassen, in ihn hineindringen und zu ihrer Replikation benützen. Zu Beginn ist dieser Körper immun, aber im zeitlichen Verlauf des Stückes gibt er seinen Widerstand auf, nimmt die Instrumentenklänge in sich auf, und einer Vermehrung der Viren steht nichts mehr im Wege.

Initialzündung für die Virus #* Serie ist einer jener seltenen Glücksmomente. Ich habe Terretektorh von Iannis Xenakis 2009 bei Wien Modern, aufgeführt vom RSO, erlebt. Ich war schlichtweg high! Und trotzdem – mir fehlten diese in einer doch ganz anderen Weise durch den Raum ziehenden elektronischen Klänge. Vieles hat sich aufgetan, Fragen, Experimente. Ich denke in Körpern. Ich bin Elektronikerin. Also WIE kann ich mit einem Klangkörper wie einem Orchester kommunizieren? Ich habe mich für die Sprache, die mir am nächsten ist entschieden – live generierte Elektronik – Hören. Nein, kein Zuckerstreusel drüberstreun, kein Effektieren, Unabdingbares – die Partitur.

Dieses Bild eines Virus ist aus mir herausgewachsen.

Langsam habe ich mich an diese Herausforderung herangetastet. In Virus #1 sind es einzelne Instrumentengruppen, in Virus #2 eine Kombination aus 2 Instrumentengruppen, in Virus #3 eine Synthese aus allen Instrumentengruppen mit denen ich bereits gearbeitet habe.

In Virus #3.0 sind es 23 Instrumente, 15 Stimmen, 75 Ozillatoren, 75 Metren. 24 Ohrenpaare, die sich in eine Feedbackschleife begeben. Ich – die Elektronik – die Wirtin – die rekursive Steuereinheit – eine komplexe Maschine.

Beide Körper sind hörbar. Die Virusserie ist eine Forschungsreise in die akustische Wahrnehmung, ein Ausloten von Reaktionen unserer Hirne im Millisekundenbereich, ein Plädoyer für den akustischen Augenblick in höchster Präzision.
Und was hören Sie?"
Elisabeth Schimana, Werkbeschreibung, Homepage der Komponistin, abgerufen am 28.05.2024 [https://elise.at/projekt/Virus-%25233]

Weitere Informationen: elise.at

Auftrag: ORF Radio Symphonieorchester Wien Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich, Österreichischer Rundfunk – ORF

Uraufführung
31. März 2016 - ORF RadioKulturhaus, Wien
Veranstalter: Österreichischer Rundfunk – ORF, Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich
Mitwirkende: Dafne Vicente-Sandoval, Maria Grün, Andrii Pavlov, Caroline Mayrhofer, Igor Gross

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 4. 6. 2024): Schimana Elisabeth . Virus #3.1. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/210146 (Abrufdatum: 22. 11. 2024).