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Weishappel Rudolf

Vorname
Rudolf
Nachname
Weishappel
erfasst als
Komponist:in
Musikwissenschaftler:in
Autor:in
Journalist:in
Redakteur:in
Genre
Neue Musik
Instrument(e)
Violine
Klavier
Geburtsjahr
1921
Geburtsort
Graz
Geburtsland
Österreich
Todesjahr
2006
Sterbeort
Wien

Der Komponist und Journalist Rudolf Weishappel wurde am 25. März 1921 in Graz geboren und verstarb am 2. Januar 2006 in Wien. Er studierte an der Universität Graz Germanistik und Musikwissenschaften und erhielt Musikunterricht am Steiermärkischen Landeskonservatorium bei Robert Wagner und Günther Eisel. Weishappel lebte bis 1954 in Graz, danach in Wien.

Stilbeschreibung
"Ich bin kein Dogmatiker. Im großen und ganzen der freien Tonalität verpflichtet, beziehe ich - wenn es Text oder dramatische Situationen erfordern - die Zwölftontechnik in meine Werke ein. Dazu ein Zitat Helmuth A. Fiechtners in der "Furche" 1969 zur Kantate 'Von der ungeordneten Verlassenschaft': "Vor allem Rudolf Weishappels Kantate, in unorthodoxer Zwölftontechnik gearbeitet, hält sich seit vielen Jahren als zeitlos gültiges, eigenständiges Werk." Nur in einem Punkt bin ich dogmatisch: Musik ist für mich eine sinnliche Kunst, die durch das Ohr aufgenommen wird. Das heißt: Konstruktion, Form und Aussage eines musikalischen Werkes müssen hörbar, dürfen nicht nur lesbar sein."
Rudolf Weishappel (1994), zitiert nach: Günther, Bernhard (1997) (Hg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 1125.

"Ich glaube nur an hörbare musikalische Ordnungen. Das heißt: an musikalische Ordnungen, deren Störung nicht in erster Linie das Auge, sondern das Ohr beleidigt. Irgenwann wird man wieder die einfache Wahrheit akzeptieren, daß sich Musik an den Gehörs- und nicht an den Gesichtssinn wendet. Ansonsten: Da meine Hauptwerke auf musikdramatischem Gebiet liegen, richtet sich Stil und Technik meiner Musik nach Stil und Geistigkeit der jeweiligen Dichtung. Zusammenfassend: Ich gehe durch die Atonalität hindurch (z.B.: "Von der ungeordneten Verlassenschaft", "König Nicolo". "Die Lederköpfe") um zu einer neuen Tonalität zu gelangen."
Rudolf Weishappel ([1978]), zitiert nach Goertz, Harald (1979) (Hg.): Österreichische Komponisten der Gegenwart. Wien: Doblinger, S. 88.

Auszeichnungen
1958 Stadt Wien Förderungspreis 
1968 Theodor Körner Fonds Förderungspreis 
1972 Stadt Wien Preis 
1974 Republik Österreich Verleihung des Professortitels 
1987 Stadt Wien Ehrenmedaille in Gold 

Ausbildung
Evangelische Volksschule
1939 Akademisches Gymnasium, Graz: Matura
ab 1929 Unterricht, Graz: Violine, Klavier (ab 1933)
ab 1938 Unterricht in Theorie und Komposition (Robert Wagner)
1939–1941 Karl-Franzens-Universität Graz: Anglistik, Germanistik, Musikwissenschaft 

Tätigkeiten
1945–1952 Graz Kleine Zeitung: freier Mitarbeiter
1945–1952 Graz Wahrheit: freier Mitarbeiter
1945–1952 freischaffender Komponist
1945–1952 Berlin zahlreiche Aufträge von Alpenland
1945–1952 Vereinigte Bühnen Graz Graz zahlreiche Aufträge
1952–1954 Berlin Kulturkorrespondent bei Alpenland
1954–1958 Wien Neuer Kurier: freier Mitarbeiter als Musik-, Theater-, und Filmkritiker
1959 Kulturredakteur
1961–1973 Ressortleiter für Film und Fernsehen
1963–1972 Gestaltung von Fernseh-Sendereihen
1974–1986 Stadt Wien Wien Referatsleiter für Theater, Film und Musik

Aufträge (Auswahl)
Aufträge von Alpenland, Volksoper Wien, Steirischer Herbst, Opernhaus Graz 

Aufführungen (Auswahl)
Mozarteumorchester Salzburg, , Musikverein Wien - Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Steirischer Herbst, Volksoper Wien, ORF Radio Symphonieorchester Wien   

1945 Musikverein für Steiermark, Graz: Streichquartett Nr. 1 (UA)
1948 Congress Graz: Symphonie Nr. 1 (UA)
1948 Grazer Festspiele - Musikverein für Steiermark, Graz: Streichquartett Nr. 2 (UA)
1948 Opernhaus Graz: Die sieben Todsünden (UA)
1950 Congress Graz: Symphonie Nr. 2 (UA)
1952 Salzburg: Elga (UA)

Literatur
1956 Swarowsky, Hans: Rudolf Weishappel. In: Österreichische Musik Zeitschrift 11/6, S. 229.
1970 Szmolyan, Walter: Zeitgenössische Komponisten aus der Steiermark. In: Österreichische Musik Zeitschrift 25/10, S. 633–637.
1979 Goertz, Harald (Hg.): WEISHAPPEL Rudolf. In: Österreichische Komponisten der Gegenwart. Wien: Doblinger, S. 88–89.
1981 Unbekannt: Vier Fragen an die Komponisten. In: Österreichische Musik Zeitschrift 36/4, S. 208–220.
1994 Goertz, Harald, Österreichischer Musikrat (Hg.): WEISHAPPEL Rudolf. In: Österreichische Komponisten unserer Zeit (= Beiträge der Österreichischen Gesellschaft für Musik. Band 9). Bärenreiter: Kassel u. a., S. 160–1161.
1997 Günther, Bernhard (Hg.): WEISHAPPEL Rudolf. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 1124–1125.

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 17. 4. 2025): Biografie Rudolf Weishappel. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/71952 (Abrufdatum: 20. 4. 2025).

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