Frey Isabel

Vorname
Isabel
Nachname
Frey
erfasst als
Interpret:in
Autor:in
Veranstalter:in
Kurator:in
Musikwissenschaftler:in
Genre
Global
Volksmusik/Volkstümliche Musik
Subgenre
Singer/Songwriter
Klezmer
Instrument(e)
Stimme
Gitarre
Geburtsjahr
1994
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich

"Isabel Frey ist Sängerin, Ethnomusikologin und Kulturvermittlerin, die sich mit Hingabe der jiddischen Musik widmet. Ihre größte Leidenschaft sind jiddische Revolutionslieder, mit denen sie Tradition des jüdischen Aktivismus für soziale Gerechtigkeit sowohl auf Bühnen als auch bei politischen Protesten fortführt. Frey’s Repertoire umfasst jiddische Lieder verschiedenster Genres und Stile, die sie sowohl solo als auch in verschiedenen Ensembles interpretiert. Sie tritt regelmäßig in internationalen Kontexten auf, darunter bei bedeutenden Festivals und Veranstaltungsorten für jüdische Musik wie Yiddish New York, dem Singera Festival in Warschau und dem Willy Brandt Center in Jerusalem. Im September 2020 veröffentlichte sie ihr Debütalbum “Millenial Bundist” mit jiddischen Revolutions- und Widerstandsliedern und im November 2022 ihr Debütalbum mit dem jiddischen feministischen Gesangsduo Soveles. Im Laufe des Jahres 2024 veröffentlicht sie ein weiteres Album mit eigenen Gedichtvertonungen und neuen Arrangements. Im Zeitraum 2023-2024 wurde sie als eine von fünf Künstler*innen der Sparte “Weltmusik” für das Förderprogramm des Außenministeriums “New Sound of Austrian Music” ausgewählt. "
Isabel Frey (03/2024), Mail

Stilbeschreibung

"Mit Klezmer und Folklore hat sie nichts am – nicht vorhandenen – Hut. Die jüdische Sängerin und Musikerin Isabel Frey beeindruckte mich schon mit ihrem Album „Millenial Bundist“. Aktuell singt sie im Duo „Soveles“ mit Esther Wratschko jüdische und jiddische Lieder, darunter auch Wiegen- und Liebeslieder, die Feminismus, soziale Gerechtigkeit und Klassenkampf thematisieren. Frey aktualisiert, gibt Historischem einen aktuellen Twist. Das ist eindringlich, klug, reduziert, aber in aller Reduktion kunstvoll und kurzweilig."
Redakteurin Mirjam Jessa, ORF / Radio Ö1 / Spielräume. In: PLAYLIST “JAZZ & GLOBAL MUSIC FROM AUSTRIA 2023”. In: mica-Musikmagazin.

Auszeichnungen

2022 Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2023–2024"

Ausbildung

Amsterdam University College (Niederlande): Sozial-, Politikwissenschaften - BA
University of Amsterdam (Niederlande): Soziologie, Medizinanthropologie - MA

2017–heute autodidaktisches Gitarren-Studium
2019–heute mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Musiktherapie, PhD-Studium "Music matters" - Thema der Dissertation: "Voices of Yiddishland: An Ethnography of the Voice in Yiddish Folksong"

Tätigkeiten

Amsterdam University Medical Centre (Niederlande): Forschungsarbeit (Essstörungen, Leben nach einem Schlaganfall)
Friling – Verein zur Förderung jiddischer Musik und Kultur, Wien: Organisatorin (Workshops, Kulturveranstaltung), Musikvermittlerin

Mitglied in den Ensembles
Duo Soveles: Sängerin (gemeinsam mit Esther Wratschko (voc))
Isabel Frey Trio: Sängerin, Gitarristin (gemeinsam mit Moritz Weiß (cl, bcl), Ivan Trenev (acc))

Pressestimmen (Auswahl)

26. Jänner 2022
"Isabel Frey singt jiddische Revolutionssongs, kultiviert die radikale jüdische Kultur – und sie reist. Mit ihrer CD "Millenial Bundist" hat Isabel Frey eine Tür aufgestoßen, die im Nachkriegsösterreich bisher strikt verschlossen geblieben war – die Modernisierung des jiddischen Songs. In der Tradition des osteuropäischen "Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbunds" [...] entstanden Protest-, Folk- und Theaterlieder, die mit selbstbewussten und zärtlichen Tönen Zeugnis geben von einer später zerschlagenen revolutionären und poetischen Kultur. Frey singt sie zur Gitarre hinreißend modern [...]."
Die Presse: Isabel Frey unterwegs (Martin Amanshauser, 2022), abgerufen am 25.07.2022 [https://www.diepresse.com/6090293/isabel-frey-unterwegs]

03. November 2021
über: Millenial Bundist - Isabel Frey (Beste! Unterhaltung/CPL-Records, 2020)
"Die Wienerin Isabel Frey ist eine jüdische Sängerin und politische Aktivistin. Was ihr ihre jüdische Identität bedeutet und worin sie eigentlich genau besteht, war ihr lange Zeit nicht klar. Ein Jahr in einem Kibbuz in Israel lehrte sie vor allem, dass sie sich eindeutig als Diaspora-Jüdin definiert. Während ihres Studiums der Sozialwissenschaften in Amsterdam entdeckte sie die Tradition der jüdischen Revolutionslieder, die ihr sowohl auf ihrer eigenen Identitätssuche weiterhalf als auch ihre Arbeit als Aktivistin unterstütze [...]. Das Album "Millenial Bundist" (bewusst mit einem "n") bezieht sich auf Lieder der Bundisten oder Lieder, die in ihrem Umfeld entstanden, in ihrem Geist geschrieben wurden. Isabel Frey trägt aber behutsam das eine oder andere Lied in die Gegenwart. Sie interpretiert, aktualisiert, spielt mit Sprachen, auch wenn das Jiddische überwiegt. Sie macht uns bewusst, wie lange der Weg zu echter Gleichberechtigung ist, etwa mit dem Lied "Ale vayber megn shtimen" (Alle Frauen dürfen wählen) von 1920. Hinter allem steht aber die Frage: Was eine jüdische Diaspora-Identität heute kennzeichnet und wie das "Revolutionary Yiddishland" wiederzubeleben wäre?"
Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö1: Spielräume - Revolutionary Yiddishland (2021), abgerufen am 25.07.2022 [https://oe1.orf.at/programm/20211103/656631/Revolutionary-Yiddishland]

Diskografie (Auswahl)

2022 Soveles - Soveles (Klangue Records)
2020 Millenial Bundist - Isabel Frey (Beste! Unterhaltung/CPL-Records)

Literatur

2019 mica: 16. KlezMORE Festival Vienna. In: mica-Musikmagazin.
2019 Goldenberg, Anna: Abseits von Israel. In: Wina - Das jüdische Stadtmagazin (03/2019), abgerufen am 25.07.2022 [https://www.wina-magazin.at/abseits-von-israel/].
2020 Krispel, Rainer: 17. KlezMORE Festival Vienna 2020. In: mica-Musikmagazin.
2021 Schröder, Henriette: Moderne Bundistin. In: Jüdische Allgemeine (21. November 2021), abgerufen am 25.07.2022 [https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/moderne-bundistin/].
2021 Krispel, Rainer: 18. KlezMORE Festival Vienna 2021. In: mica-Musikmagazin.
2022 mica: 2022 Auslandskultur: Jury nominiert 25 neue Acts für das Nachwuchsprogramm "The New Austrian Sound of Music (NASOM)" 2023/2024. In: mica-Musikmagazin.
2023 mica: PLAYLIST "JAZZ & GLOBAL MUSIC FROM AUSTRIA 2023". In: mica-Musikmagazin.

Eigene Publikationen (Auswahl)
2019 Frey, Isabel: Dort wo wir leben, ist unser Land. In: Nu (01/2019), S. 16–18, abgerufen am 25.07.2022 [https://www.isabelfrey.com/_files/ugd/e2e78d_deb987408ced41d691e36a7e558ee3ac.pdf].
2022 Frey, Isabel: Feminismus auf Jiddisch. In: Volksstimme (03. März 2022), abgerufen am 25.07.2022 [https://www.volksstimme.at/index.php/wo-kaufen/item/560-feminismus-auf-jiddisch.html].

Quellen/Links

Webseite: Isabel Frey
Wikipedia: Isabel Frey (englisch)
Facebook: Isabel Frey
Soundcloud: Isabel Frey
YouTube: Isabel Frey
Facebook: Soveles
Webseite: Friling – Verein zur Förderung jiddischer Musik und Kultur
cba – cultural broadcasting archive: Jiddische Musik – Im Gespräch mit Isabel Frey und Benjy Fox-Rosen (Bianca Ludewig, 2022)