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Schreyer Franz

Vorname
Franz
Nachname
Schreyer
erfasst als
Komponist:in
Ausbildner:in
Interpret:in
Chorleiter:in
Genre
Neue Musik
Instrument(e)
Orgel
Geburtsjahr
1955
Geburtsort
Kufstein
Geburtsland
Österreich

Ausbildung
1972 Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck Komposition Andergassen Günther
1974 - 1976 Innsbruck Pädagogische Hochschule Tirol: Chorleiterkurse Ebenbauer Johannes
1974 - 1976 Innsbruck Pädagogische Hochschule Tirol: Chorleiterkurse Arman Howard
1974 - 1976 Innsbruck Pädagogische Hochschule Tirol Orgel Voigt Anton
1974 - 1976 Innsbruck Pädagogische Hochschule Tirol: Unterricht bei Bernhard Handel Orgel 
1980 Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck Beendigung des Studiums ohne regulären Abschluß 
Beschäftigung mit den theoretischen Werken von Ernst Krenek und Herbert Eimert und den Schriften von Pierre Boulez 

Tätigkeiten
1976 - 1985 Telfs/Tirol Polytechnischer Lehrgang Telfs: Lehrer
1987 Telfs/Tirol Organist
1990 seitdem vermehrte musikpädagogische Arbeit im Rahmen des Schulversuches "Musikklasse mit musikalischem Schwerpunkt"
1990 Innsbruck Pädagogische Hochschule Tirol: Lehrauftrag für Musikdidaktik
1990 - 1991 Telfs/Tirol Chorwerkstatt Telfs: Chorleiter
2004 seitdem Schulleiter an der Volksschule Oberhofen im Inntal
Stams Besuchslehrer der Pädagogischen Hochschule Edith Stein

Aufträge (Auswahl)
Klangspuren - Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz 
Universität Innsbruck 
ORF - Österreichischer Rundfunk 
Amt der Tiroler Landesregierung 

Galerie St. Barbara 
Wiener Saxophon-Quartett 
Wiener Kammersymphoniker 
Vokalensemble Stimmen Innsbruck 

Aufführungen (Auswahl)
1976 ORF/Landesstudio Tirol seitdem regelmäßige Aufführungen 
1976 Klangspuren - Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz Schwaz in Tirol seitdem regelmäßige Aufführungen 
1982 IGNM-Festival 
1990 Paris Konzert in Paris 
1993 Wien Modern Wien 
Tiroler Ensemble für Neue Musik - TENM 
ensemble recherche 
Wiener Saxophon-Quartett Wien 

Auszeichnungen
1977 Amt der Tiroler Landesregierung Förderungspreis 
1980 Republik Österreich Staatsstipendium für Komposition 
1993 Republik Österreich Staatsstipendium für Komposition 

Stilbeschreibung
Zunächst Einflüsse der Wiener Schule, Olivier Messiaens, Pierre Boulez, Luigi Nonos und Hans Werner Henzes. Zur Zeit bevorzuge ich den freien melodischen und harmonischen Umgang mit der Dodekaphonik. Ausdruck, Klangreichtum, Farbenreichtum und harmonisch formaler Aufbau der Stücke sind meine Arbeitsprinzipien. Ich lehne serielle und aleatorische Produktionsweisen von Musik sowie sklavischen Akademismus ab.
Ziel meiner Arbeit ist es, eine Musik zu schreiben, die mit sparsamsten Mitteln ein Maximum an Vielfalt und Wirkung erzielt, erregt, unter die Haut geht, betroffen macht und die Ohren öffnet. Mir geht es um eine äußerst durchsichtige, feingesponnene, polyphone, rhythmisch sehr differenzierte Satzweise, voller Expressivität. Alles muß dem Ausdruck dienen, darf nicht zum Selbstzweck degenerieren. Ich liebe zwei- und dreistimmige Satzstrukturen (egal ob Kammermusik, Orgel- oder Vokalmusik), ebenso extrem dichte, höchst polyphone und polyrhythmische Strukturen. [...]
Ich halte nichts von einer politisch agierenden und manipulierenden Musik - wohl aber von Musik, die sich in den Dienst der Menschen stellt, einer Musik, die der Humanität dient, sich mit dem Leid der Menschen auseinandersetzt. Das Werk 'De profundis ...' [...] beinhaltet dieses Programm. [...] Literarisch-religiöse Inhalte und Bezüge stellen für mich eine Quelle der Anregung und Inspiration dar. Ansonsten ist anzumerken, daß es nicht die Aufgabe des Komponisten ist, über Musik zu schreiben, zu reden, sondern Musik zu schreiben.
Franz Schreyer 1994/1996

Pressestimmen
1984
[...] ausgesprochene Klangfarbenmusik [...] er schreibt eigentlich immer polyphon, auch in der Einstimmigkeit. [...] Wenn man aufmerksam gemacht wird, merkt man vielleicht auch Konstruiertes. Zum Beispiel, daß er oft von Zentraltönen ausgeht, die wie ein roter Faden das ganze Werk durchziehen. Aber das Einpendeln auf einen Ton ist wie ein Symbol. Sonst arbeitet er mit beschränktem Material, ohne daß die Konstruktion aufdringlich wird. Der Eindruck bleibt sensibel und biegsam. [...] [Einflüsse] von Webern, Alban Berg, vielleicht eine Art Mischung. Die Mode interessiert ihn nicht, sondern der geistige Anspruch. Seine Musik ist philosophisch begründet, [...] sie hat starke meditative Werte, ist eine Sprache. Es geht um Aussage, um Klanggestik. Der Ausdruck reicht von zarter Lyrik bis zu ausgesprochener Dramatik. [...] Er ist ein Freund aphoristischer Kürze. Je kürzer, je komprimierter, desto besser. [...]
Othmar Costa im Gespräch mit Gerhard Koch, in: Gerhard Koch: Franz Schreyer. - Ms., Innsbruck 1984, S. 301 ff.

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 18. 9. 2024): Biografie Franz Schreyer. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/64312 (Abrufdatum: 22. 12. 2024).