Aichinger Oskar (Klavier)
Tang Achim (Bass)
Skrepek Paul (Schlagzeug)
Stilbeschreibung:
Eine gut beschriebene Musik kann niemals eine gute Musik sein, denn wäre sie das, könnte man sie nicht gut beschreiben, es sei denn, der Verfasser ist ein geschickter Schwindler. Um die Kunst muß ein Geheimnis sein (Maria Lassnig), das sich jeder noch so scharfsinnigen Analyse entzieht. Andernorts war von der "Aura des Kunstwerks" die Rede, alles ehrliches, weil hilfloses Stammeln des Unaussprechlichen. Ich habe einmal ein Konzert an einer vielbefahrenen Bahnstrecke erlebt, und es zeigte sich, daß manche Werke den unvorhergesehenen Lärm gut in ihre Aura integrieren konnten, ja sogar eine zusätzliche Dimension an Tiefe, an Erschütterung gewannen, andere jedoch, und es waren diejenigen, die sich geschwätzig selbst erklärten, vollends dadurch zerstört und in ihrer Plattheit schonungslos bloßgestellt wurden. Auf meiner Solo-CD "Poemia" habe ich erstmals öffentlich dokumentiert, woran ich schon lange arbeite: die Entwicklung der Improviation aus mehereren, zum Teil kontrastierenden Keimzellen, die so einfach und prägnant sind, daß die intuitiv-spontane Ebene nicht verlassen zu werden braucht. "Elements of Poetry" ist somit eine Fortführung meiner Soloarbeit im Trio, der erste Track "Poemia trois" ist eine Anspielung darauf: ein Stück wird durch mehrere Keimzellen ("elements") definiert, die jederzeit durch mich abrufbar sind und dem Ganzen eine Wendung in die eine oder andere Richtung geben können, aber nicht zwingend müssen. Ich empfinde meine gegenwärtige Musik als eine Art lakonischer Lyrik, die bisweilen von einem erzählerischen Gestus konterkariert wird und somit lag der Begriff "Poetry" auf der Hand, der auch schon in "Poemia" anklingt. Einige der Titel sind alten Partituren von Chopin, Bartok und Prokoviev entnommen, in denen sie, sozusagen als "Elements of poetry", als Stimulans für den Vortrag des Interpreten fungieren. Lugubre: düster Perdendosi: sich verlierend In rilievo: hervorgehoben, reliefartig Ridicolosamente: lächerlich.
(Oskar Aichinger 2002)
Pressestimmen
Aichinger ist ein lyrisch orientierter Pianist. Im Trio mit Achim Tang (b) und Paul Skrepek jr. (dr) schafft er in introvertierter Ekstase. Die Musik bebt zart, ist voller Dringlichkeit und erschlägt einen nicht mit Dezibel-Energie. Intensität ist hier eine der musikalischen Substanz und der funktionierenden Kommunikation.
Der Standard
The title of the recording is appropriate, as there is a lovely ambience to the whole, but one that never gets lost in sentimentality. Rather, Aichinger focuses on colour, timbre, and the combination of clusters to create some very attractive lines...there is plenty of rewarding listening of the highest quality and creativity.
All Music Guide
... Here, pianist Oskar Aichinger leads his trio through a series of pieces that parallel the pianist´s overall interest with various influential elements or nuclei. The trio crafts unruffled themes marked by poignant lyricism with a style of execution that might invoke notions of - riding a tail wind in the sky or sitting on a cloud with not a care in the world which is evident on the opener, "Poemia Trois" and other tracks. ...Elements of poetry is a concoction of pieces that do indeed, probe the mind´s eye!
All About Jazz
Links Oskar Aichinger
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 23. 2. 2020): Oskar Aichinger Trio. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/30830 (Abrufdatum: 1. 12. 2024).